Verführerisch stehen sie da und strahlen rot-grün um die Wette. Joel Grolimund, 30, nähert sich dem Süssigkeitenglas auf der Kommode und schnappt sich ein süss-saures «Erdbeeri». Dabei lächelt er verschmitzt. «Die sind so fein!», schwärmt der Solothurner, während er schon wieder zulangt. Claudia, 27, seine Freundin, steht neben ihm und winkt lachend ab: «Diese Erdbeerzungen sind nicht meins. Nur Joel isst sie. Er ist der Süsse.»
Vom Praktikanten zum Moderator
Mit Schalk, Charme und Einfühlungsvermögen gegenüber seinen Interviewgästen hat sich Joel Grolimund vom Social-Media-Praktikanten bei «Gesichter & Geschichten» (damals noch «Glanz & Gloria») zum erfolgreichen und beliebten Redaktor und Moderator weiterentwickelt. «Prominente interviewen ist mein Traumjob.» Ab Januar ist er noch regelmässiger am TV zu sehen: Er gehört neu zum fixen Moderationsteam von G&G, steht also im Turnus mit Nicole Berchtold, 43, Jennifer Bosshard, 28, und Salar Bahrampoori, 42, vor der Kamera. «Darauf freue ich mich riesig», so Grolimund.
Sein journalistisches Know-how holte sich Grolimund an der Ringier Journalistenschule und bei Radio Energy in Bern. Seit fünf Jahren arbeitet er nun beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF, wo er zudem bei Radio SRF 3 durch den Sonntagnachmittag führt. Vergangenen Mai kam dann die Königsklasse hinzu: Grolimund durfte auf SRF 1 seine erste Samstagabendsendung moderieren und führte durch die Countdown-Show vor dem Eurovision Song Contest (ESC). Damit ist ein Bubentraum in Erfüllung gegangen. «Mein Wunsch war es, eine Sendung zu moderieren, bevor ich 30 werde», sagt Joel, der im Oktober 30 wurde.
Liebe auf den zweiten Blick
Joel Grolimund steht zwar selbst gerne im Mittelpunkt, er ist aber auch an seinem Gegenüber interessiert. Deshalb entschied er sich nach der Schulzeit für eine Lehre als Detailhandelsangestellter bei der Post. «Der Kundenkontakt am Schalter entsprach mir sehr.» Hier begegnete er vor über acht Jahren auch Claudia. Liebe auf den ersten Blick sei es zwar nicht gewesen, aber sie fanden sich auf Anhieb interessant und lernten einander schliesslich über gemeinsame Freunde näher kennen. Richtig gefunkt hat es zwei Jahre später. «Es war gut, dass wir erst später als Paar zusammenkamen. Jetzt wissen wir genau, wie der andere tickt», sagen beide.
Claudia ist das pure Gegenteil von Joel und steht lieber im Hintergrund als im Mittelpunkt. «Wir ergänzen uns deshalb perfekt», sagt sie. Heute ist zwar Claudias erstes Fotoshooting, aber die Dentalhygienikerin posiert selbstsicher und locker vor der Kamera. «Sie machts gut, gell?», fragt Joel stolz.
Fest verankert
Seit vergangenem Frühling wohnt das Paar in der ersten gemeinsamen Wohnung. Die zweistöckige Altbaubleibe mitten in der Solothurner Altstadt mit Dachterrassenblick auf die St. Ursen-Kathedrale ist der perfekte Rückzugsort für beide. Nach Zürich würde Joel Grolimund trotz seines Erfolgs beim SRF nie ziehen: «Nichts gegen Zürich, aber ich bin hier verankert. Meine Freunde und meine Familie leben hier», so Grolimund, der 15 Jahre lang in einer Solothurner Mundartband Schlagzeug spielte und jetzt noch in einer Guggenmusik den Takt angibt.
Nahrung für die Nerven
Ab dem 17. Januar wird Grolimund zum ersten Mal als neuer G&G-Moderator im Einsatz sein und dort ein Special zum Thema «Social Media für alle» präsentieren. «Die Woche zuvor werde ich wohl schon die eine oder andere schlaflose Nacht haben.» Er habe hohe Ansprüche an sich selber und wolle auch das Team nicht hängen lassen. «Wir senden ja jeweils live, da besteht schon ein gewisser Druck.» Doch Redaktionsleiterin Paola Biason sagt: «Joel kann das. Zudem kommt er mit seiner sympathischen Art überall an.» Und weil er seine Sache auch als Samstagabendmoderator so gut gemacht hat, darf Grolimund im Frühling wieder durch den ESC-Countdown führen. «Vielleicht sogar aus Italien, wo der nächste ESC stattfindet. Das wäre mega cool!», sagt er hoffnungsvoll – und greift nochmals ins Süssigkeitenglas.