Es war einer der traurigsten Momente in der Geschichte des deutschen Fernsehens. Am 4. Dezember 2010 verunfallte Samuel Koch in der Sendung «Wetten, dass ...» vor laufenden Kameras.
Der damals 23-Jährige trat in Thomas Gottschalks Sendung als Kandidat auf, wo er wettete, dass er nacheinander über fünf Autos zunehmender Grösse springen kann, die ihm entgegenfuhren.
Koch sprang mit Sprungfederstelzen im Vorwärtssalto über jeweils ein Fahrzeug.
Zum tragischen Unfall kam es beim vierten Auto, das von Kochs Vater gesteuert wurde. Nachdem Samuel stürzte, blieb er regungslos am Boden liegen. Seit da ist Koch querschnittgelähmt und sitzt im Rollstuhl.
Besonders nah geht Kochs Schicksal Gottschalk, wie er jetzt in seinem Podcast «Podschalk» offenbart. So sagt der 70-Jährige unter anderem über den Unfall: «Ich erinnere mich natürlich an diesen Moment, weil er ein einschneidender Moment in meiner Fernsehtätigkeit war und weil mir natürlich die ganze Unsinnigkeit meiner Unternehmungen – wenn sie mir nicht vorher aufgefallen wäre – spätestens da aufgefallen ist. Warum muss ein Mensch den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzen, nur weil er glaubte, bei mir auf Stelzen über Auto springen zu können?»
Der Showmaster offenbart, dass er sich natürlich auch die Frage stellt, inwieweit er Schuld daran hat, dass es zum Unfall kam. Gottschalk erinnert sich, dass er bei der Generalprobe das Gefühl, dass die Wette nicht optimal lief. Er riet Samuel Koch, die grossen Autos wegzulassen und nur die niedrigen zu überspringen: «Er hat gesagt: ‹Nee, das will ich machen.› Und wer bin ich, ihm zu sagen, lass das?»
In Sachen Schuld hat derweil Samuel Koch selber eine klare Meinung. Gegenüber der dpa sagte er: «Ja, ich mache schon jemanden verantwortlich – relativ uneingeschränkt mich.»
Thomas Gottschalk kann seine Gefühle dennoch nicht ablegen: «Ich habe ein latent schlechtes Gewissen, weil ich ja irgendwie damit zu tun hatte. Aber kann mir nicht vorwerfen, dass ich unmittelbar Schuld daran hatte.»