Gestern Samstag mussten hartgesottene ESC-Fans stark sein. Eigentlich wären sie in Scharen aus ganz Europa angereist, um in Rotterdam/Holland den Eurovision Song Contest 2020 zu feiern.
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie aber musste der Musik-Wettbwerb abgesagt werden. Für die 41 Sänger, die sich im Vorfeld für die ganz grosse Bühne qualifiziert hatten, ein besonders harter Schlag.
Statt aber ganz auf eine Show zu verzichten, hat das niederländische TV eine Ersatzsendung unter dem Motto «Europe Shine a Light» produziert, die von 45 Ländern übertragen wurde.
Auch das SRF zelebrierte das TV-Highlight aus den Niederlanden. Als Kommentator war Allzweck-Waffe und ESC-Fan Sven Epiney, 48, im Einsatz.
Im Gegensatz zum gewöhnlichen ESC wurde gestern kein Sieger gekürt. Dennoch hatten die Musiker die Chance, sich einem grossen TV-Publikum zu präsentieren.
Eröffnet wurde die Show mit Johnny Logans Siegerhit von 1980, «What's another year», vorgetragen von Logan selber zusammen mit den drei niederländischen Moderatoren.
Die Messages des Liedes: Was ist schon ein einziges Jahr, wenn die Coronakrise dann hoffentlich überwunden ist?
Zu den prominentesten Zuschauer, die die Show verfolgt und zelebriert haben, gehören die niederländischen Royals. Zu einem Familienfoto, das König Willem-Alexander, 53, seine Frau Königin Máxima, 49, und ihre drei Töchter zeigt, schreiben die Royals: «Europa geht durch eine sehr harte Zeit. Lasst und Augen und Ohren füreinander offen halten. Zusammen sind wir stark. Europa, scheine wie ein Licht und erhalte die Musik am Leben.»
Pünktlich zum grande Finale am Ende der rund zweistündigen Show sorgten dann die Sänger, die an diesem Abend eigentlich auf der grossen Bühne in Holland hätten stehen sollen, für einen besonderen Gänsehaut-Moment.
Gemeinsam sangen die für den ESC 2020 nominierten Stars aus ihren Wohnzimmern das Lied «Love Shine a Light». Dabei handelt es sich um den ESC-Siegertitel von Katrina and the Waves aus dem Jahr 1997.
2021 soll, so Corona will, der Eurovision Song Contest definitiv in Rotterdam stattfinden. Die gute News wurde in der Sendung offiziell bekanntgegeben.
Der Schweizer Vertreter, Gjon’s Tears, darf dann allerdings nicht mit seinem Song «Répondez-moi» antreten. Er muss, wie es das Reglement verlangt, einen neuen Song einreichen.
Ein Umstand, der zumindest Sven Epiney ganz optimistisch stimmt, wie der Moderator im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch sagt: «Natürlich ist das schade, da unser Lied beim Publikum schon im Vorfeld super angekommen ist. Die Regel, dass ein neuer Song für nächstes Jahr eingereicht werden muss, gilt ja für alle Länder und trifft damit alle gleich. Ich bin überzeugt, dass Gjon’s Tears auch im nächsten Jahr mit einem tollen neuen Beitrag die Schweiz bestens vertreten wird.»