Wer seine 4,5-Zimmerwohnung in Dietikon ZH, betritt, taucht ein in eine Welt aus Vanille-und Roiboos-Duft, riesiger Sofa-Landschaft, einem nur mit Wasserflaschen gefüllten Kühlschrank und steriler Sauberkeit. Sind wir hier wirklich in einer Junggesellenbude oder hat uns Patric Haziri, 29, in eine eigens angemietete Designer-Luxussuite eingeladen?
«Alles mein Reich hier», betont der Sohn einer Schweizerin und eines Kosovaren. Seit 2013 wohnt der Single hier, der ab kommenden Montag als neuer Bachelor auf 3+ in Flirt-Aktion tritt.
Der Immobilienmakler mit der Johnny-Depp-Frisur hat die 120 Quadratmeter ganz für sich alleine. Eingezogen ist er ursprünglich mit seiner Ex-Freundin. Vor einem Jahr haben sie sich getrennt. Das Mobiliar erinnert an einen Showroom. Die Handschrift der Ex-Freundin? «Nein», sagt Haziri bestimmt. «Ich habe selber einen Einrichtungsfetisch.»
Die Lampen über dem riesigen Esszimmertisch hat er extra anfertigen lassen, die Deko-Artikel stammen aus aller Welt. Nur die Wände sind kahl. «Ich habe die passenden Bilder noch nicht gefunden.»
Die Kissen auf dem riesigen Sofa sind genauso perfekt aufgeschüttelt wie die Kissen und Decken in seinen zwei Schlafzimmern. «Ich gehe nie aus dem Haus, ohne das Bett gemacht zu haben», so der Beau, der sich selber einen Perfektionisten nennt. Wie eitel er wirklich ist, zeigt sich bei der Frage nach einer Putzfrau. «Ich putze selber. Nachdem ich mit einer Putzfrau aufgewachsen bin, die so gar nicht putzen konnte, vertraue ich in Sachen Hygiene und Sauberkeit nur mir selber.»
Hat denn eine allfällige Partnerin hier überhaupt Raum und Platz, um sich zu bewegen? «Sicher doch», sagt Haziri. Wenns passt, dann darf sich eine Frau hier sehr wohl breit machen. Dann würde er auch in seinem vollgestopften Ankleidezimmer und im Badezimmer-Schränkchen Platz machen. Wer nun denkt, dass sich hier nur Pflegeprodukte für die Haare stapeln, irrt sich. Der Jetsetter kommt mit einem Minimum aus, einzig Shampoo und Conditioner stehen in der Dusche.
Die «Bachelor»-Staffel ist seit einigen Wochen abgedreht. Hat er denn nun in Thailand die eine unter den 21 Kandidatinnen gefunden? «Ich habe Schmetterlinge im Bauch, ja.» Ob es die Auserwählte diejenige ist, die seinen Kinder- und Heiratswunsch erfüllen wird? «Viel zu früh zum sagen», meint er bloss. War sie auch schon hier in seiner Wohnung? «Sie würde gerne, aber bis jetzt ist es noch nicht dazugekommen», so Haziri. Kein Wunder. Bis Ende der Staffel Mitte Dezember dürfen seine Auserwählte und er sich nicht als Paar in der Öffentlichkeit zeigen.
Werfen wir nun einen genaueren Blick in sein Schlafzimmer. Hinter dem pompösen Bett stehen eine Kommode und zwei Kerzen, sonst nichts. «Ich will keine technischen Geräte hier haben. Während der Nacht muss auch mein Handy draussen bleiben.»
Nur zwei, drei Frauen haben im letzten Jahr hier genächtigt. Auf One Night Stands steht Patric nicht. Der Bachelor hat eine elfjährige Beziehung – inklusive Verlobung – hinter sich. Kurz nach der Trennung lernte er seine zweite Partnerin kennen. Mit ihr war Haziri zwei Jahre liiert.
Die nächste Frau, die sich hier niederlassen darf, muss sportlich, selbstbewusst, lustig und ehrlich sein. «Ich wünsche mir eine Beziehung ohne Neider und mit Wohlwollen. Ich will, dass wir uns nur anschauen müssen, um zu wissen, was der andere denkt.»
Leicht sei er aber nicht zu haben, erklärt der Schönling. «Wenn ich aber mal mein Herz verschenkt habe, bin ich treu, loyal und trage die Frau auf Händen.» Luxus inklusive.
Haziri arbeitet im Familienunternehmen. Nebst Immobilien und einem Hotel besitzt die Familie Haziri Brezel-Stände in mehreren Städten. Dass das Business offenbar gut läuft, zeigt auch ein Blick auf Patrics Hab und Gut. Er fährt einen Mercedes der G-Klasse, trägt eine Rolex, die er sich selbst schenkte – «ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk von mir zu meinem 30. Geburtstag» – und drei Cartier-Goldbänder am Handgelenk. «Der Schmuck ist ein Familiending. Meine zwei kleinen Brüder Adrian und Arian und meine Mutter tragen dieselben», erklärt er.
Nebst dem Auto steht in der Bachelor-Garage auch ein Töff. Wie viel verdient der Junggeselle eigentlich? «Über Geld zu reden, ist mir zu privat», winkt er ab. Ein typisch schweizerischer Zug? Haziri lacht. Es sei schon so, dass er etwas mehr Schweizer als Kosovare sei. Obwohl, das Temperament, das sei schon sehr albanisch.
An seine Kindheit zwischen zwei Kulturen denkt Haziri gerne zurück. «Wir haben sowohl Ramadan als auch Weihnachten gefeiert.» Der Glaube spielt deswegen aber keine sehr grosse Rolle im Hause Haziri. Die lustigste Erinnerung an seine Kindheit hat Patric, wenn die Kosovaren auf die Schweizer trafen und politisierten. «Das war wie im Irrenhaus. Man konnte sich einfach Zurücklehnen und Popcorn essen», sagt Haziri und lacht.
Der Familienzusammenhalt bei den Haziris sei schon immer gross gewesen. Nach einem Schicksalsschlag vor vier Jahren sind die Eltern und die drei Söhne noch mehr zusammengewachsen. «Bei meiner Mutter wurde ein Gehirntumor diagnostiziert.» Patric war es, der das Business und die Familie aufrecht hielt. «Ich musste stark sein für alle.»
Nach einer riskanten Operation und viel Regneration geht es Mama Haziri wieder gut. Nur ein Muskel ist geschädigt, was dazu führt, dass die eine Gesichtshälfte etwas hängt. Aus der schweren Zeit hat Patric viel gelernt. «Geld und Reichtum spielen keine Rolle, wenn dir bewusst wird, dass morgen alles vorbei sein kann, bist du einfach nur froh, dass du lebst und fängst an, das Leben so richtig zu geniessen.»
Das ist unter anderem ein Grund, warum sich der Limmattaler für das Abenteuer Bachelor entschieden hat. «Wann sonst hast du als Mann schliesslich die Chance, dass 21 Frauen um dich buhlen?» Apropos 21 Frauen: Hatte er mit der ein oder anderen Sex am Set? «Nein, so hart sechs Wochen ohne Sex sind, die Dreharbeiten sind so intensiv, dass ich jeweils viel zu müde war, um eine gute Performance im Bett abzugeben.»
Seht die erste Folge «Der Bachelor» mit Patric Haziri am Montag, 21.10.2019 ab 20.15 Uhr auf 3+.