Dies ist die Geschichte zweier Menschen, die sich neu erfunden haben, um sich treu zu bleiben. Matthias Sempach, 33, ist quasi zum Schwingen geboren: Familie und Nachbarn schwingen – und mit nur sieben Jahren auch «Mättu». Er erringt, was es zu erringen gibt in seinem Sport, 2013 verwirklicht er sogar seinen «Bubentraum» und wird Schwingerkönig! Doch letztes Jahr muss er wegen Bandscheibenproblemen den Rücktritt geben. Bitterkeit? «Nein, Schwingen bleibt ja ein Teil meines Lebens», sagt Sempach, «ich bin noch technischer Leiter im Schwingklub Kirchberg, gebe da und dort Kurse und werde dem Sport auch in Zukunft treu bleiben. Ausserdem habe ich neue Ziele. Ich wollte wie zuvor im Schwingen in der Landwirtschaft immer mein eigener Herr sein. Jetzt haben wir den Hof im Entlebuch, und ich fühle mich in dieser Rolle sehr wohl. Ich muss nicht – ich wills.»
Abassia Rahmani ist 16 Jahre jung, als die sportbegeisterte Teenagerin eine Erkältung zu spüren glaubt. Ein Bakterium wird zur seltenen, aber potenziell tödlichen Bedrohung: Als sie aus dem Koma erwacht, haben die Ärzte ihr Leben gerettet – und dazu ihre Unterschenkel amputiert. Rahmani steht am Scheideweg, aber Aufgeben ist keine Option: Sie kämpft sich ins Leben zurück, steht im Wortsinne schnell wieder auf eigenen Beinen, schliesst die KV-Lehre ab – und entdeckt Blades, Wettkampf-Prothesen (die übrigens, und ja, man darf Rahmani so was gerne fragen, per Vakuum halten). «Freiheit, Tempo, Wind im Haar – Glücksgefühle pur!», erinnert sie sich. Sie hat den Sport zurück und ihren Sport gefunden. Bei einem Rennen in der Schweiz überholt sie alle «Zweibeiner», wie sie es sagt. Läuft zu EM-Bronze, an den Paralympics auf Rang vier, zu EM-Gold – und sprintet kommenden November an der WM in Dubai los.
Zwei Toyota Corolla und zwei Spitzensportler – echt jetzt? Genau darum! Wie die beiden Athleten findet sich der Corolla nach zwei Auflagen Auris wieder selbst. Nicht nur, weil er jetzt – na endlich – wieder den Traditionsnamen des meistverkauften Autos der Erde trägt. Sondern indem er an Style zulegt – und an Sport. Natürlich gibts ihn wieder als Hybrid und parallel auch als enorm geräumigen Familien-Kombi – aber jetzt eben noch in einer 180-PS-Power-Hybridversion und als knackig kurzen Hatchback für die Jugend. So schlägt er nach 50 Jahren den Bogen zum alten Corolla auf unseren Fotos – denn der Corolla Sprinter (also Coupé) der Emil Frey Classics war damals quasi der freche Corolla.
Blendend hübsch sieht Rahmani im Sommerkleid aus, souverän und stylisch der «Böse» Sempach im karierten Anzug als nostalgische Reminiszenz an den alten Corolla. Autos umstellen, bitte. Der neue Corolla Hatchback – so einen fährt künftig Rahmani – meisterts dank Hybridantrieb geräuschlos elektrisch. Umso mehr stinkt der alte! «Der läuft tatsächlich!», staunt Rahmani lachend. Vom Steuer aus ruft Sempach, der selbst einen Land Cruiser hat: «Aber sicher, das ist ein Corolla! Schon meine Eltern sind Corolla gefahren.» Welchen Corolla die Sportler lieber nehmen würden? Den neuen, schon der Umwelt und Sicher-
heit zuliebe, heissts unisono von beiden.
«Mättu» ist beeindruckt von «Aba» – und Rahmani von Sempach nicht minder. «Ihre Kraft ist faszinierend», betont Sempach, «und ich finds fantastisch, wie sie ihr Ziel verfolgt und, wie im Schwingsport, quasi gegen sich selbst antritt.» So, wie Toyota den Hybridantrieb etabliert hat, haben Sempach und Rahmani ihren Sport jeweils noch stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Parasport ist heute etabliert, Schwingsport war es stets und erlebt eine Renaissance. Wieso ist Schwingen heute so populär? «Gute Frage», sagt Sempach: «Ich denke, gerade weil es so schweizerisch ist und für Tradition steht, für Fairness, für Respekt – und für Bodenständigkeit.»
Was aber sagt die urbane junge Sportsfrau Rahmani zum Schwingen? Sie lehnt sich zurück, schmunzelt über unsere Frage und betont dann: «Ich weiss, dass mans nicht vermutet, aber ich finde es beeindruckend und alles andere als altmodisch. Ich stamme aus dem Tösstal, liebe meine Heimat und habe gleich mehrere Landwirte und Schwinger in der Familie: Meine Mentalität ist eben ganz schweizerisch: Nichts ist moderner als Tradition!»