Besser kann man nicht belegen, wie gut sich die Wahl zum «Schweizer Auto des Jahres» etabliert hat: Wenn am 7. Dezember 2020 der Träger des 2021er-Titels verkündet wird, ist dieses Auto bereits der zehnte Siegertyp.
Für die Qualität der Schweizer Fachjury spricht, dass sie oft schon den Titelträger in der internationalen Wahl «Car of the Year» mit ihrem Votum vorweggenommen hat. Zugleich belegt der Umstand, dass dem nicht immer so war, die Unabhängigkeit der Schweizer Experten. Viele Siegermodelle bestätigten den Entscheid zudem im Nachhinein mit ihrem Verkaufserfolg. Nach welchen Kriterien die Jury entscheidet? Nach handfesten, die sich am Käufernutzen orientieren: Funktionalität, Verbrauch, Fahreigenschaften, Alltagstauglichkeit und – natürlich – den Innovationen.
Nur kann man der Zeit eben auch einmal zu weit voraus sein. Besonders schmerzhaft hat das Opel erfahren: Drei von neun Mal – keine andere Marke sonst hat so oft den Titel geholt. Aber während der Astra zum Erfolg wurde, half es in den beiden anderen Fällen wenig: Der 2012er-Sieger Ampera teilte sich den Titel mit dem baugleichen Chevrolet Volt.
Konzept «Range Extender» mit benzinbetriebenem Stromerzeuger setzte sich aber weder beim Kunden noch in der Branche durch – stattdessen der von der Grundidee her verwandte Plug-in-Hybridantrieb.
Und der 2018er Sieger Ampera-e setzte zwar ein Ausrufezeichen als alltagstauglicher Stromer mit grosser Reichweite zum bürgerfreundlichen Tarif. Dann litt er unter Lieferschwierigkeiten und ging in den Wirren um die Trennung von General Motors und der langjährigen Tochter Opel nahezu unter.
Umso spektakulärer gelang dem Tesla Model 3 ein Triple. Als Novum holte es beide Titel als «Schweizer Auto des Jahres» 2020 der Fachjury und als «Lieblingsauto der Schweizer» der Leserinnen und Leser.
Dazu noch die in diesem Jahr – die Pandemie bestimmt leider das Reglement mit – nicht ausgetragene Wahl zum «Grünsten Auto der Schweiz». Und heute? Ist das Model 3 von Tesla sogar das meistverkaufte Elektroauto der Schweiz.