«Jetzt ist es so weit», dachte sich Francine Jordi, bei minus 18 Grad, frierend und festsitzend, irgendwo im Osten Deutschlands auf der Autobahn. «Meine erste Autopanne.» – Wir schreiben das Jahr 2008. An einem Samstagnachmittag, unterwegs auf Deutschlandtour, kommt der liegen gebliebene Minivan denkbar ungünstig. Eine Lösung muss her. Also wird umgeladen: Alles Material und die Passagiere inklusive Hund Pego werden auf die mitreisenden Fahrzeuge verteilt. Es kann weitergehen. Um den Patienten mit vier Rädern wird sich Jordis Partnergarage aus Bern kümmern. Auf sie ist Verlass, auch weit weg von zu Hause. Und eine Panne kann ja mal passieren. Nach fast zehn Jahren Zusammenarbeit ist das niemandem zu verübeln.
Was die Sängerin zu dem Zeitpunkt nicht weiss: Es ist gar nicht ihr Peugeot, der sie im Stich gelassen hat, sondern etwas ganz anderes. Aber beginnen wir von vorn: In der Schweiz gibt es zwei Urgesteine unter den Markenbotschaftern von Automobilen. Neben Francine Jordi, die Peugeot seit 21 Jahren die Treue hält, den früheren Skirennfahrer und Olympiasieger Bernhard Russi. Ihn einzuholen, das dürfte Francine kaum schaffen, Russis Partnerschaft mit Subaru hält bereits doppelt so lang.
Das betrübt die fröhliche Bernerin keineswegs. Im Gegenteil: 21 Jahre Zusammenarbeit mit den Franzosen wollen gefeiert sein. Und so verwandelt sich Francine im von der Vergangenheit gezeichneten Tonwerk Lausen BL in eine französische Dame und präsentiert – très chic – Peugeots neusten Streich.
Der E-2008 brilliert nicht nur mit seinem eleganten Auftreten, sondern auch mit rein elektrischem Antrieb. «Super!» findet Jordi, die im Partnerlook vor dem Wagen posiert. «Ein total praktisches und handliches Stadtauto. Zum Cruisen und Parkieren ein Traum. Genauso wie die coole Form des Stromers.»
Wer einen Mini-SUV praktisch findet, fährt sonst wohl ein grösseres Auto. Seit vielen Jahren schon ist der Family-SUV 5008 SW GT Francines treuer Begleiter. Ihr zweites Zuhause auf Rädern. Mit Dieselantrieb. Für ihre vielen, täglich zurückzulegenden Autobahnkilometer die vernünftigste Variante. Ein Elektroauto kommt aufgrund der zu geringen Reichweite (noch) nicht infrage, Jordi hofft auf den Wasserstoffantrieb. «Wir schaffen so unglaubliche Dinge wie eine Mondlandung oder springen im Weltraum aus einer Kapsel und landen schliesslich wieder auf der Erde – aber einen noch umweltfreundlicheren Motor serienmässig herstellen, da haperts noch. Das ist echt schade.»
Die Umwelt liegt Francine Jordi am Herzen. Das ist einer der Gründe, warum sie Peugeot so mag: Umwelttechnisch ist die Marke mit dem Löwen im Emblem seit je vorn mit dabei. Ein anderer Grund ist ihre Vielseitigkeit. Mit Peugeot kann man ein ganzes Leben mitwachsen. Die Modellpalette hält für jeden etwas bereit.
Apropos Mitwachsen: Wie kam es eigentlich zur Partnerschaft zwischen den Franzosen und der Bernerin? Nach ihrem Sieg am Grand Prix der Volksmusik 1998 war schlagartig alles anders. Da war ein prallvoller Terminkalender und massenhaft Gepäck zu befördern, Tag ein, Tag aus. Nach einigen Monaten wurde Francine klar: So kann das nicht weitergehen: «Iig bruuche es Outo!»
Also machte sie sich in der Stadt Bern auf die Suche und fragte bei verschiedenen Garagen nach einem Sponsoring. Bei Peter Schär, dem damaligen Geschäftsführer der Löwen-Garage, fand sie schliesslich Gehör. Schär, von Jordi liebevoll «Mister Peugeot» genannt, sicherte ihr ohne zu zögern und vor allem ohne Vertrag eine Partnerschaft zu.
Dafür ist Jordi bis heute dankbar. Aus der jungen Frau von damals wurde eine erfolgreiche Persönlichkeit. Und Schärs Einsatz zahlte sich aus. Chancen, als Botschafterin die Marke zu wechseln, gab es für Jordi zahlreiche. Aber das kommt für sie nicht infrage. «Iig bi ne treui Seel», erklärt sie mit funkelnden Augen. «Als ich noch unbekannt war, war Peugeot für mich da, deshalb bin ich es jetzt auch.»
Eine schöne Geschichte. Nicht nur beruflich. Auch privat pflegt Jordi viele Kontakte zu Personen ihres Fahrzeugsponsors, mit denen sie im Verlauf der Jahre zusammengearbeitet hat. Selbstverständlich weiterhin auch zu Peter Schär, dem späteren Pressechef von Peugeot Suisse. – In all den Jahren hat die Bernerin viel erlebt, gemeinsam mit ihren motorisierten Löwen. Fuhr sie früher noch sportlich, bezeichnet sie sich mittlerweile selbst als Gemütsfahrerin. Manchmal wird es dennoch wild während der Fahrt, Jordi hört laut Musik und singt dazu, während sie auf anderen Fahrten die Stille im Auto geniesst.
Ihr Lieblingspassagier ist natürlich Hund Theo, der sie auf ihren Ausfahrten begleitet. «Theo liebt das Autofahren. Er will immer überallhin mitkommen und wird traurig, wenn er einmal nicht mit darf.» Stolz erklärt Francine, dass ihr Vierbeiner genau weiss, wann es jeweils losgeht. Dann wartet er freudig, während sie noch seine Tasche packt. Theo wird gesichert in einer Alu-Hundebox befördert. Darin hält er sich so gern auf, dass er sogar einmal ein Schläfchen darin hält, wenn sich die Box wegen der Reinigung gar nicht im Wagen befindet.
Gleich mit 18 Jahren machte Francine Jordi die Autoprüfung. Als Landei gabs da keine andere Option. Die Vorfreude war gross: endlich unabhängig sein. Nach 13 Lektionen bestand sie die praktische Prüfung auf Anhieb. Ihre erste Solofahrt war etwas ganz Besonderes. Nach all den Jahren Velofahren bedeutete der neu erworbene Autofahrausweis wahren Luxus. Einige Jahre später war ihr erstes eigenes Auto ein gelber Peugeot 206 mit drei Türen. Ihr erster Partner in Crime.
Auch die einstige Grand-Prix-Gewinnerin ist gemeinsam mit ihren Autos gewachsen, ihre Familie und ihre Freunde fahren mehrheitlich Peugeot. Kein Wunder: Bei Francine kann man jederzeit Probe fahren. Und wenns sein muss, hilft die leidenschaftliche Markenbotschafterin ein bisschen nach. Schliesslich konnte sie sogar einen scharfen Kritiker überzeugen: einen Freund, der mit Inbrunst teuren Luxuskarossen frönt. Er wollte partout nicht glauben, dass auch eine Fahrt im Peugeot cool sein kann. Also zog Jordi los, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Sie chauffierte ihn eines Abends zum gemeinsamen Event, unter dem Vorwand, dass er so ohne Bedenken ein Gläsli mehr trinken könne. Der Plan ging auf. Beim Abladen zeigte sich der Maseratifahrer überzeugt: «Du, das isch jo würklich no es guets Auto. Ggrüümig und schön gmacht.»
Mittlerweile fährt Jordi jeweils drei Autos im Jahr. Alle 20 000 Kilometer gibts einen neuen Wagen. Die Autos, die sie zurückgibt, werden mit einer ihrer CDs bestückt. Dazu wünscht sie ihren Nachfolgern stets eine gute Fahrt.
Und wenn wir bei der guten Fahrt sind: Was geschah eigentlich damals, mit dem liegengebliebenen Minivan, im eisigen Winter 2008? Nachdem jemand von der Löwen-Garage von Bern nach Ostdeutschland getuckert war und Francine mit einem Ersatzwagen versorgt hatte, lieferten sie das Sorgenkind am Montag bei einer Garage in Chemnitz ab, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Er war schnell gefunden: Offenbar war der getankte Diesel an der Tankstelle eingefroren …
So fährt Francine Jordi seit 21 Jahren pannenfrei und überglücklich Peugeot. Ob es ein Auto gebe, dass sie unbedingt noch fahren möchte? Sie überlegt und kommt zum Schluss: «Es muess eifach ä Löi vor druffä ha, de bi iig zfride.» Na dann … weiterhin gute und pannenfreie Fahrt mit deinen Löwen, liebe Francine!