Mit gerade mal 40 Jahren hat Marc Trauffer vieles erreicht, wovon die meisten von uns nur träumen. Seine Trauffer Spielwaren AG mit Sitz in Brienz im Berner Oberland läuft hervorragend – Marc leitet das von seinem Grossvater 1938 gegründete Familienunternehmen seit 2008 in dritter Generation und hat es zu einem modernen, innovativen Betrieb umgestaltet. Trauffer ist zu einer Marke gereift, deren hölzerne Kühe mittlerweile weit über die Schweizer Landesgrenze hinaus bekannt sind.
Zum anderen, und das ist der in der Öffentlichkeit wohl bekanntere Teil seiner Geschichte, ist der 40-Jährige in den letzten Jahren zum erfolgreichsten Mundart-Musiker der jüngeren Vergangenheit aufgestiegen. Fahrt nahm Marc Trauffers Karriere, der schon mit seiner Jugendband «Airbäg» erste Erfolge feierte, mit dem Album «Fischer & Jäger» im Jahr 2013 auf, das Goldstatus erreichte. Ende 2018 gibt der Musiker bekannt, dass er ab jetzt mit Berufskollege Gölä als Rocker-Duo Büetzer Buebe auftritt. Das im Frühsommer einberufene Konzert im Zürcher Letzigrund für August 2020 ist innert kurzer Zeit ausverkauft, ein zweites Konzert wird initiiert. Besser könnts eigentlich nicht laufen.
Jetzt steht der in seinen Songs stets heimatbezogene Marc Trauffer am Ufer des Siljansees in der schwedischen Provinz Dalarna – und kommt aus dem Staunen nicht heraus. «Diese Ruhe, die Natur, der wunderbare See – ich finds einfach nur geil hier!», schwärmt der Berner Oberländer, schnappt sich seine Gitarre und läuft schnurstracks ans Ende des schier endlosen Stegs. Auch wenn der angestimmte Song «Geissenpeter» thematisch nicht so recht zur nordischen Seen- und Wälderlandschaft passen mag – die melancholischen und friedlichen Töne treffen doch die Stimmung dieses wunderschönen Landstrichs rund 300 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Stockholm.
«Die Natur, die Seen, die Wälder – es ist einfach geil hier!»
Marc Trauffer
Für die Reise in den hohen Norden steht Trauffer der Premium-SUV Touareg von VW zur Verfügung, mit dem der Markenbotschafter auch in der Schweiz unterwegs ist. «Für die Fahrt durch die schwedischen Landschaften könnte ich mir kein besseres Auto vorstellen», sagt Trauffer. «Die Mischung aus Komfort und Power macht den Touareg zum optimalen Reisemobil.»
In der Tat ist der SUV mit neuester Technik aus dem VW-Konzernregal ausgestattet. Die Allradlenkung macht den 4,88 Meter langen und beinahe 2,5 Tonnen schweren Touareg gefühlt fast so handlich wie einen VW Golf, die Luftfederung so komfortabel wie eine Reiselimousine. Am besten gefalle ihm aber der zum sportlichen R-Line-Look passende Antrieb. «Der V6-Turbodiesel mit seinen 286 PS ist eine Wucht. Da fühlt man sich beim Überholen fast wie in einem Sportwagen.»
Doch planlos durch die Landschaft fahren passt nicht zum sonst gut strukturierten Geschäftsmann. Er ist mit Stiko Per Larsson verabredet. Larsson ist das schwedische Pendant Trauffers. Letztes Jahr wanderte der 40-jährige Schwede mit Rucksack und Gitarre durchs Land und spielte jeden Abend Gratiskonzerte, um Geld für krebskranke Kinder zu sammeln. Schon davor gelangte er zu nationaler Bekanntheit, schrieb den Text für einen schwedischen Auftritt am Eurovision Song Contest und wurde schon zum schwedischen Künstler des Jahres gekürt.
Larsson erwartet Trauffer im Vorgarten seines Hauses im Örtchen Leksand – und drückt dem Schweizer erst einen Eishockeyschläger in die Hand. «Wir sind hier alle hockeyversessen», erklärt der Vater dreier Kinder und hämmert den Puck ins einige Meter entfernte Goal. Dann bittet der sympathische Schwede Trauffer in den selbst gebauten Aufnahmeraum im Nebengebäude des Wohnhauses. Die beiden Musiker fangen sofort an, über ihre Leidenschaft zu sprechen und sich gegenseitig ihre neuesten Songs zu präsentieren. «Spiel mir deinen Lieblingssong vor», bittet Trauffer Stiko Larsson.
Der Schwede zückt seine Gitarre und stimmt «Kom igen Land» an. «Es ist ein Lied über meine Heimat, meine Liebe zum See und zu den Wäldern und dass alles schon vor mir hier war und auch nach meiner Zeit noch da sein wird», erklärt Larsson schon fast philosophisch. Die eingängige Melodie und die heimatbezogenen Strophen gefallen Marc Trauffer auf Anhieb. Auch er schnappt sich seine Gitarre und bittet den Schweden, ihm den Refrain beizubringen. Nach den ersten holprigen Versuchen singen die beiden Musiker gemeinsam, und Trauffer ruft begeistert: «Ich kann Schwedisch!»
Nach diesem musikalischen Ausflug gehts für den Berner weiter zu seinem eigentlichen Ziel: der Dalahäst-Produktion der Nils Olsson Hemslöjd AB. Die Dalahästen, bunt verzierte Holzpferdchen, quasi das Nationalsymbol Schwedens – werden in jedem Souvenirladen angeboten. Um im umkämpften Spielwaren-Segment auch künftig zu bestehen, ist Marc Trauffer stets auf der Suche nach neuen Ideen – und so auf die skandinavischen Holzpferde gestossen. «Mein Ziel ist, unsere Schweizer Holzkühe bei Touristen genauso bekannt zu machen wie die Dalapferde in Schweden.»
Und so kommt er nach der Fahrt durch endlose Birken-, Fichten- und Kiefernwälder im Örtchen Nusnäs weiter nördlich am Siljansee an. Auf dem Hof der 1928 von den Brüdern Nils und Janne Olsson gegründeten Dalahästen-Produktion, wird der Schweizer von Lennart Ihrén erwartet. Ihrén ist seit 30 Jahren bei Nils Olsson, seit fünf Jahren als Geschäftsführer. «Jährlich stellen wir 100 000 Holzpferde in Handarbeit her», sagt er. «Ich habe mein erstes Pferd als Zwölfjähriger geschnitzt – seither sind viele dazugekommen», meint der Mittfünfziger schmunzelnd. Er zeigt die Produktion, wo aus ganzen Holzplatten erst die Rohlinge herausgeschnitten und die Tiere danach von Hand in Form geschnitzt werden. «Dies erfordert Fingerfertigkeit. Bis ein Mitarbeiter die Pferde jeder Grösse perfekt beherrscht, dauerts drei Jahre», erklärt Ihrén.
«Die Ausbildung zum Pferdeschnitzer dauert drei Jahre»
Lennart Ihrén
Nach dem Schnitzen werden die letzten Unebenheiten aus den Dalapferden geschliffen und die Tiere eingefärbt – typischerweise mit rotem Lack, der auch viele schwedische Holzhäuser vor der rohen nordischen Witterung schützt. Zum Schluss bekommen die Pferdchen ihre Bemalung – ebenfalls in Handarbeit und bei jedem Exemplar einzigartig. Wie die Farbe kommen übrigens auch die Messer für die Schnitzarbeiten aus der Region, genauer gesagt aus Mora – der letzten Station auf Marc Trauffers Reise durch Schweden. Hier kommt «Dä mit de Chüe» aus dem Staunen fast nicht mehr heraus, als er eine mehrere Meter hohe Dalapferd-Statue am Ufer des Sees entdeckt. «Ich nehme so viele Eindrücke von dieser Reise mit: die Musiksession mit Stiko, der Besuch bei Nils Olsson, die wunderschöne Natur – das liefert viel Inspiration für neue Ideen.» Welche er davon in der Heimat umsetzt? Wir lassen uns überraschen.