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Golf-VIPs

Einsteigen bitte!

Nie waren Einsteigerinnen und Einsteiger im Golfsport willkommener als heute! Attraktive Klub- und Kurs-Angebote lassen auch den Kreis der golfenden Prominenz weiter anwachsen. Das Motto: to play, or not to be.

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Seven ist ein Schweizer Musiker

Mit dem Driver auf Reisen: Soulsänger Seven besteigt in Oftringen AG den Tourbus für die 2019er-Konzertreihe «Soulmate Tour». Ihm folgen Tourmanager Pirmin Lötscher und Gitarrist Raphael Jakob (l).

Sebastian Magnani
Jan Dettwyler alias «seven», 40, Musiker

Er kam durch einen Auftritt und seinegrosse Klappe zum Golfen, mittlerweile nimmt er seine Schläger mit auf Tour. Den Bag trägt der Aargauer immer selber, dafür steckt er sein Shirt nicht gern in die Hose. Sein Traum ist es, einmal auf einem traditionellen englischen Platz zu spielen, MIGROS GOLFCARD, 34,1

So fing es bei mir mit Golf an: 

Dank einer Wette: Nach einem Auftritt an einem Golfturnier einer Uhrenmarke, sagte ich zum CEO: Nächste Mal spiele ich mit, so schwierig kanns ja nicht sein! Er nahm mich und meine grosse Klappe beim Wort. Sieben Wochen später hatte ich die Platzreife.

Mit diesen Schwierigkeiten kämpfe ich: 

Ich bin ein Leftie und muss den Flightpartnern pro Runde sicher fünf Mal sagen, dass sie doch bitte auf die andere Seite stehen sollen, damit ich abschlagen kann. (lacht)

Damit beeindrucke ich meine Mitspieler:

Sicher nicht mit Konstanz, dafür mit Länge. 220 m habe ich auch schon geschlagen. 

Der bisher unterhaltsamste Spielpartner:

Claudio Zuccolini und Stephan Schmidlin. Je mehr geschwatzt und gescherzt wird, desto besser gefällts mir auf der Runde. 

Lieber friendly rounds oder Turniere? 

Beides. Oft spiele ich an internen Klubturnieren. Wir spielen Scramble, von Platzreife bis Low-Singles sind alle dabei. Du kannst mit jemandem fünf Mal essen gehen – beim Golfen lernst du ihn besser kennen. Wie ehrgeizig jemand ist, ob er verlieren kann. Wie er reagiert, wenns kalt ist und regnet und er noch den Bag schleppen muss.

Apropos Bag: Selber tragen, Ziehtrolley oder Cart? 

Ich trage den Bag immer selber. Ich packe auch immer alle Schläger ein, dass er richtig schwer ist. Wenns nicht läuft beim Golfen, hatte ich wenigstens ein gutes Workout.

«Ich nehme immer zwei Schläger mit auf Tour. Besser ein bisschen üben als gar nicht»

Der ungewöhnlichste Ort, an dem Sie schon Schwünge geübt haben? 

Definitiv hier im Nightliner. Ich habe immer zwei Schläger auf Tour dabei. Besser ein bisschen üben als gar nicht. 

Kaltstart oder gut aufgewärmt ans Tee 1?

Unglaublich gut aufgewärmt. Ich spiele auf der Range immer alle Schläger durch –genützt hats bisher wenig. 

Dafür würde ich spontan auf eine geplante Golfrunde verzichten: 

Für ein Essen zu zweit mit meiner Frau.

Was haben Sie als Birdie-Wasser dabei? 

Kirsch von Bruno aus dem Wallis. 

Welche Kleiderregel würden Sie einführen? 

Das Shirt in die Hose zu stecken, finde ich uncool. Ich wurde schon ermahnt. 

Welche Golf-Regel ist längst überfällig? 

Alle Bunker zuzuschütten, fände ich eine sehr gute Idee. (lacht)

Wen würden Sie gern einmal zum Matchplay-Zweikampf herausfordern? 

Donald Trump. Ihn könnte man in den Bunkern gleich mit einbuddeln. 

So verbringt mein Bag den Winter: 

Im Keller. Ich bin froh, dass wir einmal pro Jahr mit dem Klub im Dolder spielen. Da werden danach alle Schläger geputzt. 

Mein persönlicher Golftraum: 

Einmal in England auf einem altehrwürdigen, Platz zu spielen. Dafür würde ich sogar das Shirt in die Hose stopfen. 

Birgit steinegger, 70, Schauspielerin

Sie spielt erst seit gut fünf Jahren, als sie, die ehemalige Tennisspielerin, nach der Absetzung ihrer TV-Sendung «Total Birgit» die gewonnene Freizeit sportlich nutzen wollte. Und als sie ein Ferienhaus am Murtensee erbte, lag der Eintritt in den GC Neuenburg nahe. «Seither hat mich der Virus endgültig.» Neuenburg, 28,0

Birgit Steinegger

Kronleuchter statt Rampenlicht: Kabarettistin Birgit Steinegger im Spiegelfoyer des Stadttheaters Bern. Dessen Bühne hat sie auch schon bespielt.

Sebastian Magnani

"Ein Grund, um eine schon vereinbarte Runde sausen zu lassen? Ein Anruf aus Hollywood»

Auf diesen Schläger kann ich mich immer verlassen, wenns mal nicht läuft:

Ich komme mit den Hölzern generell gut zurecht und war ganz stolz, als ich unlängst einen 200-m-Drive schaffte. Aber wenn es einmal hapert – und wann hapert es nicht? –, lässt mich mein 5er-Rescue selten im Stich. 

Diese spezielle Flightpartnerin vergesse ich nicht so schnell:

Mich fasziniert ja das Spiel der Pros. Mit welcher Leichtigkeit sie das hinbekommen! An einem Turnier der Charity-Organisation «Ladies for Ladies» zugunsten der Krebsliga, für die ich Botschafterin bin, konnte ich mit der deutschen Proette Elisabeth Esterl spielen. Das war eindrücklich! 

Friendly round oder Tunierrunde?

Wenn es nicht sein muss, lieber nicht Turniere, sie erinnern mich an die Stresssituation vor Theater-Premièren. Die Leute glauben, es mache mir nichts aus, vor 3000 Zuschauern auf der Bühne zu stehen. Irrtum! Ich sterbe noch immer vor Nervosität.

Der spezielleste Ort, an dem ich schon Golf gespielt habe:

In meinem Garten am See übe ich immer wieder mal das Chippen. 

So reagiere ich, wenn ich einen Flightpartner des Betrügens verdächtige:

Da habe ich brutal Mühe. Ich sage nichts und fresse es in mich hinein, weil ich mich nichts zu sagen getraue. Ich bin ein extrem konfliktscheuer Mensch. Aber es kann mir glatt eine ganze Runde verderben.

Kaltstart oder aufgewärmt aufs Tee 1?

Früher nur aufgewärmt, wie ich es von meinem Beruf kenne. Sprech- und Atemübungen, einsingen, proben. Aber in jüngerer Zeit denke ich mir: Investier deine wertvolle Zeit lieber auf dem Platz, statt dich zuvor schon müde zu machen. Ich gehe auch mit dem Pro nur auf die Runde, statt auf der Range vor seinen Augen endlos Bälle zu schlagen.

Teurer Pro-V1-Ball, No-name-Produkt oder irgendein gefundener Ball?

Seit einem Ladies-for-Ladies-Turnier spiele ich Volvik-Bälle. Weshalb? Keine Ahnung! Der Flug ist einfach wunderbar…
(singt es beinahe und lacht schallend).

Diese Gespräche nach der Runde mag ich:

Ich rede gerne nochmal über einzelne Schlä-
ge. Am liebsten über die guten. Zwischendurch ist es herrlich, etwas prahlen zu können, wenn einem schon mal etwas gelingt.

So verbringt mein Golfbag den Winter:

In meinem Schrank, peinlich sauber geputzt, umgedreht, damit auch das letzte Sandkorn und Gräslein draussen ist. Allerdings kommt er auch im Winter zwischendurch raus, wenn ich mit ihm in die Golfferien reise, dahin, wo es warm ist.

Dafür würde ich sofort eine abgemachte Golfrunde canceln:

Bei einem Anruf aus Hollywood.

Mein Golftraum, mein Golf-Albtraum:

Albtraum wäre, wenn ich jemanden mit einem missglückten Schlag ernsthaft verletzen würde. Und punkto Handicap träume ich davon, sagen wir, unter 20 zu kommen. Oder ist das illusorisch in meinem Alter?
(lacht ihr schallendstes Frau-Iseli-Lachen)

Urs Lehmann, 50, CEO Similasan

Sie spielt seit seinem Rücktritt als Skirennfahrer Golf. Wettkämpfe hatte der Swiss-Ski-Präsident genug in seinem Leben. Auf dem Golfplatz mag er «friendly rounds», lockere Atmosphäre und die Fahrt mit dem Cart. Ein Hole in One fehlt ihm noch. Vielleicht liegts am Kaltstart. KÜSSNACHT AM RIGI, 16.3

Urs Lehmann

Similasan-CEO Urs Lehmann gefällt Golfen in lockerer Atmosphäre. Da dürfen es auch einmal Abschläge im Garten oder Chips aufs schwimmende Green zu Hause in Oberwil-Lieli AG sein.

Sebastian Magnani

«Mich nerven alle, die stur nach Regeln gehen und sogar ‹pssst› machen»

So fing es bei mir mit Golf an: 

Das weiss ich noch haargenau. Ich hatte gerade meine Skikarriere beendet und im Frühling 1997endlich Zeit, mit Golfen anzufangen. Ich hatte das lange auf meiner Bucket-List. Der Einstieg fiel mir leicht.

Mit diesen Schwierigkeiten kämpfe ich: 

Verhältnismässig bin ich eine Pfeife im Sandspiel und je nach Tagesform im Putten. 

Damit kann ich auf dem Platz meine Mitspieler beeindrucken: 

Mit dummen Sprüchen (lacht). Im Ernst: Mit der Länge, nicht mit dem Driver, sondern interessanterweise mit den Hölzern 3 und 5.

Der unterhaltsamste Spielpartner, mit dem ich je auf dem Platz war: 

Gut erinnern kann ich mich an die Runde mit Thomas Borer. Ein Spruch nach dem anderen, Zigarre und Schnäpschen bei Loch 9 – das ganze Programm. 

Turniere oder friendly rounds? 

Friendly rounds! Ich hatte in meinem Leben genug Wettkämpfe. Heute ist das für mich sekundär, ich mag es ungezwungen.

Der ungewöhnlichste Ort, an dem ich jemals Golf gespielt habe: 

Mit meinem Nachbar im Garten. Wir haben hinunter ins Tal abgeschlagen und geschaut, wer weiterkommt. 

In meinem Umfeld ist mein Standing wegen meiner Golf-Liebe folgendes: 

Kein besonderes. Im Skizirkus golfen ja alle. 

So reagiere ich, wenn ich den Flightpartner des Betrügens verdächtige: 

Ich spreche es direkt an. Fairness steht für mich an erster Stelle. Bescheissen geht einfach gar nicht.

Das habe ich im Birdiewasser im Bag: 

Ich mag Grand-Marnier oder Grappa.

Kaltstart oder gut aufgewärmt ans Tee 1?

Total kalt. Im Notfall ziehe ich beim Tee 1 den Mulligan ein (lacht). 

ProV1, Billigprodukt oder gefundener Ball? 

V1 ist mein Lieblingsball. Doch für den Mulligan nehme ich meist irgendeinen Junk-Ball, den ich gefunden habe. 

Solche Gespräche liebe ich beim Bier nach der Runde, solche gar nicht: 

Die 18 Löcher zu analysieren, ist nicht nach meinem Geschmack. Alle Themen, die sich nicht mehr ums Golfen drehen, mag ich. 

Diese neue Regel war längst überfällig und würde ich befürworten: 

Mich nerven alle, die stur und pedantisch nach Regeln gehen. Und sogar «psssst» machen, wenn man mal schwatzt. Golf muss doch Fun sein. 

Bag tragen, Ziehtrolley oder Cart? 

Für meine Frau Conny und mich ist Golfen Spiel und nicht Sport. Um Sport dreht sich sonst genug in unserem Leben. Deshalb: Wir fahren wir immer mit dem Cart. 

Persönlicher Golf-Traum und -Albtraum? 

Der Traum wäre ein Hole in One. Das hat mir meine Frau voraus. Der Albtraum: Wenn der erste Abschlag in die Hose geht. 

Jeanne Fürst, 58, TV-Ärztin

Sie hat vor 10 Jahren erstmals den Schläger in der Hand und nennt sich heute «angefressene Golferin».  Zwei- bis dreimal wöchentlich versucht sie in der warmen Saison spielen zu gehen. Sie geht auch zum Pro, denn Probleme schleichen sich immer wieder ein. Für sie ist Golf eine Form von Meditation. Basel, 18,7

GOLF Handicapliste Jeannine Fuerst

Frau Doktor schwingt durch: Jeanne Fürst auf den Monitoren des Regieraums im TV-Studio in Schlieren, wo ihre Sendung «gesundheit heute» aufgezeichnet wird.

Christian Grund

«Für uns Frauen stellen sich gewisse Regelfragen gar nicht so oft»

So fing es bei mir mit Golf an: 

Ich wurde neugierig auf Golf, als ich jeweils mit dem Auto an einem Golfplatz vorbeifuhr und die Anlage so wunderschön fand. Es war zuerst ein rein optisches Interesse.  

Meine liebste Schlägerhülle: 

Ich habe nur gewöhnliche Markenüberzüge. Mir gefallen originelle Figürchen über den Schlägerköpfen nicht. 

Der merkwürdigste Spielpartner, mit dem ich je auf dem Platz war:  

Einmal spielte ich im Turnier mit einer Frau, der es gar nicht lief. Sie wurde immer misslauniger, bis sie schliesslich vor Ärger ihren Trolley samt Bag zu Boden schmiss. Ich war sprachlos. 

Der ungewöhnlichste Ort, an dem ich jemals Golf gespielt oder geübt habe: 

In meiner Waschküche im Keller liegt eine Puttingmatte. Wenn ich die Wäsche mache, kann ich gut zwischendurch ein paar Putts üben, ohne extra Zeit zu investieren. 

So reagiere ich, wenn ich einen Flightpartner des Betrügens verdächtige: 

Ich habe schon mit Menschen mit Demenz Golf gespielt, für die das übrigens ein wunderbarer Sport ist. Sie können aber oft nicht mehr richtig zählen. Dann führe ich diese Person möglichst an der Pflicht des Zählens vorbei. Ich habe auch schon willentlichen Betrug erlebt. Das finde ich dann so was von peinlich.

Ihn würde ich gern mal zum Matchplay herausfordern: 

Oswald Grübel im andalusischen «La Zabaleta». Er sagt, er würde sich beim Golfen nie ärgern. Eine Super-Einstellung!

ProV1, Billigprodukt oder Wasserball? 

Ist mir egal. Weich soll er sein und gern rosa. Es sollten einfach keine hässlichen, abgewetzten Bälle sein.  

Wenn ich die Kleiderregeln für den Golfplatz machen würde, gälte: 

Es ist eigentlich gut, so wie es ist. Ich würde höchstens die Minimallänge der Röcklein etwas nach unten versetzen. Zu kurz finde ich sehr wenig sportlich. 

Diese neue Regel war längst überfällig, und diese würde ich befürworten: 

Ready Golf ist toll. Aber für uns Frauen, die ja meistens weniger weit und weniger wild schlagen als die Männer und deshalb mehr auf dem Fairway liegen, stellen sich gewisse Regelfragen gar nicht so oft. 

So verbringt mein Golfbag den Winter: 

Im Caddyraum im Klubhaus. Aber die Schläger nehme ich mit, weil ich im Winter an die Wärme reise zum Golfen. Diesen Winter war ich in Marokko und Südafrika. 

Mein persönlicher Golf-Traum und mein Golf-Albtraum: 

Ich träume derzeit davon, dass ich mein Handicap von 18,7 regelmässig spielen kann. Der Albtraum dagegen ist, dass ich aus körperlichen Gründen ganz mit dem Golfen aufhören müsste. 

Chris McSorley, 57, General Manager beim HC Genf-Servette

Er hat auf dem Golfplatz eine völlig andere Persönlichkeit als in der Eishockeyhalle. Er begann bereits als aktiver Hockeyspieler mit dem Golf und sieht den Sport als pure Entspannung – ausser, er spielt gegen Arno Del Curto. Klub im Ausland, Gast in Genf, 11,4

Chris McSorley

Chris McSorley im Stadion Les Vernets in Genf mit «Sherkan». Seit 2002 fliegt der Weisskopfseeadler vor jedem Match des HC Genf-Servette eine Runde in der Eishalle.

Sebastian Magnani

«Mein Golf-Albtraum: mit Leuten zu spielen, die nur übers Hockey sprechen wollen»

Profi-Bälle oder gefundene Wasserbälle?

Für mich sind alle Bälle etwa gleich. Ich habe keine Zeit, eine enge Beziehung zu ihnen aufzubauen, da wir nicht lange zusammen bleiben. Sie enden im Wasser, in den Büschen, irgendwo.

Diese Golfregel würde ich ändern:

Ich wünschte, die Löcher hätten die Grösse von Hockey-Toren. Man könnte auch das Bodychecking und Torhüter erlauben. 

Diese Person würde ich gern zum Matchplay herausfordern:

Ich will unbedingt eine Revanche gegen Arno Del Curto. Beim letzten Mal, in Lausanne, hat er gewonnen. Ich hoffe, dass er dieses Magazin liest, denn ich bin bereit. 

Damit kämpfe ich heute noch:

Ich habe Mühe damit, den Ball nicht so zu schlagen wie einen Puck, die Mentalität zu ändern. Golf ist ein Spiel mit Rhythmus und Feingefühl. Für den Schuss im Eishockey braucht es vorderhand rohe Kraft.

Meine Lieblings-Schlägerhülle:

Der beste Schutz für meine Schläger ist es, sie im Klubhaus zu lassen.

Kaltstart oder aufgewärmt ans Tee 1?

Normalerweise bin ich heiss. Aber während ich völlig ungerührt bleibe, wenn mich in Bern 17 000 Zuschauer auspfeifen, garantiere ich Ihnen, dass ich meinen Ball irgendwohin schicke, wenn mich am Tee 1 auch nur eine Person beobachtet oder mit mir spricht.

Wenn nichts mehr geht, hilft mir dieser Schlag:

Für mich gibt es im Golf keine schlechten Tage. Selbst ein trostloser Tag auf dem Golfplatz kann besser sein als ein toller bei der Arbeit. Meine Freunde wissen, dass ich sehr easy going bin. Golf ist für mich reine Entspannung. Dort habe ich eine komplett andere Persönlichkeit als im Eishockey. Der einzige Moment, in dem ich Intensität spüre, ist, wenn ich gegen Arno Del Curto spiele. Da gehts um Leben und Tod.

Dafür verzichte ich auf eine Runde Golf:

Bei zwei Gelegenheiten: am Geburtstag meiner Frau und am Muttertag.

Diesen Aberglauben werde ich nicht los:

Davon habe ich viele. Wie ich morgens den ersten Schuh anziehe, in welche Richtung meine Tasche zeigt, Richtung Tee oder Richtung Loch. Wo ich den zweiten Schläger hinlege, wenn ich zwei rausnehme. Man wird manchmal zur Geisel des Aberglaubens.

Trolley, Cart oder tragen?

Im Klub in Genf habe ich einen Trolley, das ist Luxus. Ansonsten trage ich meinen Golfbag. Wenn er mir eines Tages zu schwer ist, wird das ein schlechtes Zeichen sein.

Mein Golf-Traum und -Albtraum:

Der Albtraum: Mit Leuten zu spielen, die nur übers Hockey sprechen wollen. Mein Traum: Mit Spitzengolfern zu spielen. Einen wunderbaren Schwung zu beobachten, macht demütig. Golf ähnelt einer endlosen Reise. Selbst grosse Spieler klagen über missratene Schläge. Für gewisse Schwünge würde ich sterben.

Jürg Stahl, 51, Präsident von Swiss Olympic

Er steht dazu, dass er «gerne, aber nicht gut» spielt. Der Nationalrat fing mit Golf an, als der Gestaltungsplan für seinen heutigen Golfclub seinen Namen trug – er war damals Gemeinderatspräsident von Winterthur. Hat statt Birdiewasser einen von seiner Tochter angemalten Ball dabei. Kyburg, 36

Jürg Stahl

Pause vom Parlamentsbetrieb: Jürg Stahl teet vor dem Bundeshaus in Bern auf. Der Nationalrat tritt im Herbst nicht mehr zur Wahl an.

Sebastian Magnani

«Die Zeit nach dem Rücktritt möchte ich nutzen, um Fortschritte im Golf zu machen»

Meine Golfmacke, die ich nicht loswerde:

Ich stelle mir immer vor, wie es ist, ein Hole in One zu machen. Wenn das Loch wie bei Par-3-Löchern nahe genug ist, kann ich das innerlich sehr gut visualisieren. Es ist allerdings noch nie eingetroffen. 

Mit diesen Schwierigkeiten kämpfe ich:

Golfspielen hat für mich wie andere Sportarten mit Leidenschaft zu tun – mit Leiden und Schaffen. Ich leide wie jeder mittelmässig talentierte Golfspieler darunter, dass ich ab und zu danebenhaue, aber ich mache den Vorwurf ausschliesslich mir selber, dass ich in diesen 15 Jahren nicht an mir gearbeitet habe.

Damit kann ich auf dem Golfplatz meine Mitspieler beeindrucken:

Für mein Handicap von 36 habe ich auf dem Green oft eine überdurchschnittliche Performance. Ich finde es faszinierend, die Beobachtungsgabe in einen virtuosen Schlag umzusetzen.  

Meine liebste Schlägerhülle:

Habe ich nicht, dafür als Glücksbringer einen Golfball, den meine dreieinhalbjährige Tochter angemalt hat. 

Turnierrunde oder friendly round?

Ich spiele am liebsten mit guten Freunden zu zweit, um die Zeit zu teilen. Aber ich kann den kompetitiven Charakter des ehemaligen Leichtathleten nicht abstreifen. Deshalb spiele ich auch sehr gern Turniere.

Solche Gespräche liebe ich beim Bier nach der Runde, solche gar nicht:

Ich bin nicht so fixiert auf den Golfsport. Lieber spreche ich über den Wert, den der Sport unserer Gesellschaft gibt, als fachliche Nuancen zu diskutieren.

So verbringt mein Golfbag den Winter:

Im Weinkeller.

Das war der ungewöhnlichste Ort, an dem ich jemals Golf gespielt habe:

Das war am CSIO St. Gallen. Dort gab es ein Golf & Ride. Man wurde einem Profireiter mit Pferd zugelost. Der Golfspieler musste mit einem grossen Ball vorlegen, aber auch die Abwürfe des Reiters flossen in die Endabrechnung ein.  

ProV1, Billigprodukt oder gefundener Ball?

Ich habe viele geschenkte Bälle. Da ist weniger das Logo spannend als die Erinnerung an den Ort, den Moment oder den Menschen, der ihn einem übergeben hat.

Bag tragen, Ziehtrolley oder Cart?

Darauf bin ich speziell stolz: Ich habe den Bag immer getragen und ging mit der festen Absicht auf den Heimplatz, endlich einen Trolley zu kaufen. An diesem Turnier wurde ich Dritter und habe einen gewonnen! Seither begleitet mich ein weisser Golftrolley. 

Mein Golf-Traum und mein Golf-Albtraum:

Die Zeit, die ich nach meinem Rücktritt im Nationalrat gewinne, möchte ich nutzen, um Fortschritte zu machen. Der Albtraum wäre, wenn ich in zehn Jahren in diesem Magazin immer noch mit Handicap 36 gelistet bin. 

Ramon Zenhäusern, 27, Skirennfahrer

Er spielte als Jugendlicher auch wettkampfmässig Tennis, kam mit Golf erst spät in Kontakt, anlässlich eines Trainingsaufenthalts vor einigen Jahren in Neuseeland. Wurde von seinem Sporthilfe-Götti erstmals in der Schweiz mitgenommen zum Golfen. Die Platzreife macht er vor zwei Jahren. Leuk, 54,0

Handicapliste Ramon Zenhaeusern

Von oben herab: Ramon Zenhäusern besteigt einen Kiesberg nahe seines Heimklubs GC Leuk in Susten VS. Er mag aber auch Sport in Verbindung mit Wasser – wenn auch nicht auf dem Golfplatz.

Sébastian Agnetti

«Vielleicht sollte ich mein Gebrüll aus dem Starthaus einmal im Golf ausprobieren»

Mit diesen Schwierigkeiten kämpfe ich beim Golfen noch heute: 

Das Spiel übers Wasser. Meine Bälle landen mit schöner Regelmässigkeit in den Seen und Teichen auf dem Platz. Meine nächste Anschaffung ist wohl eine Ball-Angelrute. 

Damit kann ich auf dem Golfplatz meine Mitspieler beeindrucken:  

Mit meinem Gebrüll vor jedem Schlag, so wie im Starthaus … nein, nein, aber vielleicht sollte ich es einmal ausprobieren, es könnte ja auch im Golf funktionieren. 

Wenn es einmal ganz schlecht läuft, hilft mir dieser Schläger immer: 

Eigentlich mein Eisen 7. Da spiele ich solid 150 Meter. Ich brauche es aber auch einmal für kürzere Distanzen. 

Das war der ungewöhnlichste Ort, an dem ich jemals Golf gespielt oder geübt habe: 

Zum einen der Kiesberg, auf dem dieses Shooting stattgefunden hat, das war witzig. Und dann hatten wir letztes Jahr vor den Rennen von Levi eine Pressekonferenz in Schweden. Da hatten wir die Golfschläger dabei und sind nachher rausgegangen, um Bälle auf einen gefrorenen See hinauszuschiessen. Das war sehr cool.  

So reagiere ich, wenn ich einen Flightpartner des Betrügens verdächtige: 

Dann wird es gefährlich für ihn. Dann packe ich nämlich meine Kickbox-Künste aus … 

Kaltsstart oder aufgewärmt aufs Tee 1? 

Wenn immer möglich aufgewärmt. Aber ich war auch schon einige Male so spät dran, dass ich einen Kaltstart hinlegen musste. Und ehrlich gesagt liefs jeweils gar nicht viel schlechter als aufgewärmt. 

Diese Macke werde ich einfach nicht los: 

Das ist eben meine Blockade vor dem Wasser. Irgendwo muss da ein mentales Defizit bestehen. 

ProV1, Billigprodukt oder Wasserball? 

Fast lieber Billigprodukte, sie reuen mich nicht so, wenn sie im Wasser landen.  

Solche Gespräche liebe ich beim Bier nach der Runde, solche gar nicht: 

Es gefällt mir nicht so, wenn ich mir Sprüche anhören muss wie etwa den, dass sich Flaggenstangen nicht so eignen für einen Slalomfahrer. (lacht) 

Bag tragen, Ziehtrolley oder Cart? 

Hmm, was darf ich jetzt sagen? Ich bin im Clinch. Ich bin zwar nicht faul, aber ich finde es einfach cool, mit diesen Carts herumzufräsen. Deshalb freue ich mich, wenn man mit Cart spielen kann. 

Dafür würde ich spontan auf eine geplante Golfrunde verzichten: 

Ziemlich sicher für jegliche Form von Wassersport, ganz sicher fürs Surfen oder Kiten. 

Mein persönlicher Golf-Traum und mein Golf-Albtraum: 

Ich träume davon, irgendwann einmal einen Albatross an einem Par-5 zu erzielen, also mit dem zweiten Schlag einzulochen. Den Albtraum kennen Sie schon, das Wasser… 

am 7. Juni 2019 - 06:00 Uhr