Zwei Mitarbeiter des Kontrollraums werden am Freitag, dem 20. Dezember, um genau 12.30 Uhr je einen Knopf drücken – und damit das Kernkraftwerk Mühleberg endgültig abschalten. 47 Jahre vorher war das Werk ans Netz gegangen. In den Siebzigerjahren herrschte die Überzeugung, dass mit der Kernkraft der richtige Weg in die Energiezukunft gefunden worden war. Nach Beznau 1969 war Mühleberg 1972 das zweite Werk in der Schweiz, das mit Kernspaltung Strom produzierte.
Doch schon bald trat Ernüchterung ein: 1979 gab es in Harrisburg (USA) einen schweren Reaktorunfall, der weltweit Ängste vor der Atomkraft auslöste. Mit dem Super-GAU in Tschernobyl 1986 stieg der Widerstand gegen die Kernkraft massiv an, und nach dem Erdbeben und Tsunami in Fukushima 2011 beschloss der Bundesrat den Ausstieg aus der Kernenergie, ohne aber ein konkretes Datum zu nennen. Die BKW als Betreiberin von Mühleberg entschied 2013 aus unternehmerischen Gründen, das KKM vom Netz zu nehmen. Es liefert rund fünf Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Schweiz.
Laut BKW-CEO Suzanne Thoma sind die Arbeiten für die Stilllegung auf Kurs. «Die Technologie zum Rückbau ist bekannt und im Ausland erprobt, in der Schweiz mussten wir, die Aufsichtsbehörde und die Verwaltung Pionierarbeit auf rechtlicher Ebene leisten.» Der Rückbau wird vor allem mit eigenem Personal vonstattengehen. «Unsere Leute verfügen über wertvolles Know-how und wurden in den letzten Jahren auf die neuen Aufgaben vorbereitet», so Thoma. Die BKW hat aber auch eine auf Strahlenschutz spezialisierte Firma zugekauft, die am Abbau beteiligt sein wird und ihr Personal bereits aufgestockt hat. «Wir wollen aber auch, wo möglich, lokales Gewerbe zum Zug kommen lassen.»
Die Abschaltung erfolgt, indem Steuerstäbe zwischen die Brennelemente gefahren und damit die Kernreaktion unterbrochen wird. Innerhalb von sieben Stunden fällt die Temperatur im Reaktor dann von 280 auf 100 Grad Celsius, erklärt Martin Saxer, Leiter des KKM. Die 240 Brennelemente verbleiben noch drei Monate im Reaktor, danach werden sie in einem mit 850 000 Litern Wasser gefüllten Kühlbecken innerhalb des Reaktors abgekühlt. Das Lagerbecken für die Kühlung wird bis 2024 betrieben, dann können die Brennelemente ins Zwischenlager Würenlingen überführt werden. Laut Thoma sind drei Tage nach dem Abschalten Druck und Temperatur stark abgesunken. Drei Monate danach ist die Radioaktivität tausendmal kleiner als im Leistungsbetrieb, wenn die Brennelemente abtransportiert sind, eine Million Mal kleiner.
Die einzelnen Systeme werden nach und nach ausser Betrieb genommen, demontiert und sicher entsorgt, betont Projektleiter Stefan Klute. Danach müssen die Gebäude abgebrochen werden. Das alles braucht Zeit; der gesamte Rückbau dauert bis 2034.
Abhängig davon, ob das Areal künftig industriell oder naturnah genutzt wird, werden beim konventionellen Rückbau die nicht mehr benötigten Gebäude abgebrochen. Ab 2034 kann das Areal neu genutzt werden.
Die Kosten werden sich auf geschätzt 927 Millionen Franken belaufen, welche die BKW mit ihren Einzahlungen in den Stilllegungsfonds, mit weiteren Rückstellungen und mit Anlageerträgen absichert. Grösstenteils ab 2040 kommen Kosten von 1,427 Milliarden Franken für die Entsorgung des radioaktiven Materials dazu. Dafür zahlt die BKW ihren Teil in den Entsorgungsfonds ein.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit BKW.
Das Freizeit-, Sport- und Eventzentrum Tägi in Wettingen AG ist eine Aargauer Institution. Pro Jahr zieht es rund 400'000 Besucher an. Damit setzt es auch landesweit Massstäbe: Das Tägi ist eine der grössten Infrastrukturanlagen seiner Art der Schweiz.
Nach einer Generalsanierung wird die Anlage aus dem Jahr 1974 schon bald in neuem Glanz erstrahlen. Die beiden Eisfelder (eines davon überdacht) werden am 17. November 2019 den Betrieb aufnehmen. Für März 2020 ist die Wiedereröffnung des Hallenbads sowie des Eventsaals geplant.
Ein entscheidender Punkt in der Sanierung ist die Optimierung der Energiebilanz und damit die Senkung der Betriebskosten für die öffentliche Hand. Federführend für die elektrotechnische Umsetzung ist die A1 Elektro AG, ein Unternehmen der BKW Building Solutions, die Kompetenzen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien einbrachte.
Im Bereich erneuerbare Energien sticht die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Eishalle hervor. Der hier produzierte Strom fliesst ins Netz der Elektrizitäts- und Wasserwerk Wettingen AG und soll für rund 350 Haushalte reichen. Zudem sorgen Erdwärmepumpen für die Beheizung der Indoor-Anlagen. Das neue Tägi entspricht dem Minergie-Standard bis ins kleinste Detail.