An diesem Morgen erleben wir jene Bilderbuch-Schweiz, die es eben keineswegs nur im Ferienprospekt gibt: Am eisblauen Himmel klettert die Sonne allmählich über den Horizont empor und lässt das Alpenpanorama des Engadins im schönsten Glanz erstrahlen. Die Landschaft rund um St. Moritz ist in eine dicke Schneeschicht gehüllt, die Temperatur (tags zuvor noch deutlich über dem Gefrierpunkt) ist gefallen auf eisige minus 20 Grad. Die frostigen Bedingungen fordern nicht nur uns, sondern auch den I-PACE, das erste rein elektrische Modell des britischen Traditionsherstellers Jaguar: Der steile Aufstieg in die südöstlichsten Gefilde der Schweiz und die auf Hochtouren laufende Heizung unterziehen den 90-kWh-Hochleistungsakku einem Stresstest. Doch trotz der extremen Verhältnisse bewahrt der Hightech-Crossover very british die Contenance und meistert die dreistündige Reise von Zürich ins Oberengadin ganz ohne Probleme an einem Stück. Im digitalen Display des Elektroautos stehen gar noch über 50 Kilometer Restreichweite – also längst kein Grund zur Sorge. Dennoch nutzen wir die Zeit, in der wir uns bei Kaffee und Gipfeli wärmen und stärken, um auch die Batterie des Jaguar I-PACE aufzuladen. Dank der ständig wachsenden Infrastruktur ist eine passende Ladesäule in St. Moritz schnell gefunden, nun «tankt» der Crossover dank Gleichstrom-Laderaten von bis zu 100 kW innerhalb kurzer Zeit Strom für Hunderte Kilometer. Langstrecken sind für den I-PACE kein Hindernis.
Unweit des Ortszentrums treffen wir bei unserem ersten Ziel ein: dem schon von aussen beeindruckenden Suvretta House. Das über 100-jährige Traditionshotel gehört zu einer der besten Adressen des Bündnerlands und passt mit zeitloser Eleganz und doch modernem Touch perfekt zum britischen Premium-Autobauer Jaguar. Kein Wunder, ist Jaguar auch Hauptsponsor des British Classic Car Meeting, das im kommenden Sommer bereits zum 27. Mal den Sieger im beeindruckenden Speisesaal des Suvretta House kürt (siehe Box).
Das British Classic Car Meeting (BCCM) findet bereits seit 1994 im Nobel-Skiort St. Moritz GR statt. Obwohl Jaguar als Hauptsponsor des Oldtimer-Treffens fungiert, lockt das BCCM jedes Jahr über 100 Classic Cars aller britischen Marken bis Jahrgang 1980 ins Engadin. Das Programm umfasst Ausfahrten, Gleichmässigkeits-Prüfungen (Rallye) und Concours d’Elegance. Das British Classic Car Meeting findet dieses Jahr vom 10. bis 12. Juli statt.
Infos: bccm-stmoritz.ch
"Bei einem Auto ist mir die Optik das wichtigste – und der I-PACE sieht wirklich cool aus"
Dort, wo sonst die Sieger der Oldtimer-Rallye die Korken knallen lassen, treffen wir heute eine junge Frau, bei der Eleganz zum Tagesprogramm gehört. Die 19-jährige Céline Blarer aus dem nahegelegenen Samedan GR ist quasi auf dem Eis gross geworden und fährt Schlittschuh, seit sie vier Jahre alt ist. Für das Fotoshooting mit dem Jaguar I-PACE muss sie ihren Trainingsplan umstellen: «Ich stehe täglich ein bis zwei Mal auf dem Eis», erklärt Blarer: «Dazu kommen wöchentliches Ausdauer-, Kraft- und Sprungtraining.» Der Lohn der Mühen: Bereits mit 14 gewinnt Céline die Schweizer Meisterschaft. Doch Verletzungspech und harte Konkurrenz haben den internationalen Durchbruch bisher vereitelt. «Wenn alles super läuft und ich an meinen Dreifachsprüngen arbeite, könnte es mit der Teilnahme an der Eiskunstlauf-EM 2021 klappen», erklärt Blarer: «Dafür gebe ich derzeit wirklich alles.»
Dass sie das Zeug zu einer Top-Eiskunstläuferin hat, demonstriert uns die Lokalmatadorin auf der hauseigenen Eisfläche des Suvretta House. Mühelos und stilvoll dreht Blarer ihre Pirouetten, zeigt uns mühelos elegante Sprünge und streckt das Bein zum Spagat, als wärs das Einfachste der Welt. Céline Blarer ist diese Eleganz, ist dieser souveräne Stil aber nicht nur auf dem Eis wichtig: «Bei einem Auto steht für mich die Optik an erster Stelle – und der I-PACE sieht wirklich einfach cool aus.» Sie streicht über die geschwungenen Linien der Karosserie und staunt kurze Zeit später vom Fahrersitz aus über den Innenraum: «Wow! Alles digital, sogar der Tachometer. Der I-PACE ist wie ein Smartphone auf Rädern.»
Elektro, 400 PS; Normverbrauch gesamt 24,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen 0 g CO2/km*, aus der Strombereitstellung 32 g/km; Energieeffizienz-Kat. A; *Durchschnitt aller verkauften Neuwagen 137 g/km; empfohlener Nettoverkaufspreis 86 500 Franken inkl. MwSt.
Gleich mit 18 Jahren hat Céline Blarer ihren Fahrausweis gemacht. Für sie bedeutet Autofahren eine grosse Freiheit. «Ich kann unabhängig von meinen Eltern zum Training fahren oder mit meinen Kolleginnen spontan Ausflüge machen – das finde ich toll», sagt sie. Die lockere Eiskunstläuferin kennt Jaguar bestens vom British Classic Car Meeting, für welches ihr Vater als freier Fotograf die Bilder schiesst. Während ihre Schwester ins Design des legendären E-Type verliebt sei, gefällt Céline der Sportwagen F-Type am besten: «Ich muss gestehen, dass ich gern schnell fahre und bei einem Auto auch die Leistung stimmen muss.»
Ein Elektroauto konnte Blarer noch nie ausprobieren, und die junge Sportlerin ist anfangs deshalb ein bisschen skeptisch. Sie habe mit Batterien ganz allgemein Mühe, da zum Beispiel das Smartphone immer im ungünstigsten Moment ausfalle. Beim Autofahren wolle sie das lieber nicht erleben. Doch schon nach wenigen Metern am Steuer des Jaguar I-PACE – der mit einer Norm-Reichweite von 470 Kilometern (im strengen WLTP-Zyklus) überzeugen kann – kommt Blarer aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. «Dieser Wagen fühlt sich nicht nur rasant, sondern auch unglaublich sicher an. So ein gutes Gefühl hatte ich mit einem Auto auf Schnee noch nie.»
Das Gefühl der Sportlerin täuscht nicht: Die beiden Elektromotoren, je einer an Vorder- und Hinterachse, leisten zusammen nicht nur 400 PS und katapultieren den I-PACE damit in 4,8 Sekunden auf Tempo 100. Gemeinsam bilden sie auch einen elektrischen Allradantrieb, der bei Traktionsverlust die Antriebskräfte blitzschnell zwischen den Rädern verteilen kann und den Crossover so selbst auf rutschigem Untergrund immer sicher in der Spur hält. Sprich: Über den Julier von St. Moritz ins Mittelland ist für den geräumigen Briten eine leichte Übung. Und auch Céline Blarer sagt am Ende schmunzelnd: «Nach der Fahrt im I-PACE bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher, ob ich nicht doch bald ein Elektroauto haben will.»
"So ein gutes Gefühl hatte ich mit einem Auto auf Schnee noch nie"