Der Tag beginnt sehr angenehm in der «Villa Padierna»: Frühstück auf der Terrasse. Der Jamón Ibérico wird von Hand geschnitten. Die «Huevos revueltos» (Rühreier) gibts schön fluffy in kleinen feuerroten Le-Creuset-Pfännchen. Zum Putting Green gehts in wenigen Schritten. Der rosarote Palast in der Nähe von Marbella ist (auch) Golfresort. Gleich drei 18-Loch-Plätze schlängeln sich um die Villa. Zum Entsetzen aller Golflehrer ist hier auch der «finale Kaltstart» möglich: vom Bett in den Lift. In der Etage –1 umsteigen in den Buggy. Drei Minuten Fahrt zu Abschlag 1. Wer sich für den Alferini Course entscheidet, wird aber schlagartig hellwach. Bereits das erste Green ist von einer riesigen Schlucht «bewacht». Wer hier vor Schreck zu lange schlägt, sieht seinen zweiten Ball nie mehr; es wird nicht der letzte Verlust des Tages sein. Das «Golf Valley» ist eine echte Challenge. Zweimal wird man belohnt: Die Nummer 14 ist dank Inselgrün das «Signature Hole». Vom 17. Green blickt man übers Mittelmeer auf den Felsen von Gibraltar, bei kla-rem Wetter bis nach Afrika. Erholung bietet das sympathische und unkomplizierte Golfklub-Restaurant Hole 55 mit Blick auf die Fairways.
Der Flamingos Course ist berühmter und leichter zu spielen. Flamingos? Auf ihrem Vogelzug nutzen sie im Mai den grossen See auf dem Platz für einen Zwischenstopp. Spass machen die erhöhten Abschläge, die wohlwollend lange Drives in die Tiefe ermöglichen. Einsteiger weichen vorsichtshalber auf den kurzen Tramores-Kurs aus oder buchen eine Lektion in der Golfschule des Neuseeländers Michael Campbell. Der wurde 2005 weltberühmt, als er beim US Masters in Pinehurst Tiger Woods den Sieg wegschnappte. Einer der berühmtesten Golfplätze der Welt liegt wenige Minuten vom Resort entfernt und ist zu Nicht-Klubmitgliedern freundlicher als auch schon: Valderrama!
Paella, Alaska King Crab und 99 Sushi Bar: «Padierna» ist auch die Villa der Geniesser
Die «Villa Padierna» ist mehr als nur ein Golfresort im «Golden Triangle» Andalusiens: 132 Zimmer, Suiten und Villen, viel Kunst im Bau (1200 Werke!), das berühmteste Spa der Küste (mit römischem Bad). Die asiatische Anantara-Gruppe hat den Palast nach einer längeren Krise übernommen und gleich die Gastronomie umgekrempelt. Chefs mit klingenden Namen sind eingezo-gen: «El Bulli»-Schüler Paco Roncero (zwei Sterne in Madrid) hat seit seinen Auftritten in der Dokusoap «MasterChef» Kultstatus im Land. In seinem Concept-Restaurant O by Paco Ronce-ro kocht er mit seinem geliebten Olivenöl (auch in der Hummersuppe mit Pink Grapefruit). Hier lässt er es aber etwas einfacher und preiswerter angehen: 99 Euro fürs grosse Menü.
Eine kleine Sensation ist die 99 Sushi Bar – auch in Madrid, Barcelona, Abu Dhabi und Dubai auf Erfolgskurs. Sushi gibts auch, aber Chef Alfredo Abril hat noch mehr drauf: Die Alaska King Crab (zum Teilen) mit Wasabi und Tobiko Yuzu ist fantastisch, die Tiger Prawns, leicht spicy, ebenfalls. Vom Robata-Grill gibts Lammkoteletts mit Yakiniku, Steinpilzen und Yuzu. Beim Wagyu darfs die obere Preisklasse sein: BMS#10, A5. Spätestens seit der Aufnahme in die Lifestyle-Liste «World’s 50 Best Mixologists» ein Star: Barmann Diego Cabrera. Seine kühnen Cocktails gibts am Pool und auf der Veranda von Eddy’s Bar; die schönste Art, den Sonnenuntergang zu geniessen. Thema auf der «La Loggia»-Terrasse nebenan: mediterran-italienische Küche. Mehr ordentlich als aufregend.
Wer länger in der «Villa» Ferien macht (attraktive einwöchige Golfangebote!), will auch mal ausser Haus essen. Ein Besuch im «Club de Mar» (gehört ebenfalls zu «Padierna») ist Pflicht. Bogavante alias Hummer ist hier das Thema. Über dem Salat liegt ein ganzes Exemplar. Der noble Krebs spielt auch in der Paella Club de Mar die Haupt-rolle, zusammen mit Carabiniero und Languste. Der «catch of the day» wird in eine Salzkruste verpackt und in den Ofen geschoben; Seezunge und Wolfsbarsch sind saftig und zart. Im Hochsommer gehts an die Austern-Bar. Kaviar gibts auch. Zweiter Tipp: «El Ancla» in San Pedro, ein romantischer Beachclub direkt am Meer. Bestseller: Bellota-Schinken, Fischsuppe («Sopa Viña AB»), schwarze Paella (Tintenfisch) – und die besten Teile vom Tuna. Der liegt 24 Stunden nach dem Fang auf dem Teller.
5 for the road
Anreise Mit Swiss nach Málaga. Fünfzig Autominuten bis zum Resort.
Anantara Villa Padierna Bietet 132 Zimmer und 1200 Kunstwerke. www.tui.ch/villa-padierna
Club de Mar Meeresfrüchte und Paella unter Palmen. Das Restaurant gehört zum Resort.
El Ancla Beachclub in San Pedro. www.elanclarestaurante.com
Puerto Banus People-Watching im Hafen: Jachten, Shops und Nightlife.