Herr Bliggensdorfer, der Hit «Stahn uf» schaffte es auf Platz 1 der Schweizer Hitparade. Aber: fünf Stars im Tonstudio – gab das keinen Zickenkrieg?
Überhaupt nicht. Wir kennen uns alle schon länger und haben gegenseitig Respekt voreinander. Zudem machen wir ja nicht die gleiche Art von Musik. Gemeinsam im Studio standen wir übrigens kaum. Ich nahm meinen Teil zusammen mit Seven auf, dann gaben wir Stress die Klinke in die Hand. Produziert hat die Single Philippe Schweidler, der Refrain stammt von Ritschi und Seven. Wir anderen steuerten dann unseren Teil bei.
Warum setzen Sie sich dafür ein, dass Radio Energy weiterhin senden darf?
Der Sender hat viel dazu beigetragen, dass wir Schweizer Künstler in diesem Land den Status haben, den wir verdienen. Sie hatten immer auch den Mut, Songs von jungen Musikern zu spielen. Energy war eine der ersten Radiostationen, die meine Songs über den Äther schickte. Einen solchen Sender kann man doch nicht einfach wegen eines Bundesrats-Entscheids abstellen. Ich selbst höre auch gern Energy.
Und singen mit, wenn «Rosalie» läuft?
Im Gegenteil: Ich schalte ab, wenn ich im Radio meine eigene Musik höre! Ich werde während meiner Arbeit so oft damit beschallt, da brauch ich es in der Freizeit nicht auch noch. Aber auf der Bühne singe ich meine Lieder weiterhin gern.
Sie haben dieses Jahr fast alles erreicht, was ein Musiker in der Schweiz erreichen kann: Swiss Music Award, Prix Walo und Doppel-Platin für 80 000 verkaufte Alben.
Es ist komisch, an diesem Punkt zu stehen. Jetzt ist es für mich schwierig, eine neue Herausforderung zu finden. Ich bin gerade für mein neues Album im Studio. In erster Linie möchte ich etwas machen, zu dem ich stehen kann. Aber ich hoffe natürlich, dass es auch dem Publikum gefallen wird.
Und wenn es für «0816» noch Tripel-Platin gibt, rasieren Sie sich den Bart ab?
Da will ich keine voreiligen Versprechungen machen! Obwohl es im Moment so aussieht, als ob Dreifach-Platin durchaus drinliegt. Gefeiert würde dann aber eh nur im kleinen Kreis.