Nadine Vinzens, 28, ist bewundernswert - ein bewundernswertes Stehauf-Fräulein! Denn Negativ-Schlagzeilen scheint die Miss Schweiz 2002 problemlos wegzustecken. Ob Nacktfotos, Führerschein-Entzug, Affären, erfolglose Schauspielerei, Scheidung oder finanzielle Probleme: Mit allem sorgte sie für kleine Skandale, ohne aber daran zu zerbrechen oder zu verzweifeln. «Würde mich die Kritik oder die Meinung der anderen stören, dann könnte ich ja gleich meine Sachen packen und mich in einer Alphütte verkriechen», sagt sie im Interview mit «20 Minuten Friday».
Ihre sieben Sachen hat sie dennoch schon einmal gepackt. Vor fünf Jahren wanderte sie nach Los Angeles aus. Obwohl sie dort bereits eine gescheiterte Ehe mit Neshawn Hubbard hinter sich hat und der grosse Durchbruch als Schauspielerin auf sich warten lässt, ist L.A. inzwischen ihre neue Heimat. Die nächsten Jahre will sie in der Stadt der Engel bleiben. «Mein Leben ist nicht glamourös, aber ich liebe es.» Deswegen stehe sie aber noch lange nicht vor dem finanziellen Ruin, wie ab und an berichtet werde. «Das ist völliger Unsinn! Es läuft sogar sehr gut.» Gastauftritte in «CSI NY» oder auch Werbekampagnen füllen ihr Portemonnaie - oder ein Nacktshooting für das einschlägige Magazin «Girls Gone Wild». «Wie die Medien das aufgebauscht haben, war krass!», sagt sie im Nachhinein, aber bereuen tue sie es nicht. «Ich habe mich zwar nackt fotografieren lassen, aber wirklich gesehen hat man nichts.»
Nacktfotos hin oder her: Nach langer Wartezeit, erhält Nadine Vinzens ausgerechnet in der Schweiz, wo sie ständig belächelt wird, erstmals Anerkennung - und dies für ihre schauspielerische Leistung in «Mary & Johnny» und «Das Missen Massaker». «Ich habe hart an meiner Karriere als Schauspielerin gearbeitet und viel investiert. Es macht mich stolz, dass jetzt auch die anderen mein Talent erkennen.» Grosse Worte darüber, dass man ihr zuvor nicht viel zugetraut hatte, verliert sich nicht. Vinzens sagt bloss: «Das kann ich mir auch nicht erklären. Ich bin zu 100 Prozent von mir und meiner Arbeit überzeugt.»
Immerhin - nicht über jede Schlagzeile hilft ihr naiver Optimismus hinweg. Als behauptet wurde, sie würde Pornos drehen, ging das nicht spurlos an ihr vorbei. «Diese Schlagzeile hat mich getroffen, denn sie war absurd und falsch.»