Die sechsjährige Isabella «Bella» Barrett wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Mädchen: Sie liebt rosa, mag Stofftiere und tanzt gerne zu Justin Bieber. Seit zwei Jahren tanzt Bella aber nicht nur im Wohnzimmer der Familie, sondern mehrheitlich an grossen Veranstaltungen: an Schönheitswettbewerben für Kinder.
Bis vor Kurzem konnte sogar ganz Amerika dabei zusehen, wie sich das Kind wöchentlich in eine Prinzessin verwandelt. In der Reality-Show «Toddlers and Tiaras» dreht sich alles um junge Möchtegerns, deren Eltern eine Menge Geld für ein paar Minuten Glamour bezahlen. Auch Isabellas Mutter hat viel in das Hobby ihrer Tochter investiert, Kostüme kosten gut und gerne 10'000 Dollar, dazu kommen Ausgaben für regelmässige Spray-Tan-Kuren, Haar-Extensions, künstliche Nägel, künstliche Zähne, Stylisten und Sprechtrainer. Man habe in den letzten zwei Jahren über 50'000 Dollar für die Teilnahme an Wettbewerben ausgegeben, sagt Mutter Susanne dem «Mirror». Aber: «Schauen Sie, wo wir jetzt sind. Es hat sich mehr als gelohnt.»
Damit meint Barrett die Millionen, die ihr Kind in dieser Zeit verdient hat. Einerseits fliesst das Geld dank Bellas Siegen an Wettkämpfen - «ich verliere nie» -, andererseits expandierte das Projekt Bella im Jahr 2012.
Die eigene Schmuck- und Kosmetiklinie «Glitzy Girl» brachte bereits im ersten Jahr eine Million Dollar Umsatz. Heute beschäftigt die Sechsjährige laut ihrer Mutter 42 Angestellte. Zudem wirbt sie für Spielzeughersteller «Toys "R" Us» und: Bella hat gerade ihren ersten Song aufgenommen.
Wer denkt, das Mädchen habe keine Zeit mehr für Schule, der irrt. Sie besucht den normalen Unterricht, geht zudem ins Turnen und Singen - und sie spricht neben Englisch auch Italienisch, Spanisch und Deutsch. Ein Wunderkind? Eher eine Wundermutter, die das Leben ihres Sprösslings perfekt durchorganisiert. Und am Ende doch zugeben muss, dass sie den Ruhm ihrer Kleinen geniesst. «Das ganze Schönheitsgeschäft macht schnell süchtig, vor allem, wenn deine Tochter so oft gewinnt.» Aber sie habe Bella beobachtet und gesehen, dass sie es genauso liebt wie sie selbst. Und damit hat die Mutter wohl recht. Denn Klein-Bella scheint genau zu wissen, was sie will: «Ich bin ein Superstar, habe meine eigene Schmucklinie und ich liebe es, der Chef zu sein», sagt sie.
Dazu gehört dann wohl auch, dass sie während Anlässen gerne den Zimmerservice im Hotel nutzt - und für 2000 Dollar Rindsfilet und Lobster bestellt. Leisten kann sie es sich zwar, aber eigentlich müssten die Eltern gemäss US-Recht einen Teil von Isabellas Einkommen auf die Seite legen bis sie 18 Jahre alt ist. Kein leichtes Unterfangen bei einer Tochter, die mehr Schuhe und Markenkleider im Schrank hat als manch erwachsene Frau. Doch die Eltern können sich auf ihren Goldesel verlassen. Bella hat schon die nächsten grossen Ziele vor Augen - sie will die nächste Selena Gomez werden. Denn: «Ich liebe, was ich tue und will nie damit aufhören.»