Süss und unschuldig beginnt die Karriere von Amanda Bynes: Als Siebenjährige wirkt sie zuerst in einem Werbespot für einen Schokoriegel mit, dann gelingt ihr der Durchbruch in der Nickelodeon-Show «All That». Durch ihre neu gewonnene Popularität bekommt die Amerikanerin gar eine eigene Sketch-Show - «The Amanda Show» - im zarten Alter von 12 Jahren.
EIN KIND WIRD ZUM LIEBLING HOLLYWOODS
Hierzulande kennt sie zu diesem Zeitpunkt kaum einer, die Sendungen sind nur in den USA zu sehen. In «Lügen haben kurze Beine» gibt sie an der Seite von Frankie Muniz - dem Star aus «Malcolm mittendrin» - ihr Kino-Debüt. Erst mit der ehemaligen «Beverly Hills, 90210»-Schauspielerin Jennie Garth wird sie auch dem deutschsprachigen TV-Publikum bekannt: In «Hallo Holly» spielt sie deren kleinen Schwester Holly Tyler. RTL 2 und ORF 1 haben sechs Staffeln davon ausgestrahlt.
Ihr letzter Erfolg verbucht sie in der Komödie «Easy A», in der sie die konservative Rivalin von Hollywood-Liebling Emma Stone spielt. Nach dem Film im Jahr 2010 kündet sie eine längere Auszeit vom Showbusiness an. Zahlreiche Preise hat sie bis dahin mit nach Hause genommen, unter anderem auch für den Musical-Filmerfolg «Hairspray». Soweit, so gut.
AUS DEM KINDERSTAR WIRD EIN FALL FÜR DIE POLIZEI
Dann kommt das Jahr 2012: Amanda Bynes ist fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Erst als sie in März des vergangenen Jahres in Los Angeles von der Polizei wegen Telefonierens am Steuer angehalten wird, beginnt die Talfahrt vom gefeierten zum gefallenen Kinderstar - die Zeitungen berichten wieder über Amanda Bynes. Nur einen Monat später wird sie wegen Trunkenheit verhaftet, nachdem sie einen Polizeiwagen gestreift hat. Kurz darauf muss sie sich zudem wegen Fahrerflucht vor Gericht verantworten. Sie wird schuldig gesprochen, der Führerschein wird ihr entzogen. Nur Tage später wird sie beim unerlaubten Autofahren erwischt. Sie zieht nach New York.
In Big Apple gehen die Probleme weiter, nein, hier beginnen sie erst richtig. Auf Twitter gesteht sie, dass sie an einer Essstörung leidet. Ihr Aussehen hat sie in den vergangenen Monaten radikal verändert, das Fitness-Studio wird zu ihrem zweiten Zuhause. Sie trägt vorzugsweise eine blonde Perücke oder Extensions, ihr Haar hat sie raspelkurz geschnitten. Die Lippen und ihr Busen scheinen nun üppiger als früher zu sein, die Nase wird beim Beauty-Doc korrigiert - Amanda Bynes macht keinem Hehl aus dieser Schönheits-OP. Im Gegenteil: Im Mai 2013 twittert sie, ihre Nase ein zweites Mal gemacht zu haben - der Auslöser dafür war ein unvorteilhaftes Polizeibild, das bei ihrer letzten Verhaftung entstanden ist. Und diese sorgt für reges Aufsehen: Am 23. Mai 2013 ruft ein Portier in Manhattan die Polizei, in der Lobby würde Marihuana geraucht werden. Nach kurzer Untersuchung wird Amanda Bynes festgenommen: wegen fahrlässiger Gefährdung, Vernichtung von Beweisen und Cannabis-Besitzes. Zusätzlich soll sie eine Bong, eine Haschisch-Wasserpfeife, aus dem Fenster ihres Appartements im 36. Stock geworfen haben. Sie bestreitet diesen Vorwurf und beteuert, es sei nur eine Vase gewesen. Ausserdem behauptet sie, ein Polizist habe sie in der Nacht zuvor sexuell belästigt.
WIRRE TWEETS UND BILDER AUF TWITTER
Aus dem sozialen Netzwerk macht Amanda Bynes ihr persönliches Sprachrohr. Und dieses sorgt erst richtig für die Skandale. So wettert sie gerne gegen Hollywood-Stars oder Journalisten von Boulevard-Magazinen. Kürzlich beleidigt sie Rihanna, indem sie schreibt: «Chris Brown schlug dich, weil du nicht hübsch genug bist» oder «Du bist so hässlich, wenn du versuchst weiss zu sein.» Amanda Bynes behauptet allerdings, dass ihr Twitter-Account gehackt wurde. Bei all den anderen wirren Tweets, die sie in vergangener Zeit von sich gibt, ist dies eher fraglich. Denn die Sängerin aus Barbados ist nicht ihr einziges Opfer. Hier einige ihrer Aussagen auf Twitter:
- Nach den Anti-Rihanna-Tweets: «F*** all die hässlichen Redaktoren der Intouch! Ich bin kein Rassist! Mein Konto wurde gehackt.»
- Über Lance Bass von den *NSYNC: «Ich ignoriere Lance Bass auf Twitter und jetzt sagt er, ich habe eine mentale Krankheit. Sorry, du bist ein Ex-Boyband-Mitglied ohne Talent oder Karriere.»
- Über das US-Portal TMZ und die New Yorker Polizei (NYPD) nach der Bong-Geschichte: «(...) Sie [TMZ, Anm. d. Redaktion] und das NYPD versuchen mich für ein Verbrechen dranzukriegen, das ich nicht begangen habe. (...) Jemand ging in mein Appartement und fotografierte das Glas draussen. (...) Ich bin frei von Drogen und liebe es darüber zu sprechen.»
- Über den Polizisten, der sie angeblich sexuell belästigte: «(...) Er schlug meine Vagina (...)»
- Über ihre Eltern: «Ich spreche nicht mehr mit meinen Eltern, sie haben nicht mit Reportern über mein Verhalten zu sprechen. Glaubt nichts, was ihr lest - ausser ich twittere es.»
- Über ihren Drogenkonsum: «Ich rauche nur Tabak. Ich trinke nicht und nehme keine Drogen. Ich hatte noch nie eine Bong in meinem Leben. Ich brauche eine weitere Nasen-Op nach den Polizeibildern.»
- Und zu guter Letzt: «Glaubt alles, was ich auf Twitter schreibe.»