Die People-Welt stand Kopf, als berichtet wurde, dass sich Brad Pitt, 53, und Angelina Jolie, 41, - das Hollywood-Traumpaar schlechthin - scheiden lassen wollen. Jetzt, rund acht Monate später, gibt Brad Pitt dem Magazin «GQ Style» sein erstes Interview nach dem Ehe-Aus. Und das hat es in sich!
Brad Pitt über Alkohol und Drogen:
«Ich kann mich, seit ich das College verlassen habe, an keinen Tag erinnern, an dem ich keinen Alkohol getrunken oder einen Joint geraucht habe.» Vieles, Zigaretten zum Beispiel, seien wie ein Schnuller für ihn. Er sei aber glücklich, dass er das Kiffen und Rauchen hinter sich gelassen habe, als er anfing, eine Familie zu gründen. Ausser dem Alkohol. «Ich habe zu viel getrunken», gibt er zu. Und das sei irgendwann «zum Problem geworden». Seit einem halben Jahr habe er nun keinen Tropfen mehr angerührt. «Ich musste einfach vom Alkohol wegkommen. Ich konnte einen Russen mit seinem eigenen Vodka unter den Tisch trinken. Ich war professionell. Ich war gut.» Heute trinke er nur noch Cranberrysaft und Mineralwasser, beteuert er. «Ich habe den saubersten Urintrakt von ganz Los Angeles.»
Über die Zeit nach der Trennung:
«Ein Freund von mir lebt in einem kleinen Bungalow in Santa Monica.» Dort sei Brad Pitt nach dem Ehe-Aus für eineinhalb Monate untergekommen. «Ich habe bei ihm auf dem Boden geschlafen.» Bis eines Morgens ein Überwachungs-Auto in der Auffahrt stand. «Die haben sich sogar in den Computer meines Freundes gehackt.» Daraufhin sei er ein wenig paranoid geworden. Inzwischen lebt Pitt in einem Haus in den Hollywood Hills, wo er seit 1994 immer wieder wohnte.
Über seine Therapie:
«Ich habe mit der Therapie erst angefangen», sagt Brad Pitt. «Ich war bei zwei Therapeuten, bis ich den richtigen gefunden habe.»
Über die Scheidung:
«Auch wenn die vergangenen sechs Monate nicht gewesen wären, ich wäre trotzdem früher oder später an diesem Ort gelandet.» Während der Scheidung habe er plötzlich gemerkt: «Ich muss mehr sein. Ich muss mehr für sie sein. Und ich muss es ihnen zeigen. Ich war bis anhin nicht gut darin.» Worin er aber sehr gut ist: seine Gefühle zu verstecken. «Ich habe einmal gehört, wie ein Richter sagte: ‹Vor Gericht gewinnt niemand. Es geht nur darum, wer schlimmer verletzt wird.› Und das scheint wahr zu sein.» Dagegen wehre er sich aber. «Und zum Glück sieht das auch meine Partnerin so. Es rüttelt einfach an den Kindern, wenn die Familie so auseinandergerissen wird.»
Über seine Kinder:
«Eine Zeit lang war das sehr hart», resümiert Pitt. Besonders als die Erziehungsbehörde involviert gewesen sei. «Ich muss meinen Kindern vieles erzählen. Denn sie müssen verstehen, wieso wir jetzt an diesem Punkt sind, sie müssen verstehen, welche Probleme der Vergangeheit uns zu diesem Punkt geführt haben und wie die Zukunft aussieht.»
Wie es ihm geht:
«Ich spüre, ich bin mitten in diesem Ding. Weder am Anfang, noch am Schluss, ich bin mittendrin. Und ich will nicht ausweichen. Ich will dastehen, mit offenem Shirt und alles hinnehmen und einfach mal schauen...» Es sei ein Prozess für alle, sagt Pitt.
Über Angelina Jolie:
«Es gibt dieses Klischee: Wenn du jemanden liebst, sollst du ihn loslassen. Das beginne ich erst jetzt zu begreifen», ist sich Pitt sicher. Und fügt an: «Es bedeutet Liebe ohne Besitzanspruch. Es bedeutet, nichts im Gegenzug zu erwarten.» Das könne man nicht begreifen, bis man es wirklich lebt.