Die Küstenwache hat aufgehört, nach Daniel Küblböck zu suchen. Der 33-Jährige war am Sonntagmorgen von Bord eines Kreuzfahrtschiffes gestürzt. Die Vermutung liegt nahe, dass sich Küblböck das Leben nahm. Noch sind die genauen Umstände unklar. Klarer ist hingegen immer mehr, dass es für den Ex-«DSDS»-Star kaum mehr Hoffnung gibt, im zehn Grad kalten Wasser überlebt zu haben.
Der Sänger wollte sich zum Schauspieler ausbilden lassen und sollte im September seinen Abschluss am «Europäischen Theaterinstitut» in Berlin machen. Doch erst kürzlich tauchte ein Facebook-Post auf, in dem Daniel Küblböck seinen Mitschülern Mobbing vorwarf. Er schrieb darin sogar, dass die Schule dies geduldet habe.
Man habe seine Bühnengarderobe zerschnitten, ihm Sabotage vorgeworfen und die Schulleitung habe ihm die Teilnahme an einem Theaterstück verwehrt. «Diese Gesamtsituation macht mich einfach nur fertig», so Küblböck.
«Er war ein sensibler Mensch»
Auf die heftigen Vorwürfe angesprochen, wehren sich seine ehemaligen Mitschüler. Gegenüber «Bild» sagt einer von ihnen: «Das mit den Mobbing-Vorwürfen stimmt nicht. Für uns als Schüler ist es ein Albtraum, was auf der Facebook-Seite der Schule für Beschimpfungen erfolgen. Daniel hat sich selber den Schaden zugefügt. Uns wurde damals nach den Vorwürfen von Daniel erklärt, dass es Überwachungsvideos der Schule gibt, auf denen zu sehen ist, wie Daniel am Ende selber seine Kostüme beschädigt hat oder etwa auch wie er vor einer Probe etwas an der Elektronik verändert hat. Er war ein sensibler Mensch, er war ein Sonderling.»
Hatte Küblböck ein Suchtproblem?
Weiter habe der prominente Schüler Angst vor der Abschlussprüfung gehabt. «Er stöhnte, dass er sich auch nicht richtig vorbereitet hatte. Hinzu kommt, dass er eigentlich gar nicht von der Schule weg wollte.» Zudem seien Drogen und Alkohol ein Problem gewesen. Daniel Küblböck sei auffällig oft alkoholisiert in die Schule gekommen. Der Vorstand von Küblböcks Schule Robert P. Mau sagt zur «Bild»: «Sie können sich unserer Betroffenheit sicher sein, wir müssen das erst einmal verarbeiten.»
Damit bestärkte er ein am Montag veröffentlichtes Statement, in dem es hiess: «Die Behauptung über Mobbing an unserer Schule weisen wir strikt zurück. Wir sind zutiefst bestürzt und geschockt über das Verschwinden unseres Schülers Daniel Kaiser-Küblböck. Die ETI Schauspielschule Berlin möchte zum Schutz der Privatsphäre von Daniel zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen zu den im Internet kursierenden Gerüchten tätigen.»
Produzentin und Schlagersängerin Kristina Bach, eine enge Freundin des Verschwundenen, wiederum stützt die Vorwürfe Küblböcks: «Dieses Mobbing hat Daniel zermürbt. Dass die Schule das offenbar geduldet hat, war höchst fahrlässig. Der Fürsorgepflicht der Ausbildungsstätte wurde nicht Genüge getan.»