«Schön sein ist keine Sünde», titelt die Januar-Ausgabe der italienischen «Vanitiy Fair». Auf dem Cover prangt ein attraktiver Mann Mitte 50 - ein Frauenheld ist er aber nicht. Ganz im Gegenteil: Seit 2003 arbeitet Georg Gänswein, 56, als Papst Benedikts Privatsekretär. Ein Sprecher von «Vanitiy Fair» erklärt die ungewöhnliche Titelstory: «Er hat nicht fürs Cover posiert und auch kein Interview gegeben. Aber er ist eine unglaublich interessante Person. Er ist der erste Geistliche auf einem Cover unseres Magazins.»
Die Titelstory dreht sich um den Lebemann Gänswein, der in der Freizeit Tennis spielt und Pilot ist. In seiner Jugend trug der Schwarzwälder das Haar lang und lockig, hörte Pink Floyd, spielte Fussball - und ging mit Frauen aus. Drei Jahre lang war er mit seiner ersten Freundin liiert, bis er sich entschied, Priester zu werden.
Die italienische Presse hat schon lange Gefallen am frisch ernannten Erzbischof gefunden. Immer wieder erscheint er in Klatsch-Zeitschriften, wird als «Gorgeous Georg» oder «George Clooney des Vatikans» bezeichnet. Donatella Versace liess sich von ihm gar für eine Kollektion inspirieren. In einem seiner ersten Interviews mit einem italienischen Radio erzählte er, wie überraschend und irritierend es sei, für sein Aussehen bewundert zu werden. Mittlerweile habe er sich daran gewöhnt.