Was ist wirklich wichtig im Leben? Diese Frage stellen sich viele oft, wenn eine schicksalshafte Diagnose sie mit voller Wucht trifft. So ergeht es auch Michael Douglas, 66. Der an Kehlkopfkrebs erkrankte Hollywood-Star gesteht in einem Interview mit dem «Berliner Kurier» dass die Erkrankung ihn die wirklich wichtigen Dinge im Leben bewusst werden liess. «Dem Tod ins Angesicht zu blicken, ist keine sehr angenehme Sache», erzählt Douglas. Er sei sehr direkt und unvorbereitet mit der Tatsache konfrontiert worden, Kehlkopfkrebs zu haben, noch dazu im vierten Stadium. «Da setzt man sich zwangsläufig andere Prioritäten», so der Schauspieler.
Ein Grund für ihn, sich nun mehr um seine beiden Kinder, die er mit Ehefrau Catherine Zeta-Jones hat, zu kümmern. Dazu gehört, dass er so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringt. Dies, so erzählt er, habe er in den Jahren zuvor versäumt. «Da stand meine Karriere im Vordergrund - traurig, aber wahr!» Cary, 7, und Dylan Michael, 10, seien auch mit der Krankheit ihres Vaters konfrontiert worden. «Meine Frau und ich sind uns darüber einig, nichts vor ihnen zu verheimlichen», begründet Douglas diesen Schritt. Die Gewichtsabnahme wiederspiegle sich derart in seinem Aussehen, dass es Cary und Dylan Michael ebenso belasten würde, wenn er und seine Frau so tun tun würden, als sei mit ihm alles in Ordnung. «Wir würden unseren Kindern eine Notlüge präsentieren, finden aber, sie sind beide alt und vernünftig genug, der Realtität ins Auge zu sehen. Das Leben besteht nun leider nicht nur aus schönen Sonnentagen, meine Frau und ich finden, es kann in der Erziehung jedes Kindes gar nicht früh genug passieren, Ihnen das klarzumachen.»
Umgehauen habe ihn die Diagnose nicht, allerdings habe sie ihn sehr wütend gemacht, sagt Douglas. «Dass ich über zwanzig Jahre lang zu viel Alkohl trank und mir bis heute vergeblich versuche, das Rauchen abzugewöhnen. Beide Laster sind ja die Hauptursachen für Halskrebs.»