Am 29. Juli 1981 wird die Welt Zeugin einer royalen Hochzeit der Superlative. Aus Platzgründen findet die Trauung zwischen Diana Spencer und Prinz Charles - sie ist damals 20 und er zwölf Jahre älter - nicht in der Westminster Abbey, sondern in der St. Paul's Cathedral statt.
3500 Gäste nehmen in der Kirche Platz, zwei Millionen Menschen sind live dabei, als sich das frischgetraute Ehepaar in der Kutsche durch Londons Strassen chauffieren lässt. Noch mehr Royal-Fans verfolgen die Trauung im Fernsehen und im Radio - es ist von über einer Milliarde Zuschauern und Zuhörern die Rede. Rekord für die damalige Zeit. Und ebenfalls Rekord sind die Kosten für die Hochzeit: Sie sollen bei über 100 Millionen Franken liegen.
Diana - die perfekte Ehefrau
Für Diana geht mit der Hochzeit ein Traum in Erfüllung. Die damals 20-Jährige heiratet ihre grosse Liebe: Prinz Charles, den sie vier Jahre zuvor bei einem Jagdausflug kennenlernt. Die Queen, so heisst es, ist begeistert von der Liaison. Auch Prinz Philip soll seinen Sohn zur Ehe mit der schüchteren Diana gedrängt haben, heisst es später. Diana sei die perfekte Frau für den künftigen Thronfolger - sie stammt aus einer von Grossbritanniens ältesten Adelsfamilien, ist protestantisch erzogen und arbeitet als Kindergärtnerin.
Am 24. Februar 1981 wird die Verlobung bekannt gegeben. Den Ring - ein Schmuckstück aus Weissgold, mit 14 Brillanten und einem Saphir - wird später Dianas Sohn William seiner zukünftigen Ehefrau Kate überreichen. Mit der Hochzeit im Sommer wird aus der Diana Frances Spencer die Prinzessin von Wales und die spätere Königin der Herzen.
Kleid hatte «extrem dramatische Wirkung»
Am Tag ihrer Trauung trägt Diana etwas Neues - ihr Kleid -, etwas Geborgtes - das Diadem ihrer Schwiegermutter Elizabeth - und etwas Altes - die Spitze auf ihrem Oberteil gehörte einst Queen Mum.
Ihr Hochzeitskleid, das 44'000 Franken gekostet haben soll, entspricht der damaligen Mode: «Es musste ein Statement seiner Zeit sein. Die 80er waren dramatisch: voluminöse Roben und überall Bänder, Besatz und Schleifen», sagt die Designerin Elizabeth Emanuel zur «Süddeutschen Zeitung».
Zusammen mit ihrem Mann David Emanuel entwirft sie eine mit Perlen bestickte Robe aus elfenbeinfarbener Seide, die zu reden gibt. Allein die 7,6 Meter lange Schleppe ist ein Hingucker. «Wie sie damit die Treppe zur Kathedrale heraufschritt - das hatte eine extrem dramatische Wirkung.» Das Kleid, so erinnert sich Emanuel, sei eigentlich viel zu gross gewesen. «Es warf vorübergehend viel zu viele Falten, aber selbst das wirkte am Ende dramatisch.»
Schlechtes Vorzeichen
Die Zeremonie selbst ist nicht vor Pannen gefeit, heisst es: Diana verwechselt beim Eheglübde die Vornamen ihres Mannes, er vergisst später, seine frischangetraute Ehefrau zu küssen. Traditionsgemäss holt das Paar den Kuss auf dem Balkon des Buckingham-Palastes nach.
Doch rückblickend lässt sich dies bereits als schlechtes Omen werten. Nicht nur die Ehe scheitert, auch Dianas Leben nimmt 16 Jahre nach dem Ja-Wort eine tragische Wende.
Lady Diana: Ihr Leben in Bildern