Als Filmproduzent rückt Harvey Weinstein, 65, normalerweise andere ins Rampenlicht. Nun sind aber alle Augen auf ihn gerichtet.
Letzte Woche Donnerstag deckte die «New York Times» auf, dass seit den 1980ern immer wieder Frauen Beschwerden gegen Weinstein aufbrachten. Der Grund: Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.
Der Film-Mogul habe über die Jahre diverse Schauspielerinnen und Angestellte seiner Firmen «Miramax» und «The Weinstein Company» bedrängt. Wollten diese Klage einreichen, verteilte er fleissig Schweigegeld.
Immer mehr Hollywood-Grössen melden sich
Die «Times» stützte sich auf Erlebnisberichte mehrerer Ex-Angestellter Weinsteins sowie der US-Schauspielerin Ashley Judd, 49. Sie erzählte von den Dreharbeiten zum Film «Kiss the Girls» aus dem Jahr 1997. Der «Miramax»-Chef habe sie massieren wollen und gefragt, ob sie ihm beim Duschen zusehen würde.
Auch «Scream»-Darstellerin Rose McGowan, 44, bezeichnet sich als Opfer des Filmproduzenten. Per Twitter forderte sie andere Schauspielerinnen auf, ihr Schweigen ebenfalls zu brechen.
Sie lud ein altes Bild von sich selbst hoch, das nur zwei Monate nach dem Vorfall zwischen ihr und Weinstein entstand, und schrieb dazu: «Dieses Mädchen wurde von einem Monster versehrt. Mit eurer Stille beschämt ihr sie.»
McGowans Wunsch wurde erfüllt. Seit ihrem Aufruf melden sich täglich neue Hollywood-Damen zu Wort, die Weinstein belästigt haben soll. Darunter Grössen wie Angelina Jolie, 42, und Gwyneth Paltrow, 45. Beide berichteten in der «New York Times» von ihren Erfahrungen:
Jolie habe als Jugendliche eine «schlechte Erfahrung» mit dem Filmemacher gemacht und Paltrow sei wie Ashley Judd mitte der 90er zu einer Massage in sein Schlafzimmer eingeladen worden.
Weinstein wurde am Sonntag aus seiner eigenen Produktionsfirma «The Weinstein Company» entlassen. Seine Frau hat gestern Dienstag die Scheidung eingereicht.