Am 13. März 2016 schrieb Elizabeth Teissier, 78, in einer astrologischen Analyse auf Facebook, dass Donald Trumps Chancen, US-Präsident zu werden, sehr gut stünden. Damals war der spätere Wahlgewinner noch nicht einmal offizieller Kandidat der Republikaner. Es sollte 2016 nicht der einzige Treffer der Genfer Star-Astrologin bleiben. Die Richtigkeit ihrer Vorhersagen liegt – nach ihren Berechnungen – bei über 80 Prozent. Die Doktorin der Soziologie orientiert sich nicht nur an den Sternen, sie beweist auch ein feines Gespür für gesellschaftliche und politische Veränderungen. Diese Kombination ergibt einen spannenden Ausblick auf das kommende Jahr!
Elizabeth Teissier, bei welcher Vorhersage hätten Sie sich im letzten Jahreshoroskop lieber getäuscht?
Als ich sagte, dass die Terrormiliz IS in den ersten Monaten des Jahres Erfolge verbuchen würde, da hätte ich mich lieber geirrt. Richtig war, als ich schrieb, dass der IS im Oktober Niederlagen einstecken wird, was sich mit der Offensive in Mossul bestätigt hat.
Nun schaut die Welt zu, wie Donald Trump die Macht ergreift. Auch das haben Sie vorausgesagt. Wie stehen die Sterne für sein erstes Amtsjahr?
Trump ist Zwilling vom Beginn der dritten Dekade, geboren am 14. 6. 1946. 2016 erschien mir als bestes Jahr seines Lebens. Obwohl er auch 2017, zumindest bis Sommer, vorwiegend positive Einflüsse hat, könnte ihm Saturn zum Jahreswechsel und Mitte Januar echte Sorgen bereiten. Das bedeutet Einschränkungen, vielleicht auch heftige Angriffe. Mitte April könnte Trump üble Überraschungen erleben, eventuell gesundheitlicher Natur. August und September hingegen sollten exzellent werden.
Exzellent für Trump heisst nicht unbedingt exzellent für den Rest der Welt – oder doch?
Was die Wahl Trumps betrifft, ist es bisher noch nicht klar, ob sich dies aussenpolitisch negativ oder positiv auswirkt. Vielleicht können bessere Beziehungen zu Putin und Russland eine Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus sein? Ich bin weder ein Fan von Trump noch von Putin, beide sind narzisstisch und unberechenbar, aber ich stütze mich vorwiegend auf die Einflüsse der Planeten, und da sieht es für die beiden doch recht gut aus. Trump als Zwilling kann die Waage Putin gut verstehen. Daher hoffe ich auf positive Konsequenzen. Wenn die beiden uns einen dritten Weltkrieg ersparen, ist das doch wertvoll, oder?
2016 war von Horror- und Schock-Nachrichten geprägt. Wie lässt sich das astrologisch erklären?
Es waren mehrere dissonante Zyklen spürbar, dagegen nur wenige in Harmonie. Und die besonders seltene Spannung von Uranus und Pluto, die sich seit 2012 siebenmal wiederholt hat – was nur alle paar Jahrhunderte passiert –, war sehr explosiv. Wenn dann noch andere negative Zyklen dazukommen wie Mitte Juli bei den Anschlägen in Nizza mit fast 100 Toten und 200 Verletzten, haben die Ereignisse einen starken symbolischen Charakter. Am Tag nach Nizza kam es zum seltsamen Putsch gegen den türkischen Präsidenten Erdogan, der ebenfalls rückwirkend als Ereignis mit grosser Tragweite gilt. Meiner Meinung nach stellt Erdogan ein immenses Risiko für den Frieden in Europa dar.
Wie geht es mit der terroristischen Bedrohung in Europa weiter?
Das am 28. Juni 2014 deklarierte Kalifat Islamischer Staat hatte bisher einen positiven Neptun, der seine Ausbreitung und den Einfluss auf Millionen Menschen erklärt. Im Februar und November wandert der positive Neptun aber weiter. Es kommt zu heftigen Angriffen, ein echter Sieg gegen den IS scheint jedoch auch 2017 nicht möglich. Jupiter ist mit seinem schützenden Einfluss im April und ab Oktober wieder wirksam. Bis 2019 dürfte die Gefahr, die vom IS ausgeht, weiter bestehen.
Also folgt kein Neuanfang, wie der Titel Ihres Buches «2012– 2016. Weltkrise und Neubeginn» suggeriert?
Als ich das Manuskript 2011 im Sommer fertigstellte, hoffte ich, dass diese tief gehende Umwälzung unserer Gesellschaft zu einigen Fortschritten führen wird. Nun sehe ich: Auch in den kommenden zwei Jahren bleiben wir in einer Gefahrenzone. Davon gehen Prognostiker aus Politik, Wirtschaft und Militär aus. Man muss nicht Astrologe sein, um weitere Attentate zu befürchten. Einziger Unterschied: Durch die Einflüsse der verschiedenen Planeten kann man bestimmte Daten und Perioden nennen, die besonders gefährlich sind.
Man hatte den Eindruck, dass dieses Jahr auch besonders viele grosse Musiker wie David Bowie oder George Michael starben. Lässt sich dies erklären?
Ich bin nicht sicher, dass es statistisch tatsächlich mehr Künstler betroffen hat als in anderen Jahren. Natürlich hat uns der Verlust dieser Giganten bewegt. Der Tod von Künstlern ist astrologisch immer mit Dissonanzen zwischen Venus, symbolisch für Kunst und Liebe, und Saturn, Uranus oder Pluto bestimmt. Mich traf es umso mehr, denn gleich nach David Bowie starb Umberto Eco. Beide sind fast am gleichen Tag wie ich in der zweiten Dekade Steinbock geboren. Aber nicht im gleichen Jahr. Und ich bin noch da!
Mit welchen Schwierigkeiten ist 2017 zu rechnen?
Der Zyklus von 1996/97, als das Internet für die Masse aufkam, kommt jetzt zum ersten Mal in eine dissonante Phase. Deshalb denke ich, dass Probleme mit dem Internet auf uns zukommen.
Sprechen Sie von einem Cyber-Krieg oder eher von einer Panne?
Es könnte beides sein. Ein Cyber-Krieg ist in der aktuellen Entwicklung durchaus denkbar. Oder eine grosse Panne, die unerwartete Konsequenzen haben könnte. Leider habe ich keine Visionen, sehe keine Bilder der Zukunft, sondern ich versuche, aufgrund früherer Ereignisse und mit dem Symbolismus der Planeten bei einem Zyklus Hypothesen zu erstellen, wie sich dies auswirken kann.
Können Sie ein Datum nennen für den Umbruch im Internet?
Die kritischsten Phasen sind Mitte August und Anfang Oktober.
Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Ich mache Kopien auf Festplatten von allen Dokumenten. Das sollte man ja ohnehin regelmässig tun. Bei meinem Bürocomputer mache ich das immer. Nun werde ich aber auch private Daten wie Musik oder Fotos archivieren.
Welche Sternzeichen sind die Gewinner des Jahres?
In erster Linie Wassermänner und Löwen, die grosse Vorhaben über die Bühne bringen und langfristig die Weichen stellen können. Besonders die zweiten und dritten Dekaden haben bis September Glücks-Chancen, die dritten Dekaden können sogar ein neues Kapitel im Leben beginnen. Auch Schützen, Widder, Zwillinge und Waagen schneiden gut ab, ebenfalls vor allem in den zweiten und dritten Dekaden – jedoch nicht ohne Hindernisse. Für viele Steinböcke, Fische, Stiere, Jungfrauen und Skorpione der jeweils zweiten Dekaden kann 2017 ein Jahr der inneren Bereicherung werden, oft durch spirituelle Ideen oder musische Aktivitäten. In einigen Fällen kommt es durch Pluto zu einem neuen Lebensabschnitt.
Welche Sternzeichen müssen sich vorsehen?
Der bremsende Saturn, der häufig Einschränkungen bedeutet, betrifft die dritten Dekaden Fische, Zwillinge und Jungfrau. Und Uranus bringt unerwartete Veränderungen für die dritten Dekaden Steinbock und Krebs, etwas weniger störend auch für die dritten Dekaden Widder und Waage, die aber ausgleichend positiv von Saturn und Jupiter beeinflusst sind. Das ist ja das Problem bei Prognosen: Fast immer sind negative und positive Konstellationen gleichzeitig wirksam, und eine Synthese ist nicht einfach. Umso mehr, als bei diesen Horoskopen nur die Sonne berücksichtigt wird, die fast immer den wichtigsten Punkt in einem Horoskop darstellt, jedoch nicht den einzigen.
Zum Schluss: Nennen Sie uns die besten Daten 2017.
Die beste Phase dürfte Anfang November sein mit schönen kosmischen Energien. Der harmonische Aspekt Jupiter–Neptun steht für guten Willen, mehr Spiritualität, humanitäre Fortschritte, erfolgreiche Aktionen für unsere Umwelt. Im genannten Buch schrieb ich für die ganze Periode von 2012 bis 2016, dass wir mit starkem politischem Drang nach rechts rechnen müssen. Da dieser Einfluss langsam schwächer wird, wandert das Pendel wieder in die andere Richtung. Langfristige Prognosen sind zwar nicht ganz einfach zu treffen, aber das Jahresende stellt einen echten Lichtstreifen am Horizont dar, und 2018 sind die positiven Zyklen in der Überzahl.
Die Jahreshoroskope für alle Sternzeichen sind ab Sonntag, 1. Januar 2017 verfügbar.