Kurz nachdem das Titelbild des Magazins «Time» mit dem Cover einer ihren dreijährigen Sohn stillenden Mutter die Gemüter erhitzte, sorgt bereits das nächste Foto für Furore. Ein schwangeres Model auf dem Cover des mexikanischen «Playboy» soll für Absatz sorgen. Die Mexikaner spielen ein riskantes Spiel: Einen so grossen Bauch zeigte bisher noch kein Cover-Bunny.
Der Auslöser für die aktuelle Debatte trägt einen Namen: Dora Noemí Kerchen, 37, in Lateinamerika bekannter unter ihrem Künstler-Alias Dorismar. Die Argentinierin ist Model, TV-Moderatorin und derzeit in mehreren spanischsprachigen Telenovelas zu sehen. Im Jahr 2007 zierte sie schon einmal das Cover des mexikanischen «Playboy»; 2003 wurde sie gar auf die Frontseite der US-Ausgabe gehievt, stellvertretend für die «sexy Ladys des lateinamerikanischen Fernsehens».
Interessanterweise sorgte Dorismar bereits vor sieben Jahren für Aufruhr - mit einer Umwelt-Werbekampagne in Mexiko. «Mein Mann braucht keine Schildkröteneier», stand darauf. Und weiter: «Weil er weiss, dass sie ihn nicht potenter machen.» Der Kampf gegen das illegale Aphrodisiakum in Ehren, doch Feministinnen war die Pose im knappen Bikini zu «sexistisch». Sie forderten ein Verbot der Sujets; diese würden bloss zusätzliches Öl ins Feuer des dort stark verbreiteten Machismos giessen.
Der Vater des heranwachsenden Babys von Dorismar ist ihr Ehemann und Manager Alejandro Schiff. Und auch wenn seine Frau die erste Schwangere auf einem «Playboy»-Titelbild ist, so reiht sich Dorismar ein in eine illustre Schar von Frauen, die ihren Babybauch schon auf Titelbildern zeigte. In der SI-online-Bildergalerie sehen sie die Covermotive der namhaftesten Schwangeren seit 1991.