Sie sei in einer Bekenner-Stimmung und verspüre deshalb das dringende Gefühl, etwas sagen zu müssen, zu dem sie bislang nicht in der Lage war, es der Öffentlichkeit mitzuteilen. Mit diesen Worten kündigte Jodie Foster in ihrer Rede bei den 70. Golden Globes in Beverly Hills etwas Grosses an. Dann sprach die 50-jährige Schauspielerin zum ersten Mal offen und entwaffnend ehrlich über ihre Homosexualität. Die hatte man bei der Filmschaffenden zwar immer schon geahnt, doch bestätigt hatte sie das Gerücht nie. «Das hier ist keine Coming-out-Rede, denn mein Coming-out hatte ich schon vor etwa 1000 Jahren, damals im Steinzeitalter», sagte Foster vor den geladenen Gästen im Beverly Hilton Hotel sowie einem Millionenpublikum vor den Fernsehern.
Doch Jodie Foster hat gelernt, ihr Privatleben geheim zu halten. «Wenn ihr für ein Leben hättet kämpfen müssen, das sich real und ehrlich und trotz aller Hindernisse normal anfühlt, dann würdet ihr die Privatsphäre vielleicht ebenfalls als das Wichtigste bewerten», gibt sie als Grund für die jahrelange Geheimhaltung an.
Jodie Foster, die in der Nacht auf Montag den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk überreicht bekam, steht seit ihrem 3. Lebensjahr vor der Kamera. Zurzeit ist sie Single, doch verbinde sie mit ihrer Ex-Lebensgefährtin noch immer eine ganz besondere Beziehung. «Ich danke meinem heroischen Co-Elternteil, meiner Ex-Partnerin und Seelenschwester. Meiner Bekennerin, meist geliebten besten Freundin seit mehr als 20 Jahren, Cydney Bernard. Ich danke dir, Cyd. Ich bin so stolz auf unsere moderne Familie, unsere fantastischen Söhne, Charlie und Kit, die der Grund für mich sind, zu atmen und mich zu entfalten.» Doch auch ihr guter Freund Mel Gibson, der ihr von ihrem gemeinsamen Tisch aus eine Kusshand zuwarf, fand Erwähnung in Fosters Dankesrede. Der Schauspieler gilt seit seinem Alkohol-Skandal inklusive judenfeindlicher Bemerkung in Hollywood als Ausgestossener.