Ingvar Kamprad ist tot. Der Ikea-Gründer starb gestern Samstag nach kurzer Krankheit im Alter von 91 Jahren umgeben von seinen Liebsten zu Hause, wie Ikea heute Sonntag mitteilte. Der 1926 im südschwedischen Småland geborene Kamprad hatte den schwedischen Möbelriesen Ikea im Alter von 17 Jahren gegründet.
Dieses Geschäft sei sein lebenslanges Engagement geworden, schreibt Ikea. «Wir sind tieftraurig über Ingvars Tod», sagte Torbjörn Lööf, Chef und Präsident der Inter Ikea Group, laut Mitteilung. Er habe bis an sein Lebensende gearbeitet.
Nachdem Kamprad beruflich zumindest etwas kürzer getreten war in der schwedischen Heimat, führten seine Söhne Peter, Jonas und Mathias Kamprad die Geschäfte in der Schweiz weiter. Die dank Ikea reich gewordene Familie Kamprad führte auch dieses Jahr die «Bilanz»-Liste der Reichen in der Schweiz an. «Bilanz» beziffert ihr Vermögen auf 48 bis 49 Milliarden Franken.
Vom Streichholz zum Wandregal
Ursprünglich handelte Kamprad mit vielen verschiedenen Gütern, u. a. mit Streichhölzern und Kugelschreibern. 1947 nahm er Möbel in sein Sortiment auf, in diesem Jahr brachte er auch seinen ersten Katalog heraus. Ab 1952 konzentrierte er sich vollständig auf den Möbelversandhandel. Das erste IKEA-Möbelhaus wurde 1958 in Älmhult (Südschweden) eröffnet. Das erste Haus ausserhalb Skandinaviens wurde 1973 in Spreitenbach in der Schweiz eröffnet. Heute gibt es weltweit 340 Einrichtungshäuser in 28 Ländern (Stand Januar 2017).
Beim Namen IKEA handelt es sich um ein Akronym. Es besteht aus den Initialen seines Namens, I. K., dem Anfangsbuchstaben des Namens des elterlichen Bauernhofs, Elmtaryd, und dem Anfangsbuchstaben seines Heimatdorfes Agunnaryd in der Gemeinde Ljungby, wo er aufwuchs.
Kamprad lebte lange in der Schweiz
Der Möbel-Gigant lebte lange in der Schweiz. Nachdem seine Frau 2011 verstarb, verkaufte er jedoch sein Haus in Epalinges VD und zog zurück nach Schweden.
Auch als Privatperson verblüffte Kamprad die Öffentlichkeit immer wieder. Etwa mit seinen ehrlich wirkenden persönlichen Bekenntnissen, dass er eine ausgeprägte Lese- und Schreibschwäche (Dyslexie) habe und einen ewigen Kampf gegen den «Dämon Alkohol» führe. Aufgrund seiner Herkunft aus der historischen Provinz Småland bezeichnete sich Kamprad selbst als Geizhals und Schnäppchenjäger. Er wurde wiederholt zum populärsten Manager Schwedens gewählt.