Schweizer Illustrierte: Irina Shayk, Sie haben unglaublich schönes Haar. Verraten Sie uns Ihre Pflegetricks?
Irina Shayk: Wenn man als Model um die Welt reist und jeden Tag geschminkt und gestylt wird, muss man aufpassen, dass man Haut und Haare gut schützt. Ich brauche ein mildes Shampoo und Öl für die Haarspitzen.
Was in Ihrem Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend verändern?
Ich fliege sehr viel. Aber das lässt sich im Moment leider nicht ändern.
Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Ich habe zwar manchmal 16-Stunden-Arbeitstage, zum Beispiel wenn ich einen TV-Spot drehe. Aber wenn ich jeweils das Resultat sehe, bin ich sehr zufrieden. Ich finde, ich kann mich nicht beklagen.
Wie lautete Ihr Spitzname als Kind?
Chunga Changa. Das ist eine dunkelhäutige Kreatur, die anders ist als alle anderen.
Als Sie Kind waren: Was hat Ihre Mutter Ihnen da immer gesagt?
Meine Mutter ermahnte mich immer, später nicht zu rauchen, keinen Alkohol zu trinken, keine Drogen zu nehmen und nicht zu lügen. Ich habe mich an alles gehalten.
An alles?
Nun ja, ich versuche, nicht zu lügen, aber manchmal ist das echt schwierig.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes verschenkt?
Ich habe meinem Agenten vor ein paar Monaten eine Geburtstagskarte geschenkt, die ich selber gemacht hatte. Ich bin nicht so verrückt nach Geschenken, aber ich liebe Karten. Ich habe ein Erinnerungsbuch, in dem ich alle Karten sammle, die ich bekomme.
Wo am Körper tut es Ihnen weh?
Nach einer langen Reise spüre ich den Jetlag, dann tut alles weh! Aber grundsätzlich bin ich zum Glück gesund.
Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie Ihren Teller nicht leer essen?
Ich komme aus Russland, da isst man seinen Teller leer, weil man nie weiss, obs morgen auch noch etwas gibt. Ausserdem liebe ich es zu essen. Ich esse immer auf, und wenn ich fertig bin, stehle ich noch von den Tellern der anderen.
Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Ich hoffe, man wird sich an mich als jemanden erinnern, der dafür eingestanden ist, dass Frauen und Mädchen ihren Körper so lieben, wie er ist. Es geht im Leben nicht darum, superdünn oder unglaublich schön zu sein, sondern um Individualität. Size Zero ist nichts, worauf man stolz sein sollte.
Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Meine Mutter wollte mich mit 16 zu meiner Grossmutter in ein kleines Dorf schicken. Ich weigerte mich, was sich als gute Idee herausstellte. In diesem Dörfchen wäre ich niemals als Model entdeckt worden.
Und Ihre dümmste Idee?
Meine ältere Schwester probierte ihre Mode- und Make-up-Ideen immer an mir aus. Eines Tages verpasste sie mir eine grauenhafte Frisur - und ich liess das einfach mit mir machen.
Was würden Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben wollen?
Lebensfreude, Liebe für die Menschen und Ehrgeiz.
Und was keinesfalls?
Ich wäre froh, wenn sie nicht ganz so dickköpfig würden wie ich.
Welcher Film hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
«Match Point» von Woody Allen. Es geht darum, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Das ist essenziell für ein glückliches Leben.
Was wird man in hundert Jahren über die aktuelle Epoche sagen?
Ich hoffe sehr, dass man uns dann nicht für das Zugrunderichten unserer Natur verurteilen muss.
Wie sah Ihr Zimmer aus, als Sie 16 waren?
Ich teilte mein Zimmer mit meiner Schwester. Wir stritten uns immer, denn meine Seite des Zimmers war immer aufgeräumt, ihre ein riesiges Chaos.
Wer sind Ihre besten Freunde?
Ich habe einen sehr kleinen engen Freundeskreis. Die meisten kenne ich schon ewig.
Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Über eine «Welcome back home»-Karte von einer guten Freundin, nachdem ich einen Monat lang unterwegs gewesen war.