Was genau am 9. September 2018 in ihm vorging, als er sich entschied, auf der «AIDAluna» vor Neufundland über Bord zu springen, werden wir nie erfahren. Seit da jedenfalls gilt Daniel Küblböck, 33, als vermisst. Daniels Papa Günther Küblböck, 54, bestätigte letzte Woche gegenüber «Bild», dass er seinen Sohn nun für tot erklären lassen wird. «Wir müssen irgendwann diesen Schritt gehen, weil es abgeschlossen werden muss.»
Mutter soll Daniel gewürgt und geschüttelt haben
Küblböck ist überzeugt davon, dass sein Sprössling Selbstmord beging. «Daniel war nicht mehr er selbst. Er litt unter einer Psychose.» Ob dem wirklich so war, lässt sich nicht abschliessend beweisen. Fakt aber ist, dass Küblböcks wohl behütete Kindheit endet, als er vier Jahre alt ist. Damals trennen sich seine Eltern Bianca Schindler, 59, und Vater Günther. Daniel bleibt mit seinem älteren Bruder Michael, †28, und seiner Schwester Jasmin, 28, bei seiner Mutter, berichtet «bild.de» in einer grossen Reportage.
Das Verhältnis der Kinder und Mutter ist angespannt. Daniel Küblböck beschreibt seine Mutter in seiner Biografie «Ich lebe meine Töne», die im Jahr 2003 erschien, als eine Frau, die trinkt und ständig wechselnde Partner mit nach Hause bringt. Als Daniel sieben Jahre alt ist, nimmt ihn seine Grossmuter einige Zeit in ihre Obhut. Das Grosi kümmert sich rührend um Daniel, bietet dem Buben ein wohl behütetes Zuhause mit viel Liebe und Geborgenheit.
Das geht so lange gut, bis Küblböcks Mutter ihren Sohn zurück fordert. Daniel dazu in seinem Buch: «Ich springe auf mein Bett. Ich will ihr ausweichen, aber wohin? Sie legt die Finger um meinen Hals. Beginnt mich zu schütteln und zu würgen. Mama schreit: Du bist nicht mein Kind! Du sollst nicht mein Kind sein!» Küblböcks Mutter Bianca Schindler bestreitet die Vorwürfe.
Acht Ehemänner für Küblböcks Mutter
Die Familie zieht mehrfach um. Ein richtiges Zuhause kennt Daniel bei seiner Mutter nicht. Bis der kultige «DSDS»-Kandidat zehn Jahre alt ist, heiratet seine Mutter sieben Mal. Im Jahr 1995 zieht Schindler mit ihren Kindern zu Herbert Lenz, 50, einem Wirt aus dem Nachbarsdorf. Der siebte Stiefvater erinnert sich an Daniel als spassiges Kind: «Er ist immer lustig gewesen. An Geburtstagen hat er alle unterhalten, hat gesungen und ist danach mit dem Hut rumgegangen, um Geld einzusammeln.»
Von diesen Prominenten mussten wir uns 2019 bereits verabschieden
Während zwei Jahren scheint es so, als wäre die Welt in Ordnung. Dann trennt sich die Mutter von Lenz und heiratet Mann Nummer 8. Lenz dazu: «Die anderen Stiefväter haben alle gut gesoffen. Wenn irgendwas gewesen ist, hat es schon auf den Arsch gegeben. Und Mutter Bianca hat nichts dagegen gemacht.»
Laut Lenz habe sich Günther, Küblböcks Vater, jeweils alle zwei Wochen um seine Kinder gekümmert. Aber nur drei, vier Stunden. Günther Küblböck bestreitet die Vorwürfe, behauptet stets, dass das Verhältnis zu Daniel gut war: «Ich hatte immer regelmässigen Kontakt. Mit elf Jahren ist er zu mir gezogen, ich bekam vom Jugendamt das alleinige Sorgerecht.»
Dafür, dass doch nicht alles so rosig lief, spricht der Fakt, dass sich Daniel mit 15 Jahren dazu entschied, in ein Heim in Eggenfelden zu ziehen. Die Wochenenden verbringt der Teenager bei seinem Vater. Nicht klar ist, was genau mit Daniels Geschwistern geschah. In seiner Biografie schreibt Küblböck, sein grosser Bruder Michael sei stets aggressiv und lieblos gewesen. 2013 stirbt er an den Folgen einer Überdosis. Zuletzt soll Daniel mit seiner Schwester Jasmin, genau wie zu seiner Mutter, losen Kontakt gepflegt haben.
Seine letzte Bezugsperson sucht sich Küblböck selber aus. Im Jahr 2011 lässt er sich von der Millionärin Kerstin Kaiser, 77, adoptieren. Welche Rolle die alte Dame wirklich in seinem Leben spielte und warum auch sie Daniel nicht retten konte, ist bis heute unklar.