Es war kein einfaches Jahr für die dänischen Royals, insbesondere für Königin Margrethe II., 78. Anfang des Jahres musste die Monarchin von ihrem Mann Abschied nehmen. Prinz Henrik von Dänemark, dem im Jahr zuvor Demenz diagnostiziert wurde, verstarb am 13. Februar im Beisein seiner Familie, nachdem ihm ein gutartiger Lungentumor entfernt und er wegen einer Lungenentzündung behandelt wurde. Der Prinzgemahl wurde 83 Jahre alt.
Kurz nach Verkündung der Todesnachricht trat Margrethe vors Schloss - mit einem Lächeln. Sie fühlte sich geehrt, dass so viele Dänen, die den gebürtigen Franzosen zu Beginn nicht gutgeheissen hatten, Blumen für das Mitglied der dänischen Königsfamilie niedergelegt hatten.
Wenige Tage nach Henriks Tod wurde der Sarg mit dem Leichnam von Schloss Fredensborg, wo Henrik seinen letzten Atemzug tat, nach Schloss Christianburg gefahren. Dort erhielt auch die Öffentlichkeit Gelegenheit, vom Mann Abschied zu nehmen, der der Königin über 50 Jahre lang zur Seite stand. Genau eine Woche später, am 20. Februar, wurde Henrik schliesslich im kleinen Rahmen beigesetzt. So hatte er es sich zu Lebzeiten gewünscht.
Gewünscht hatte er sich auch, verbrannt und nicht neben seiner Frau im Familiengrab bestattet zu werden. Er liebte seine Frau zwar, doch haderte er zeit seines Lebens mit seiner ihr untergeordneten Rolle. Er wünschte sich den Titel Königinnengemahl, gewährt wurde ihm aber nur der Titel Prinzgemahl. Die königliche Pressesprecherin erklärte damals: «Für den Prinzen ist die Entscheidung, sich nicht an der Seite der Königin begraben zu lassen, die logische Konsequenz davon, dass er nicht gleichberechtigt zu seiner Ehefrau behandelt wurde, indem er nicht den Titel und die Funktion bekam, die er sich gewünscht hat.» In europäischen Adelshäusern ist dieser Titel jedoch nicht vorgesehen.
Ein Teil Henriks Asche wurde schliesslich über dänische Gewässer verstreut, der andere Teil fand seinen Platz im Privatgarten auf Schloss Fredensborg.
Ein Geburtstag, ein Trauerfall und eine OP
Trotz des grossen Verlustes: Die Königin liess sich ihre Trauer kaum je ansehen, setzte meist ein Lächeln auf, wie sie es aus ihrer inzwischen 46 Jahre dauernden Amtszeit gewohnt ist. In einem Interview im Sommer sagte sie, es sei die tägliche Arbeit, die ihr helfe, den Verlust zu bewältigen. Und sie könne sich auf viele Freunde verlassen, die in der gleichen Situation seien wie sie.
Im Frühling kehrte etwas Ruhe ein in der dänischen Königsfamilie - Zeit, um im Privaten doch etwas zu trauern. Und einen runden Geburtstag vorzubereiten und zu feiern. Kronprinz Frederik wurde am 26. Mai 50 Jahre alt.
Grund genug, den europäischen Hochadel einzuladen und gemeinsam auf Schloss Christiansborg anzustossen. Auch wenn Margrethe ihren verstorbenen Mann schmerzlich vermisste. Es sei ein wunderbarer Tag gewesen, den er nicht habe miterleben können, so die Königin.
Nur knapp drei Wochen später gab es jedoch schon wieder einen Rückschlag zu verkraften. Königin Margrethe musste sich erneut von einem Familienangehörigen verabschieden. Ihre Cousine, Prinzessin Elisabeth, verstarb im Juni im Alter von 83 Jahren.
Auch mit ihrer eigenen Gesundheit hatte Königin Margrethe zu kämpfen: Im November wurde publik, dass sie an beiden Augen operiert wurde. Sie war an Grauem Star erkrankt, einer Form der Linsentrübung, und drohte zu erblinden. Die Eingriffe seien aber ohne Komplikationen und mit dem gewünschten Ergebnis erfolgt, liess der Palast ausrichten. Und so geht ein turbulentes Jahr für die dänischen Royals doch noch mit positiven Nachrichten zu Ende.