«Mein Hochzeitstag, ich glaube, das war der schlimmste Tag in meinem Leben.» Ein Zitat von Diana, das Anfang der 90er-Jahre im Londoner Kensington-Palast aufgenommen worden sein soll. Zu einer Zeit, als die Ehe zwischen Diana und Charles längst in einer tiefen Krise steckt. Es zeigt, dass die Ehe nie unter einem guten Stern stand. Ein Rückblick.
Charles liebt eigentlich Camilla, die ihn zwar auch liebt, dennoch 1973 Andrew Parker Bowles heiratet. Der Weg scheint frei für eine neue Frau im Leben des britischen Thronfolgers - für Diana. Sie ist Feuer und Flamme für Charles. Im berühmten Interview mit BBC-Journalist Martin Bashir (siehe Teil 5) sagt Diana: «Ich liebte meinen Ehemann, und ich wollte alles mit ihm teilen, und ich dachte, dass wir auch ein gutes Team waren.»
Ein Funken Misstrauen soll Diana jedoch schon am Tag der Trauung befallen haben. Sie entdeckt ein graviertes Abschiedsgeschenk von Charles für Camilla und hat plötzlich Zweifel. Doch ihre ältere Schwester sagt zu ihr kurz vor dem Ja-Wort: «Du kannst nicht mehr zurück, dein Gesicht ist schon auf allen Geschirrtüchern.» Und Diana befolgt den Rat.
«Wir waren zu dritt in unserer Ehe»
Die ersten Jahre ihrer Ehe verlaufen noch nach Drehbuch: Diana wird schnell schwanger und bringt den gewünschten Thronfolger zur Welt. Wenig später folgt Baby Nummer zwei - wieder ein Junge -, die britische Monarchie ist damit gesichert. Doch 1986 spürt Diana, dass etwas nicht stimmt. Aus ihrem Umfeld erhält sie die Bestätigung, dass Charles und die ebenfalls noch verheiratete Camilla ihren Gefühlen nachgegeben haben. «Wir waren zu dritt in unserer Ehe - das war eine Person zu viel», sagt Diana in dem TV-Interview aus dem Jahre 1995.
Wie intensiv die Beziehung zwischen Charles und Camilla wird, soll ein 1989 aufgezeichnetes und vier Jahre später veröffentlichtes Telefongespräch - das sogenannte Tampon-Telefonat - belegen. Während sechs Minuten reden die beiden über das gegenseitige, auch sexuelle Verlangen, wann sie sich das nächste Mal sprechen, sehen oder spüren können und verabschieden sich mit den Worten «Ich liebe dich».
Anschuldigungen und schliesslich die Scheidung
Dianas Leiden manifestiert sich in Selbstverletzungen und Bulimie, wie sie gesteht. Sie habe sich wertlos, als Versagerin gefühlt. «Die Freunde meines Mannes sagten, ich wäre wieder labil und sollte in eine Klinik eingewiesen werden. Ich war sozusagen eine Peinlichkeit für ihn. Eine perfekte Taktik, einen Menschen zu isolieren.»
1992 wird die legale Trennung der Ehe verkündet - von Scheidung ist nicht die Rede. Dazu kommt es wenige Jahre später. Auslöser soll nicht Dianas Interview mit der BBC gewesen sein, sondern ihr persönlicher Angriff auf eine Palast-Angestellte an der Weihnachtsfeier des Hofes. Diana habe Alexandra Legge-Bourke damals beschuldigt - so heisst es in der Presse -, von Charles schwanger gewesen zu sein, das Kind aber abgetrieben zu haben. Zu viel für die Queen, die die Scheidung daraufhin vorantreibt. Im August 1996 ist sie beschlossene Sache.
Lady Diana: Ihr Leben in Bildern
Teil 7: Ihr Verhältnis zur Queen