Auf dem Familienanwesen der Spencers hat Lady Diana in Althorp ihre letzte Ruhe gefunden. Auf der Insel der Tränen im ovalen Schlossteich wurde die 36-Jährige am 6. September 1997 im kleinsten Kreise beigesetzt. Es wurde bewusst darauf verzichtet, die Königin der Herzen im Familiengrab bei der Dorfkirche zu beerdigen - zu gross wäre wohl der Touristenansturm auf die 400-Seelen-Gemeinde120 Kilometer nördlich von London gewesen.
Tempel für Diana
Wo genau Diana auf der kleinen Insel begraben liegt, ist nicht bekannt. Es ist ein Ort der Ruhe, der Trauer. Ein Ort, an dem Dianas Söhne William und Harry ganz ungestört ihrer viel zu früh verstorbenen Mutter gedenken können. Denn die Öffentlichkeit darf keinen Fuss auf die Insel setzen.
Um jedoch auch den trauernden Diana-Anhängern eine Möglichkeit zu bieten, ihrem Idol nahe zu sein, wurde auf dem Areal der Spencers ein kleiner Tempel für Diana errichtet - mit dem Konterfei der Verstorbenen in Schwarz auf weissem Marmor und ihrem Namen darüber eingraviert. Einmal im Jahr während weniger Wochen ist das Grundstück und damit die Diana-Gedenkstätte für die Öffentlichkeit zugänglich.
Streit zwischen Spencer und Dianas Ex-Koch
In den vergangenen Jahren hagelte es Kritik von allen Seiten. Dianas Bruder Earl Charles Spencer, 53, soll Prinz Charles, 68, letztes Jahr vorgeworfen haben, sich nicht ausreichend um das Grab zu kümmern. Daraufhin wurde bekannt, dass anlässlich des 20. Todestages von Diana die Insel der Tränen erstmals seit mehreren hundert Jahren umfassend renoviert wird - ob als Reaktion auf Spencers Kritik, ist nicht bekannt.
2014 schimpfte Dianas früherer persönlicher Koch Darren McGrady über Earl Spencer. Er sei der Ansicht, dass der Bruder das Grab vernachlässigt habe.
Der Gedenkstein sei mit Moos überwachsen und schaue generell sehr schäbig aus. Als sich ein Jahr später an dem Zustand immer noch nichts geändert hatte, schrieb McGrady auf Twitter: «Das macht mich traurig.»
Die Verantwortlichen vom Althorp-Anwesen sagten daraufhin gemäss dem «Mirror», dass bewusst wenig gemacht werde. Dianas letzter Ruheort solle eins werden mit der historischen Landschaft um sie herum.
Dennoch schien sich Earl Spencer über die Kritik McGradys, der während 15 Jahren für die Königin, Diana und ihre Söhne kochte, persönlich angegriffen zu fühlen und blockte McGrady daraufhin auf Twitter. Selbst dann noch, als die Grabstätte und der mit Algen überwucherte See gereinigt wurden und sich McGrady wohlwollend über die Entwicklung in Althorp äusserte: «Kommen Sie, Earl Spencer, es ist an der Zeit, mich zu entblocken. Ich sagte doch schon, dass die Bilder vom See, die Sie gepostet haben, viel besser aussehen. »
Zum Streit mit dem Koch äusserte sich Earl Spencer nicht. Dafür enthüllte er diesen Sommer in einem Radio-Interview, dass in den letzten zwanzig Jahren viermal versucht worden sei, sich Zutritt zum Grab und damit zum Leichnam Dianas zu verschaffen. «Doch ich bin froh, dass wir diese abwehren konnten.» Es würden sich komische Leute herumtreiben, darum sei er überzeugt, dass die Insel «der sicherste Platz für Diana» sei.
Lady Diana: Ihr Leben in Bildern
Teil 23: Wie William und Harry den Tod verarbeitet haben und heute damit umgehen