Herr Mittermeier, woher stammt Ihre Faszination für die Schweiz?
Meine Urfaszination kommt daher, dass ich als Kind schon grosser Emil-Fan war und seine Sketche gespielt habe. Mit dem Schweizerdeutsch habe ich immer Schönes verbunden: Emil, Humor, Lachen.
Ihr liebster Mundart-Ausdruck?
Müntschi habe ich gerade wieder gehört. Ist es ein Berner, der versucht, München zu sagen? Nein, er versucht, eine Frau zu küssen!
Sie kommen mit Ihrem aktuellen Programm «Lucky Punch – Die Todes-Wuchtl schlägt zurück» in die Schweiz. Wem würden Sie mal gerne einen Lucky Punch verpassen?
Ich hoffe, dass einer bald in den USA gelandet wird, sodass Trump politisch und gesellschaftlich nicht überlebt. Wie momentan dort die Menschlichkeit, Wahrhaftigkeit und der Respekt vergewaltigt werden, ist echt krank.
Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Smartphone?
Meine Frau, meine Tochter und ich vor der Freiheitsstatue.
Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Der wäre schizophren und in der Innenstadt von München, in Schwabing. Gleichzeitig, wenn du hinten das Fenster aufmachst, wäre da ein See, wo du direkt reinspringen kannst. Freunde und Familie wohnen drumherum.
Was für eine Frucht wären Sie?
Das müsste man die Frauen fragen. Eine Baby-Banane wäre jedoch kein Kompliment.
Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Nicht massiv, die Bühne macht mich glücklich.
Als Sie Kind waren, was hat Ihre Mutter Ihnen da immer gesagt?
Eine Oberregel gabs nicht. Meine Eltern waren die Generation: Mach was aus deinem Leben, mach dein Abitur.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes geschenkt?
Ich kann nichts selber basteln. Mein Opa hat mir früher immer alles gemacht. Er war ein Genie. Und mein Urgrossvater war ein Erfinder, ein paranoider, liebevoller Freak. Er war ein geiler Typ.
Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Ich springe nicht mehr so behände rum, wie als ich junge 17 war. Aber es geht schon noch.
Haben Sie einen Organspendeausweis?
Nein, derzeit nicht. Man kann mich dafür hassen, aber ich kann weder hundert Prozent dagegen noch dafür argumentieren. Es ist einfach nur ein Gefühl. So ist es.
Können Sie sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen?
Es gibt sicher Fälle, wo ich auch sage, lasst die Person diese Entscheidung treffen. Aber es ist eine sehr personalisierte Sache.
Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Wahrscheinlich bleiben da nur noch das «Arschlochkind» und das «Arschgeweih». Ich habe zwei Wörter erschaffen, das ist mehr, als andere sagen können.
Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Meine Tochter Lilly. Sie ist real, keine Siri.
Welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Bester Gitarrist der Welt zu werden. Ich kann Solos spielen, aber nicht auf der Gitarre improvisieren – dafür mit Worten.
Was würden Sie Ihrer Tochter mit auf den Weg geben wollen?
Sie soll immer sie selbst und empathisch sein und wissen, dass sie gut ist, wie sie ist, solange sie niemandem wehtut. Respekt vor Menschen, Dingen und der Natur.
Was nicht?
Mein Unpünktlichkeits-Gen.
Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu erschaffen: mit den Eigenschaften welcher Berühmtheit?
Ich wäre handwerklich gerne so geschickt wie MacGyver. Ich kann nichts, ausser eine Banane abschälen.
Welche Pille gehört erfunden?
Eine gegen Krebs. Ich habe zu viele Menschen gehen sehen. Mittlerweile Leute, die ich kenne und auch jünger sind. Es sind zu viele.
Ihr Spitzname als Kind?
Michl, in Bayern sagt keiner Mike.
Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus.
Wer kennt heute noch The Sweet? Ihr Glamrock war total angesagt, als ich 13 oder 14 war. Aber ich hatte wenige Poster, dafür war der Plattenspieler ganz wichtig.
Falls Ihr Leben verfilmt wird, welcher Schauspieler soll die Hauptrolle spielen?
Brad Pitt. Vor allem in Amerika höre ich oft, dass ich ihm ähnlich sehen soll. Je älter ich werde, desto mehr bradpittisiere ich mich. In zehn Jahren hört dies sicher plötzlich auf, und ich sehe wieder für alle blöd aus.
Was in Ihrem Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend verändern?
Kein Partythema, aber seit meiner letzten Darmspiegelung ist mein CO2-Ausschuss auf Kuhherde-Niveau (lacht).
Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Glück ist eine Zeichnung deiner Tochter mit Herzen und «Ich hab dich lieb» darauf.