Monica Lewinsky ist 39 Jahre alt. Ledig, kinderlos und sie lebt zeitweilen bei ihrer Mutter. Geplant hatte das die studierte Psychologin allerdings anders. Als sie Mitte der 90er-Jahre ein Praktikum im Weissen Haus antrat, träumte sie von einem erfolgreichen Berufsleben, einem Mann und Kindern. Dann verliebte sie sich in den damaligen Präsidenten, das Oval Office wurde zum «Oral Office» und Bill Clinton beinahe seines Amtes enthoben. Was bleibt, ist Wut.
DIE RACHE
Während sich Bill Clinton im aktuellen US-Wahlkampf grösster Beliebtheit erfreut, plant Lewinsky angeblich ein zweites Enthüllungsbuch zur Clinton-Affäre. Wie diverse Medien berichten, soll ihr ein Angebot über zwölf Millionen US-Dollar dafür vorliegen. Im Buch will sie offenbar Liebesbriefe veröffentlichen und pikante Details zu den sexuellen Vorlieben des ehemaligen Präsidenten verraten. Der «National Enquirer» will in Erfahrung gebracht haben, dass Clinton seine Frau Hillary «kalten Fisch» genannt haben soll und dass er Monica immer wieder zu einem Dreier habe überreden wollen, so «DailyMail».
DER FALL
Anfang 2000, nach Ende ihres Praktikums, zieht Monica Lewinsky nach New York und versucht, Profit aus dem Skandal zu schlagen. Mit Auftritten in TV-Shows und exklusiven Interviews hält sie sich über Wasser. Ihre Handtaschenkollektion namens «The Real Monica Inc.» will sich allerdings nicht recht verkaufen. Der Stempel der Sexpraktikantin verschafft ihr zwar Popularität in der New Yorker Partyszene, er hindert sie aber auch daran, in der Arbeitswelt Fuss zu fassen. 2004 zieht sie deshalb nach London und macht dort ihren Master in Sozialpsychologie. Danach wird es ruhig um Lewinsky, sie leide an Depressionen heisst es, ist übergewichtig und findet keinen Mann.
DER SKANDAL
Im Januar 1998 macht «Drudge Report» publik, was Lewinsky eigentlich nur einer Kollegin anvertraut hatte: die Affäre mit US-Präsident Clinton. Kurz darauf hält dieser die Pressekonferenz, in der er die legendären Worte «I did not have sexual relations with that woman, Miss Lewinsky» sagt.
Ein halbes Jahr und viele öffentliche Diskussionen später gibt Clinton vor der Grand Jury zu, eine «unangemessene Beziehung» zu Lewinsky gehabt zu haben.
Während der Präsident sich wegen seiner Falschaussagen eines Amtsenthebungsverfahrens stellen muss, nutzt Lewinsky den Moment und veröffentlicht mithilfe von Autor Andrew Morton ihre Memoiren - «Monica's Story».