Was haben sich die britischen Royals nicht schon alles anhören oder in englischen Boulevard-Zeitungen lesen müssen. Mitunter viel Blödsinn und Gerüchte, die sich später als falsch erwiesen. Ein solches Gerücht hält sich seit 1994 wacker - und wurde nun in einem englischen Theaterstück zum Thema gemacht: Prinz Charles, 66, soll nicht der biologische Vater von Prinz Harry, 30, sein. «Truth, Lies, Diana» («Wahrheit, Lügen, Diana») heisst das Stück, das Jon Conway konzipiert hat. Im Januar kommt es auf die Bühne.
Wie die britische «Sun» schreibt, basiere das Stück auf jahrelangen Recherchen und einem Interview mit James Hewitt, 56, mit dem Diana, †36, eine Affäre gehabt haben soll. Eine Affäre genau zu jenem Zeitpunkt, als auch Prinz Harry zur Welt kam. Hewitt sagt dazu: «Diana und ich begannen unsere Beziehung etwa ein Jahr vor Harrys Geburt. Nun, das beweist nicht, dass ich sein Vater bin. Es ist einfach die unangenehme Wahrheit.» Prinz-Harry-Biograf Penny Junor bezeichnet das Stück und dessen Inhalt als «schrecklich und ungeheuerlich». «Der arme Junge hat schon so viel durchmachen müssen. Das ist nicht fair.»
Mehr als nur nicht fair findet die Königsfamilie auch ein Buch, das sich unter anderem dem Leben der 2002 verstorbenen Queen Mum, †101, widmet. «Backstairs Billy: The Royal Life of William Tallon» heisst das Werk des Autors Thomas Quinn, das im März 2015 auf den Markt kommen soll.
William Tallon arbeitete während 50 Jahren für Queen Mum. Die Biografie beleuchtet sein Leben - und teilweise das seiner Arbeitgeber. Laut «Daily Mail» wird Queen Mum darin als «verrückt und betrunken» bezeichnet. Backstairs Billy, wie William Tallon mit Spitznamen genannt wird, soll ihr den besten Gin Tonic gemixt haben - aus 9/10 Gin und 1/10 Tonic. In den letzten 20 Jahren ihres Lebens soll Queen Mum auch zunehmend verrückt geworden sein.
«Eine Ungeheuerlichkeit», sagt Margaret Rhodes, 89, eine Cousine von Queen Elizabeth, 88, im «Sunday Express». Das Buch sei «absoluter Blödsinn». «So etwas zu schreiben über jemanden, der bereits tot ist und sich nicht wehren kann, ist widerlich.» Darüber hinaus: Queen Mums Lieblingsgetränk sei nicht Gin Tonic, sondern Martini gewesen. «Sie hat niemals zu viel getrunken.»
Ein weiteres Problem an der Biografie: Nicht nur Queen Mum kann sich nicht mehr wehren, selbst William Tallon, dessen Erfahrungen und Erlebnisse Grundlage des Buchs sind, kann es nicht. Er verstarb 2007.