Wentworth Miller wird aus Prinzip nicht nach Russland reisen. Das, obwohl der Star aus «Prison Break» eine Einladung zum Filmfestival in St. Petersburg erhalten hat. Doch in Zusammenhang mit seiner sexuellen Orientierung sieht er keinen Grund, ein Land zu besuchen, dass Homosexuelle diskriminiert. Und somit ist es raus: In einem offiziellen Brief, den die Gay & Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) auf ihrer Website abgedruckt hat, outet sich der 41-jährige Schauspieler als schwul.
«Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Einladung, doch als homosexueller Mann muss ich absagen», schreibt Miller. Und übt scharfe Kritik an dem Land: «Ich bin zutiefst erschüttert von der Haltung und dem Umgang mit homosexuellen Männern und Frauen durch die russische Regierung. Die Situation ist in keinster Weise akzeptabel und ich kann nicht mit gutem Gewissen an einem feierlichen Anlass in einem Land teilnehmen, wo Menschen wie ich systematisch die Grundrechte offen zu leben und zu lieben entzogen werden.» Erst, wenn sich die Umstände verbessern, würde er vielleicht eine andere Entscheidung treffen, schliesst der Schauspieler höflich seine Absage.
Erst im Juni hatte das russische Parlament ein Gesetz zum Verbot der «Werbung für nicht traditionelle sexuelle Beziehungen» verabschiedet. Damit sind alle Demonstrationen Homosexueller verboten. Sogar Sympathiebekundungen können verfolgt werden. Das Anti-Homosexuellen-Gesetz wurde international kritisiert und war sogar Thema bei der Leichtathletik-WM in der vergangenen Woche. GLAAD begrüsst die Entscheidung des Schauspielers und forderte weitere Prominente dazu auf, die russischen Gesetze zu verurteilen. Anfang des Monats hatte der britische Autor und Schauspieler Stephen Fry, 55, wegen des schwulenfeindlichen Haltung Russlands zum Boykott der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotchi aufgerufen.
Wentworth Miller spielte in «Prison Break» die Rolle des Michael Scofield, der seinen Bruder aus dem Gefängnis befreien will. 2010 spielte er an der Seite von Milla Jovovich, 37, in dem Kinofilm «Resident Evil: Afterlife». Zuletzt wechselte der in England geborene US-Amerikaner hinter die Kamera und lieferte als Drehbuchautor das Skript für den Horrorfilm «Stoker» mit der 46-jährigen Nicole Kidman.