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Zum 1. Hochzeitstag

So romantisch war Harrys und Meghans Traumhochzeit

Heute vor einem Jahr haben sie Ja gesagt! Prinz Harry und seine Meghan feiern heute am 19. Mai ihren ersten Hochzeitstag. Wir schauen zurück auf die Highlights ihrer Traumhochzeit.

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Das Protokoll der royalen Traumhochzeit

Es sind noch wenige Stunden, bis Prinz Harry, 33, seiner Meghan, 36, das Jawort geben wird. Die kommende Nacht wird er im Coworth Park Hotel in Sunningdale verbringen – getrennt von seiner Liebsten.

Seit Tagen macht er sich Gedanken, womit er Meghan am schönsten Tag ihres Lebens zeigen kann, wie tief seine Liebe zu ihr ist. Er denkt auch an seine verstorbene Mutter Diana. Harry schlendert durch den Garten im Kensington-Palast, pflückt Vergissmeinnicht – und bringt die Blumen zu Philippa Craddock. «Die Lieblingsblumen meiner Mutter», erklärt er der Floristin. Sie soll die zarten Blüten ins Braut-Bouquet zu den Maiglöckchen, Myrtenzweigen, Astilben, Jasmin und Sterndolden dazubinden.

Unterdessen geniesst Meghan mit der Queen den Nachmittagstee. Auch sie verbringt die Nacht vor der Hochzeit nicht im Nottingham Cottage, das sie und Harry bewohnen. Die Braut und ihre Mutter Doria Ragland, 60, sind im Cliveden House in Berkshire untergebracht. Die Übernachtung im Fünf-Sterne-Haus kostet 1800 Franken. Meghans engste Freunde, ihre Stylistin und ihr Coiffeur sind ebenfalls in der Nobelherberge einquartiert.

Auf dem Weg in die Kirche

Windsor steht kopf am nächsten Morgen. Das Städtchen hat 27'000 Einwohner. An diesem Samstag säumen 100'000 Menschen die Strassen. Auch Prinz Harry und sein Bruder William, 35, sind unterwegs von Sunningdale zur St George’s Chapel. Sie nehmen den kürzesten Weg: erst auf die B 383, nach der Hälfte der 7,9 Meilen langen Strecke biegen sie bei Woodside in die A 332 ab, vorbei gehts am Cranbourne Park und dem Windsor Castle Pub in die Kings Road. Dort verlassen sie den Wagen.

Scherzend geht das Brüderpaar die letzten Meter zu Fuss. Beide tragen die Gehrockuniform der «Blues und Royals» – massgeschneidert bei Dege & Skinner in der Londoner Savile Row. Harry leistete von 2006 bis 2015 als Zugführer seinen Militärdienst beim «Blues und Royals»-Gardekavallerieregiment. Trotzdem hat er als Sechster in der Thronfolge den Segen der Queen einholen müssen, um in Uniform heiraten zu dürfen. Auf dem Weg zur Kapelle schütteln Harry und William Hände, bleiben für Erinnerungsfotos stehen, plaudern vorm Eingang kurz mit dem Geistlichen, ehe sie in die Kapelle hineingehen. Als der Bräutigam durch den Mittelgang schreitet, nickt er einem Hochzeitsgast zu.

Harry William hochzeit

Harry und sein Bruder William treffen beide in Uniform ein.

Getty Images
«Die Hose ist ein bisschen eng»

Harry ist aufgeregt: Die Wangen gerötet, zupft er nervös an seinen weissen Handschuhen. Um sich zu beruhigen, plaudert er mit seinem Trauzeugen William. Als der seinen kleinen Bruder fragt, ob es ihm gut gehe, flüstert Harry ihm zu: «Ja, alles gut. Aber die Hose ist ein bisschen eng.» Kurz darauf will Harry von William wissen: «Ist sie da?» – «Nein, noch nicht. Ehrlich gesagt, weiss ich es nicht.»

Meghan ist unterwegs – gemeinsam mit Mama Doria wird sie in einem weinrot-schwarzen Rolls-Royce Phantom IV zum Ort der Trauung chauffiert. Die Queen hat darauf bestanden, dass Meghan diesen Wagen nimmt. Er wurde für sie gebaut, als sie noch Prinzessin und frisch mit Philip verheiratet war. Nur 18 Exemplare gibts von diesem Auto – einzig für gekrönte Häupter und Präsidenten. Es ist ein Statement der Königin, dass sie Meghan wirklich ins Herz geschlossen hat.

Meghans Vater fehlte

In der Nähe von Schloss Windsor stoppt der Wagen kurz. Brautmutter Doria Ragland wird in einem anderen königlichen Auto zur Kapelle weitergefahren, dafür schlüpfen die Zwillingsbrüder Brian und John Mulroney, 7, zu Meghan. Sie sind die Pagen. Ihre Aufgabe: Den Schleier tragen und aufpassen, dass sich die Braut nicht darin verfängt – und stolpert. Die Spannung in der Kapelle wächst, als der Rolls-Royce mit Meghan vorfährt.

Verschleiert betritt Meghan die Kirche. Schreitet allein durchs Kirchenschiff bis zum Chorraum, wo ihr Schwiegervater in spe, Prinz Charles, 69, auf sie wartet. Galant reicht er seiner Schwiegertochter den Arm und führt sie weiter zum Altar. Eigentlich hätte Vater Thomas Markle, 73, seine Tochter zum Traualtar führen sollen, doch Tage vor der Hochzeit war bekannt geworden, dass er Paparazzi-Fotos in Auftrag gegeben hatte und daraufhin einen Herzinfarkt erlitt.

Kurzfristig sagt er seine Teilnahme ab. In Harrys Augen schimmern Tränen, als er Meghan sieht: Ihre Robe aus weisser Seide mit Dreiviertel-Ärmeln und Bardot-Ausschnitt hat Clare Waight Keller, 47, entworfen, die britische Chefdesignerin des französischen Haute-Couture-Labels Givenchy. Auffällig ist der fünf Meter lange Schleier, der am Saum mit einer feinen Blumenbordüre bestickt ist. Laut «Daily Mail» kostet die Traumrobe 270'000 Franken. Auf Meghans Kopf funkelt Queen Mary’s Diamond Bandeau Tiara. Harrys Grossmutter hat sie ihr für diesen Tag ausgeliehen.

Der Lacher in der Zeremonie

Verstohlen wischt sich der Bräutigam übers Gesicht. «Danke, Papa», sagt er zu seinem Vater, als dieser ihm die Braut übergibt. Harry lüftet Meghans Schleier, flüstert voller Stolz: «Du siehst umwerfend aus. Ich bin so glücklich.» Meghan lächelt verlegen, bringt nur ein «Dankeschön» heraus. Beide halten sich fest an den Händen, tauschen tiefe Blicke.

Leidenschaftlich wirds bei der Predigt von Bischof Michael Bruce Curry, 65, Oberhaupt der Episkopalkirche in den USA, der erste Afroamerikaner in dieser Funktion. Er zitiert den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King, betont dabei die Macht der Liebe, gestikuliert wild, spricht vom Feuer der Liebe – und fragt plötzlich: «Ist jemand mit dem Auto da?» Fragende Gesichter, staunende Blicke, offene Münder. Dieser Curry hat Pfeffer, er reisst die Arme hoch, ruft: «Das ist kontrolliertes Feuer!» Auch er sei nicht wie Jesus übers Wasser gelaufen, als er von Amerika nach England gekommen sei, sondern habe das kontrollierte Feuer eines Flugzeuges benutzt.

Herzogin Kate, 36, und ihre Sitznachbarin, Herzogin Camilla, 70, können sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Abschliessend erklärt Curry: «Die Menschheit macht sich Feuer zunutze, doch Liebe ist das Feuer und die Energie des wahren Lebens.»

12.11 Uhr: Der Gänsehaut-Moment! Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, fragt Harry, ob er Meghan zu seiner Ehefrau nehmen möchte. Der Prinz antwortet mit fester, lauter Stimme: «Ja, ich will.» Lachen hallt durch die Kirche. Der laute Beifall des Publikums vor der Kapelle sorgt für den Heiterkeitsausbruch. Selbst Harry und Meghan müssen kichern. Welby bittet das Brautpaar, sich an den Händen zu fassen, «um eure Gelübde in Anwesenheit von Gott und seinem Volk zu leisten».

Dann spricht der Bräutigam dem Erzbischof nach: «Ich, Harry, nehme dich, Meghan, zu meiner Ehefrau, um dich zu haben und zu halten von diesem Tag an; im Guten, im Schlechten, in Reichtum und in Armut, in Krankheit und in Gesundheit, um dich zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheidet, dem heiligen Gebot Gottes folgend. In Anwesenheit Gottes leiste ich dieses Gelöbnis.» Auch die Braut gelobt mit den gleichen Worten, Harry zu ihrem Ehemann zu nehmen.

Harry Meghan Hochzeit Ring

Harry steckt seiner Meghan den Ring an.

Dukas
Harry und Meghan küssten sich zweimal

Harry steckt seiner Braut den Ehering an, der aus einem Stück walisischem Gold gefertigt wurde, das ihr die Queen schenkte, und verspricht dazu: «Meghan, ich gebe dir diesen Ring als Zeichen unserer Ehe. Mit meinem Körper ehre ich dich, alles, was ich bin, gebe ich dir, und all meine weltlichen Güter teile ich mit dir, in der Liebe des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.» Dann streift Meghan Harry den Platin-Ring über. Die Schmuckstücke wurden bei Cleave and Company gefertigt.

Harry und Meghan sind jetzt Mann und Frau. Herzog und Herzogin von Sussex. Alle warten auf den Höhepunkt – den Kuss. Als das Paar die St-George’s-Kapelle verlässt, jubeln ihnen die wartenden Fans zu. Schüchtern fragt Meghan auf den Stufen der Kirche: «Küssen wir uns jetzt?» Harry kurz und knapp: «Yeah.» Und küsst seine Liebste – 1,4 Sekunden, wie britische Boulevard-Journalisten gestoppt haben.

Harry Meghan Hochzeit Kuss Blumen

Kuss Nummer 1.

Dukas

Fast unbemerkt küssen sich die Frischvermählten noch einmal, als sie in der bereitstehenden Ascot-Landau-Kutsche Platz genommen haben. Die Karosse gehört der Queen, sie bringt das Paar von der Kapelle den Schlossweg runter durch Windsor zum sogenannten Long Walk. An der Kutschentür prangt des Motto des Hosenbandordens: Honi soit qui mal y pense (Schlecht ist, wer Schlechtes denkt).

Meghan Harry Hochzeit

Kuss Nummer 2.

Dukas
Die Party danach

Eine Überraschung wartet auf Harry beim nachmittäglichen Empfang der Queen in der St George’s Hall. Während sich die 600 geladenen Gäste an schottischen Langusten in Räucherlachs, gegrilltem englischem Spargel mit Schinken, pochiertem Freilandhuhn, Lamm, Erbsenrisotto, Schweinebauch mit Apfelkompott und Mozzarella an Sonnenblumentomaten laben und mit Champagner und Wein anstossen, hält Prinz Charles als Vater des Bräutigams eine Hochzeitsrede.

Charles spricht davon, wie er Harry die Flasche gegeben und dessen Windeln gewechselt hat. Dann sagt er: «Schaut, wie gut er geraten ist. Das ist so peinlich, wie es klingt.» Zu seiner Schwiegertochter Meghan gewandt sagt Charles, wie geehrt er sich fühlte, als er sie wenige Stunden zuvor zum Altar führen durfte. Er schliesst seine Rede mit den Worten: «Mein liebster Harry, ich freue mich so sehr für dich.» Harry ist gerührt.

Der nächste Wow-Moment

Zeit für das Brautpaar, die Hochzeitstorte anzuschneiden. Harry zückt dazu seinen Säbel – genauso wie es die Tradition verlangt. Für den Zitronen-Holunderblüten-Kuchen hat Konditorin Claire Ptak in ihrer «Violet Cakes London»-Bäckerei 500 Bio-Eier, 20 Kilogramm Butter, 20 Kilogramm Mehl, 20 Kilogramm Zucker und zehn Flaschen Holunderblütensirup verarbeitet. Dekoriert ist das Gebäck mit 150 frischen Blumen.

Für einen weiteren Wow-Moment sorgt Meghan am Abend. Als sich die Herzogin von Sussex mit Harry zum Abendempfang ihres Schwiegervaters aufmacht, trägt sie einen glamourösen Neckholder-Dress von Stella McCartney. Das allein wäre schon der Hingucker schlechthin. Passend zum blauen Jaguar-Cabrio (ein Elektro-Modell) funkelt an Meghans rechtem Ringfinger ein auffällig blauer Klunker. Ein Geschenk Harrys, das Schmuckstück trug seine Mutter 1996 bei einer Spendengala in Sydney.

Elton John und Whitney Houston

Harry sitzt selbst am Steuer, als das Paar nach Frogmore House, einer Villa auf dem Gelände von Windsor, braust. Der Abend steht unter dem Motto «Wenn der Frühling den Sommer trifft.» Für die 200 Gäste gibts Burger und Zuckerwatte, Cocktails mit dem Namen «When Harry met Meghan», dazu eine «dreckige» Trauzeugen-Rede von William. Irgendwann fragt Harry grinsend in die Runde: «Kann irgendwer von euch Klavier spielen?» Sir Elton John kann – und so spielt der Pop-Titan seine Hits «Your Song», «Tiny Dancer» und «I’m Still Standing».

Ihren Hochzeitstanz drehen Harry und seine frisch angetraute Gemahlin allerdings zu Meghans Happy Song «I Wanna Dance with Somebody» von Soul-Diva Whitney Houston. Eine Stunde vor Mitternacht leuchtet der Himmel über Frogmore House in sämtlichen Farben. Zu Ehren des Paares hat Prinz Charles ein Feuerwerk organisiert. Seine Familie hat Zuwachs bekommen. Mit Meghan hat er eine Schwiegertochter bekommen, die er wie eine Tochter zum Altar führen durfte.

Die Vergissmeinnicht, die Prinz Harry Stunden zuvor im Park des Kensington-Palastes für seine Meghan gepflückt hat, liegen jetzt auf dem Grab des unbekannten Soldaten in der Westminster Abbey in London. Harry und Meghan haben sie am Nachmittag dort niedergelegt. Es ist ein alter Brauch, der auf Queen Mum, die Mutter von Königin Elisabeth, zurückgeht.

 

Noch nicht genug Romantik? Hier das ganze Dossier zur royalen Traumhochzeit: Hochzeit Harry und Meghan

Von René Haenig am 19. Mai 2019 - 10:00 Uhr