Elija ist ihr grösstes Glück: Schauspielerin Sila Sahin, 32, brachte vergangenen Juli ihren kleinen Sohn zur Welt. «Es ist das schönste Gefühl der Welt!», schwärmt sie am Montagabend in der VOX-Sendung «6 Mütter». Doch dass ihr Familienglück nicht selbstverständlich ist, weiss die ehemalige «GZSZ»-Schauspielerin ganz genau. Sie erlitt vor etwas mehr als anderthalb Jahren eine Fehlgeburt.
«Man denkt, man hat was falsch gemacht»
Dass sie ihr Kind damals im vierten Monat verloren hat, macht der Deutsch-Türkin nach wie vor zu schaffen. «Du freust dich drauf, denkst: ‹Jetzt klappts, du wirst endlich Mama!›, und dann nimmt dir das jemand weg. Das war damals für mich sehr schlimm, weil man sich selbst so viel die Schuld gibt. Weil man denkt, irgendwas stimmt mit einem nicht.»
Die Fehlgeburt löste in Sahin auch Selbstzweifel aus. «Man denkt, man ist nicht Frau genug, wenn man es nicht zu Ende bringen kann.» Es sei ganz schlimm, wenn der Arzt sage, dass das Herz nicht mehr schlage, dass es vorbei sei. «Das ist schon eine ganz harte Nummer. Und es ist egal, ob du Schmerzen hast. Es ist egal, was dann mit dir passiert. Du denkst halt die ganze Zeit, du hast was falsch gemacht.»
Fehlgeburt als Tabuthema
Dass sie ihren Eltern und ihren Freunden vom tragischen Verlust erzählen musste, nahm Sahin mit. «So eine Nachricht teilst du ja auch erstmal mit deiner Familie und deinen engsten Freunden. Und wenn du dann in diese enttäuschten Augen guckst und siehst, wie schlimm sie das finden und mit dir leiden, denkst du halt: ‹Gott, ich habs nicht geschafft, ich habe sie enttäuscht!›» Deshalb habe sie bei Elija darauf geachtet, dass sie die Schwangerschaft zu Beginn nicht an die grosse Glocke hing.
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Über Fehlgeburten zu reden, erachtet Sahin noch immer als Tabuthema, weil «man sich schämt. Die Frauen reden nicht so sehr darüber, was sie nicht geschafft haben, was nicht funktioniert hat», sagt Sahin. «Man sucht nach einer Erklärung, die du einfach nicht finden kannst.»
Man sucht nach einer Erklärung, die du einfach nicht finden kannst
Mit Elija das Glück gefunden
Nach ihren schlimmen Erfahrungen habe sie mit einer weiteren Schwangerschaft noch etwas warten wollen. «Ich wollte auch erstmal nicht. Ich habe Zeit gebraucht.» Als sich dann Elija angekündigt hatte, konnte die Schauspielerin ihre Sorgen nicht ablegen. «Man ist immer noch ein bisschen ängstlicher. Weil ich die Angst hatte, es könnte dann wieder weggehen.»
Trotz eines Nierensteins im dritten Trimester der Schwangerschaft verlief die Geburt ohne grössere Komplikationen. Sie dauerte allerdings 16 Stunden. «Ich war so erledigt, ich habe gekämpft wie ein Löwe. Du wirst voll zum Raubtier!», erzählt Sahin.
Doch weiteren Kindern ist sie dennoch nicht abgeneigt - im Gegenteil. Direkt nach der Geburt habe sie noch «Auf keinen Fall!» gedacht, weil es so schmerzhaft gewesen sei, erzählte Sahin kürzlich in einer Instagram-Story. «Mittlerweile sage ich: auf jeden Fall! Am besten gleich hinterher! Es gibt nichts Besseres und nichts Schöneres!»