Die Bilder von der Szenerie lassen das Schlimmste befürchten: Der Land Rover von Prinz Philip liegt am Strassenrand, umgekippt und verbeult, Kranken- und Polizeiwagen sind zur Stelle.
In diesem Wagen sass bis vor wenigen Momenten noch der 97-jährige Gemahl von Queen Elizabeth II., 92. Der Unfall geschah am Donnerstagnachmittag in der Nähe von Sandringham, dem Landsitz in Ostengland, auf dem die Royals jeweils Weihnachten und die ersten Wochen des Jahres verbringen. Anscheinend sass Prinz Philip selbst am Steuer, wollte mit seinem Land Rover in eine Strasse einbiegen und kollidierte dabei mit einem zweiten Wagen, in dem sich zwei Frauen und ein Baby befanden.
Helfer waren sofort zur Stelle
Nur kurz nach der Kollission trafen der Rechtsanwalt Roy Warne und seine Frau Victoria am Unfallgeschehen ein. Gegenüber der britischen «Sun» erzählt Roy Warne, dass er sofort zum einen Auto gelaufen sei. «Da war Rauch, als würde es gleich explodieren», erinnert er sich. «Das Baby lag auf dem Rücksitz und hat geschrien.» Er und ein Helfer hätten das Baby und die Frauen aus dem Wagen befreit, danach sei er zum Land Rover weitergegangen.
Er habe den Prinzen nicht sofort erkannt, nur gesehen, dass eine ältere Person auf der Seite lag, so Roy Warne weiter. Er habe Philip durch das Autodachfenster herausgezogen. der Prinz sei zwar geschockt und erschüttert gewesen, aber bei Bewusstsein. «Ich schaute dann nach unten und hatte das Blut des Prinzen an meinen Händen.»
«Bis ins Mark erschüttert»
Allem Anschein nach aber war der 97-Jährige sogar noch auf der Unfallstelle vernehmungsfähig. So soll ein Alkoholtest vor Ort gemacht worden sein - ein Standardprozedere. Ausserdem will Roy Warne gehört haben, wie der Prinz der Polizei erzählt habe, er sei von der Sonne geblendet worden.
Tatsächlich gab der britische Hof bereits am Donnerstagabend Entwarnung. Gemäss «BBC» erklärte der Buckingham-Palast, dass der Prinz zwar sehr schockiert sei und «bis ins Mark erschüttert». Nach einer ärztlichen Untersuchung konnte Philip aber bereits wieder nach Hause ins Schloss Sandringham, steht dort nun die nächsten 48 Stunden noch unter ärztlichen Beobachtung.
Auch dem zehn Monate alten Kind aus dem anderen Auto gehe es gut, während sich die eine Frau anscheinend den Arm gebrochen und die andere am Knie verletzt haben soll. Wenn man die Bilder des Unfalls jedoch betrachtet, hatten sämtliche Beteiligten enorm viel Glück. Und trotzdem: Der Prinzgemahl muss sich nun wohl eine landesweite Diskussion gefallen lassen, ob er sich mit 97 Jahren wirklich noch hinter das Steuer setzen sollte. Bereits jetzt werden in Grossbritannien kritische Stimmen laut.