Das Bild hat etwas Verstörendes: In Bustier und Mini-Wickel-Rock hängt Model und Moderatorin Sophia Thomalla, 28, am Kreuz. Ihre Arme sind ans Holz gefesselt. «Weihnachten wird jetzt noch schöner», lautet der Slogan dazu.
Dahinter steckt die Online-Lotterie Lottohelden. Für viele Christen ist diese Art von Werbung einfach nur geschmacklos. Auf Twitter hat das Foto der Brünette in den letzten Stunden einen Shitstorm ausgelöst.
Die Kommentare reichen von «Saublöde Aktion» über «Geschmacklos und dumm» bis hin zu «Das ist so billig und aufmerksamkeitsheischend, dass es wirklich nur armselig genannt werden kann.»
Dass Sophia Thomalla nun auf ihrem eigenen Instagram-Profil ein Bild vom Shooting gepostet hat, trägt nicht zur Beruhigung bei. In den Kommentaren zum Foto wird das Model aufs Übelste beleidigt: «Du hast ja vor nichts Respekt!!! Auch wenn ich kein Christ bin, find ich das geschmacklos!! Würdest du mir über den Weg laufen, würde ich dir ins Gesicht spucken!», schreibt ein User.
Thomalla reagiert auf die Kommentare
Thomalla nimmt gegenüber der «Bild» Stellung zur provokanten Werbung: «Glauben ist für mich nichts, was nur erlaubt ist, wenn es den Stempel einer Religion trägt. Ich glaube an mich und ich glaube an Karma. An gutes und an schlechtes. Wenn man prinzipiell so eingestellt ist, dass man gut zu anderen Menschen ist, dann ist das mein Glaube.»
Das Model sieht persönlich nicht ein, dass ihre Pose am Kreuz gläubige Christen verletzen könnte: «Wenn man wie ich in einer Familie aus dem Osten aufgewachsen ist, dann ist die Kirche als Institution oft eben nicht so ein grosses Thema wie für andere. Ich respektiere aber jeden, der seine Form des Glaubens lebt.»
Deutsche Katholiken finden es «erbärmlich»
Die kirchlichen Institutionen Deutschlands jedenfalls haben kein Verständnis für die Inszenierung: «Das ist nicht einmal Kunst. Nur geschmacklos und dumm. Andere Künstler haben schon viel intelligenter mit diesem Tabubruch gearbeitet. Es ist erbärmlich, dass ein Unternehmen glaubt, nur durch Verletzung religiöser Gefühle werben zu können», sagt Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, gegenüber der «Bild».