Bis kurz vor der Royal-Hochzeit hatte Meghans Vater Thomas Markle, 73, seiner Tochter negative Schlagzeilen beschert: Der Amerikaner hatte unter anderem Paparazzi-Fotos inszeniert und in Umlauf gebracht. Nach dem Schlamassel hatte Markle seine Teilnahme an Harrys und Meghans Hochzeit kurzfristig abgesagt. Als Begründung gab er an, einen Herzinfarkt erlitten zu haben.
Danach wurde es ruhig um ihn. Gestern Montag aber gab Thomas Markle bei «Good Morning Britain» auf dem Sender ITV ein exklusives Interview und verärgert so erneut das Königshaus. Vor laufender Kamera sprach der 73-Jährige ohne Absprache mit dem Hof über seine Beziehung zur Royal-Family. Britische Medien spekulieren gar darüber, ob Markle für das Interview Geld erhalten hat.
Markle gibt sich offenherzig. Er habe erst beim dritten Telefonat mit Meghan erfahren, dass ihr neuer Freund ein britischer Prinz sei, sagt er im Interview. «Da sagte sie mir, es sei Harry.» Danach gefragt, ob er nicht ausgeflippt sei, als er erfuhr, dass der Freund seiner Tochter ein Mitglied der britischen Königsfamilie ist, antwortet Markle: «Natürlich verdient er ein ‹Wow›, aber meine Tochter ist mit Sicherheit auch eine gute Partie für ihn.»
Laut Thomas Markle haben er und Harry sich nie persönlich getroffen. Alle bisherigen Kontakte waren telefonisch. «Wir haben über verschiedene Dinge gesprochen, auch über Donald Trump und den Brexit», erklärt Markle. «Harry sagte, ich solle Donald Trump eine Chance geben.» Zudem soll Harry im Gespräch gesagt haben, man müsse den Brexit halt einfach «ausprobieren». Darüber dürfte sich der Hof besonders ärgern, denn Mitglieder der Königsfamilie dürfen sich für gewöhnlich nicht zu politischen Themen äussern.
«Er ist ein sehr netter Mann. Ein Gentleman. Wirklich sympathisch», beschreibt Markle seinen heutigen Schwiegersohn. Prinz Harry habe ihm auch erzählt, wie glücklich er und Meghan seien und wie sie sich kennengelernt haben, so Markle weiter.
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«Natürlich hast du meine Erlaubnis»
Einige Monate später habe Meghan ihn informiert, dass sie und Harry heiraten wollen. Nochmals später habe Harry dann am Telefon um ihre Hand angehalten. Thomas Markle erinnert sich noch an seine Antwort: «Du bist ein Gentleman. Natürlich hast du meine Erlaubnis.»
Demnach war Thomas Markle zu jenem Zeitpunkt noch nicht bewusst, was dieser Royal-Lifestyle für seine Tochter und den Rest ihrer Familie bedeuten würde. Markle sagt: «Ich hatte keine Ahnung.» Auch wenn es nicht immer den Anschein hatte, Markle steht zu seiner Meghan: «Meine Tochter ist heute eine weltweit bekannte Herzogin. Ich bin sehr stolz auf sie.»
Weiter stellt Thomas Markle klar, dass Meghan ihn von Beginn an bei der Hochzeit dabei haben wollte. Demnach war es ihr Wunsch, dass ihr Vater sie zum Altar führt. Doch im Vorfeld der Hochzeit änderte sich vieles. Im Interview erzählt Thomas Markle, wie er in Mexiko vor den Fotografen flüchtete. «Harry gab mir Ratschläge, wie ich mit den Medien umgehen sollte.»
Markle tat es nicht für Geld
Über die falschen Paparazzi-Fotos, die Thomas Markle inszeniert hatte, sagt er: «Ich fühle mich schlecht deswegen, ich entschuldige mich dafür. Es gibt nicht viel, was ich tun kann. Das war ein Fehler.» Er habe es nicht für Geld getan, sondern «um mein Image zu ändern».
Laut seinen Aussagen war das angehende Brautpaar zu diesem Zeitpunkt immer noch bereit, ihn bei der Hochzeit dabei zu haben. Doch Thomas Markle selbst war das Problem. «Ich konnte nicht damit abschliessen, was alles passiert war. Das ganze Zeug nagte an mir.» Nach mehreren Nächten im Spital habe er dann einen Herzinfarkt erlitten und seine Teilnahme abgesagt.
«Meghan weinte»
Harrys und Meghans Reaktionen auf seinen negativen Bescheid fasst Thomas Markle im Interview so zusammen: «Sie waren beide enttäuscht. Meghan weinte, ich bin sicher - sie hat geweint, und sie sagten beide: Pass auf dich auf, wir machen uns wirklich Sorgen um dich.» Am wichtigsten sei ihnen gewesen, dass es ihm besser geht, so Markle rückblickend.
Am Tag der Royal-Hochzeit habe er sich in einem kleinen «Bed & Breakfast» versteckt und sich die Hochzeit im Fernsehen angeschaut. So erfuhr er auch, dass Prinz Charles, 69, Meghan zum Altar führte. «Ich kann mir keinen besseren Ersatz vorstellen als jemanden wie Prinz Charles. Er sah sehr gut aus und meine Tochter sah wunderschön aus. Ich war eifersüchtig. Ich wünschte, ich wäre dort gewesen. Ich wünschte, ich wäre es gewesen.»