Burnout - nie hätte sie gedacht, dass sie einmal an dieser Krankheit leide, schreibt SVP-Politikerin Natalie Rickli, 35, auf ihrer Facebook-Seite. Sie sei immer auf Draht gewesen, habe sich nie richtig erholt. «Nun verordnet mir der Arzt - meiner Gesundheit zuliebe - eine Pause.»
Mit ihrer Offenheit bricht Rickli ein Tabu und zeigt, dass jeder an dieser Stressfolge-Erkrankung leiden kann. Doris Straus, Chefärztin der Clinica Hostilica im Engadiner Dörfchen Susch, erklärte einst der «Schweizer Illustrierten»: «Auch wenn alle davon reden: Selber darf man auf keinen Fall ein Burnout haben.» Die Ursache für ein Burnout sieht die Ärztin in chronischem Stress. Dieser könne zu Störungen der hormonellen Regulation, des Stoffwechsels und der Immunabwehr führen. Gefährdet seien besonders Perfektionisten oder Menschen, die alles kontrollieren wollen, sagte Straus. Die Behandlung von Burnout-Patienten sei individuell - nach einer körperlichen und psychischen Untersuchung werde für jeden Patienten ein persönliches Konzept zusammengestellt: Psychotherapie, bei Bedarf Medikamente, Sport, Ernährung und Entspannung, fasst Straus zusammen.
Wichtig sei es bei einer Burnout-Diagnose andere mögliche Erkrankungen auszuschliessen, schreibt Burnout-Info.ch. Oft werden die Symptome von Erschöpfungsdepressionen, Stoffwechsel- oder Hormonstörungen und Infektionen mit einem Burnout verwechselt.