Ein ganz Grosser der Modebranche ist nicht mehr. Karl Lagerfeld ist heute Dienstag laut französischen Medienberichten an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Der Deutsche wurde 85 Jahre alt.
Wer nun eine exzentrisch-pompöse Mega-Beerdigung erwartet, wird womöglich enttäuscht. Lagerfeld sprach ganz offen darüber, wie er sich sein Ableben vorstellte. Im Buch «Karl» von Autor Paul Sahner sagt der Modeschöpfer in einem kurzen Interview, er wolle keine grosse Sache aus seinem Tod machen. «Es wird nicht mal eine Beerdigung geben!»
«Karl Lagerfeld einfach verschwunden»
Er wolle wie im Lied von Komponist Gustav Mahler der Welt einfach «abhandenkommen». «Karl Lagerfeld einfach verschwunden», so die Vorstellung des Modezars.
Er selbst sei nie gerne an Beerdigungen gegangen, weil er die Menschen lebendig in Erinnerung behalten wollte, nicht tot im Sarg liegend. «Es ist vielleicht egoistisch, gegenüber den Angehörigen auch nicht fair, aber das hat mir meine Mutter beigebracht: Man muss zuerst sich selbst vorziehen, dann kann man hinterher an die anderen denken.»
Er wünsche keine Zeremonie mit Trauergästen, sondern nur «eine geheime Verbrennung ohne Zeugen». Die Asche sollte an einem unbekannten Ort verstreut werden. «Damit hat sichs. Aus und vorbei. Die Beerdigung ist sowieso mehr als ein Akt fürs Publikum gedacht denn als Abschied von dieser Welt für den Toten.»