Im März 2018 ging die Aargauerin Jastina Doreen Riederer als Siegerin der Miss-Schweiz-Wahl hervor. Noch vor Jahresfrist ist die Spreitenbacherin ihren Titel wieder los. Die Miss-Schweiz-Organisation hat die frühere Schönheitskönigin «per sofort freigestellt», wie sie heute in einem Schreiben mitteilt. Grund dafür seien Vertragsverletzungen und die mehrere Wochen andauernde Unerreichbarkeit der jungen Miss, heisst es.
«Ich habe seit einiger Zeit keinen Lohn mehr bekommen»
SI online hat Jastina Doreen Riederer in ihrem Zuhause in Spreitenbach besucht. Vor wenigen Minuten fuhr sie mit ihrem Missen-Mercedes vor. Zum Eklat sagt Riederer: «Ich wurde von der Organisation nie telefonisch dazu kontaktiert.» Sauer gemacht habe sie vor allem eines: «Ich habe schon seit einiger Zeit keinen Lohn mehr bekommen.» Daher habe sie nicht mehr auf alle Nachrichten reagiert.
Ihre Missen-Krone ist sicher verwahrt
Kampflos die Krone aufgeben will sie trotz ihrer Absetzung nicht, wie Riederer betont: «Die Krone und alles, was ich von der Organisation bekommen habe, sind bei meinem Anwalt im Safe deponiert.»
In einem Schreiben, das SI online vorliegt, erklärt Jastina Doreen Riederer, wann genau die Lage eskaliert ist: Demnach ist es zum internen Bruch gekommen, als es darum ging, dass sie an der Miss-Universe-Wahl im Dezember in Thailand teilnehmen soll. «Die Organisation machte mir das Angebot, dass ich auf 90 Prozent des Lohns verzichten soll, wenn sie mir im Gegenzug die Teilnahme an der Miss-Universe-Wahl ermöglichen und finanzieren würde. Ich sagte zu, aber schon kurz danach nahmen Herr und Frau Meyer ihre Zusage für die Wahl wieder zurück. Deshalb steht mir nach wie vor der vereinbarte Lohn zu», wird Riederer zitiert. Die Geschwister Meyer führen die Miss-Organisation.
Riederer stellt klar: «Nach einer letzten kleinen Zahlung Anfang Oktober 2018 erhielt ich nichts mehr. Ich reklamierte und musste sogar einen Anwalt einschalten.» Trotzdem erledigte die Miss ihre Arbeit, wie sie gegenüber SI online betont.
Bei ihrem grossen Vorhaben war sie auf sich allein gestellt, wie Riederer im Schreiben weiter schildert: «Die Finanzierung meiner Teilnahme an der Miss-Universe-Wahl in Bangkok musste ich ganz alleine aufbringen - die Organisation meldete mich an, half mir sonst aber überhaupt nicht.»
Das Geld entspricht nicht ihren Lohnforderungen
Seit ihrer Rückkehr leistete die Miss Schweiz offenbar Auftritte ohne Lohn. «Am 16. Januar 2019 reklamierte mein Anwalt mit eingeschriebenem Brief und leitete die Betreibung gegen die Miss-Schweiz-Organisation ein wegen ausstehender Lohnzahlungen.» Heute habe sie Geld von der Organisation erhalten, das entspreche aber in keiner Weise den ausstehenden Lohnforderungen.
Jastina Doreen Riederers Fazit über den Eklat: «Ich bin traurig, dass mein Jahr so enden muss.»