Pro «Desperate Housewives» - Barbara Lanz:
Zugegeben, ich brauchte eine Weile, bis ich mich an den Hausfrauengroove aus Fairwiew gewöhnt hatte. Jetzt aber, nach mittlerweile über 100 Folgen, gehören die vier Freundinnen von «Desperate Housewives» zu meinem TV-Alltag. Ich habe sogar die fünfte im Bunde, Renée (gespielt von Vanessa Williams) in mein Herz geschlossen. Ich stehe nun also am Ende der siebten Staffel, warte sehnlichst auf die Ausstrahlung der ersten Folge der achten in den USA. Ich warte auf so viele Dinge, die ich hier gar nicht schreiben darf, da in der Schweiz erst die erste Hälfte der siebten Staffel gezeigt wurde. Bei Ihnen schlägt sich Susan noch mit ihrer Dialyse herum und Gabby spielt mit ihrer Puppentochter. Ich kann Ihnen aber garantieren, dass da noch so einiges kommt. So viel, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass all das in rund 24 Folgen abgehandelt werden kann. Wie ABC verlauten lässt, soll sich die finale Staffel vor allem auf die Anfänge fokussieren - den Tod von Mary Alice. Ja, Mary Alice, schön, wie sie jede Woche aus dem Jenseits über ihre Freundinnen spricht. Natürlich möchte auch ich gerne wissen, was damals genau passiert ist. Inwiefern Paul Young tatsächlich seine Finger im Spiel hatte. Aber noch vielmehr möchte ich wissen, ob Gabby ihre leibliche Tochter irgendwann wieder bei sich haben wird. Ob Tom und Lynette Scavo noch zehn weitere Kinder in die Welt setzen und wieviel davon dann rote Haare haben. Und ob Bree bald wieder eine einmalige Geschäftsidee hat. Und Susan? Ok, auf sie könnte ich verzichten. Also wie wär's, liebe ABC, machen Sie doch ein Ende in Raten - und beginnen Sie mit Susan. Wenn Sie sich in jeder Staffel von einer Dame trennen, dann naht das Ende nicht so schrecklich schnell. Dafür bleibt für Platz für vier schrecklich schöne Enden.
Kontra «Desperate Housewives» - Yasmin Merkel:
Wieso alles unnötig in die Länge ziehen? Nach acht Staffeln ist definitiv genug. Schliesslich soll man doch aufhören, wenn's am schönsten ist. Irgendwann haben die Damen der Wisteria Lane alle Probleme behandelt und alle Phasen des Älterwerdens durchschritten. Es wurde geliebt und gestritten, es gab einen Flugzeugabsturz und Eifersuchtsdramen. «Desperate Housewives» hatte Platz für einen Massenmörder, Tussies und schwule Söhne. Die Serienmacher können das Rad nicht neu erfinden. Statt Unterhaltung montagabends kurz nach acht würde ich mich irgendwann einfach nur langweilen. Darum hat der Sender richtig entschieden - es war an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Auch die Vorgänger-Serie «Sex and the City» musste einmal zu Ende gehen, dort allerdings bereits nach sechs Staffeln. Damals konnte ich mir ein Leben ohne die New Yorker Girls nicht vorstellen - und doch ging es. Das wird bei «DH» nicht anders sein. Denn so schmerzhaft der Verlust anfänglich ist, der Frust ist schnell vergessen, sobald Serien-Ersatz gefunden ist.
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