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«Nachtexpress»

Premiere mit Mathis Künzler & Co.

Ein Film realisiert ohne Fördergelder, gespickt mit vielen bekannten Gesichtern und gedreht in Zürich - das ist «Nachtexpress - ein Volksstück». Regisseur Alex Kleinberger beleuchtet in seinem ersten Spielfilm die Erlebnisse und Schicksale verschiedenster Menschen und thematisiert erfrischend Gesprächsstoffe wie Liebe und Sex oder Politik und Rassismus.

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Eines vorweg: Kraftausdrücke sind im Film «Nachtexpress» vorhanden. Spitzenreiter ist das Wort «Scheiss», gefolgt von «Jugo» und «geil». Doch wer jetzt nur ein plattes Gefluche erwartet, der täuscht sich. Regisseur Alex Kleinberger hat Gesprächsthemen wie Ausländerproblematik, Arbeitslosigkeit oder Sex in feinen Gesprächen verarbeitet, wie diese im Alltag geschehen. Ob am Stammtisch, in der Disco oder auf der Parkbank - die Menschen diskutieren «so wie du und ich», urteilt Regisseur Michael Steiner am Ende. «Und Dialoge so natürlich zu schreiben, das ist schwierig.»

Alex Kleinberger realisierte seinen ersten Spielfilm aus eigener Tasche, ohne staatliche Fördergelder. Und die Schauspieler verzichteten für diesen Kinofilm sogar auf ihre Gage. Dennoch, an bekannten Gesichtern fehlts bei Weitem nicht. So spielt Mathis Künzler («Verliebt in Berlin») den beziehungsunfähigen Renzo, der sich vorwiegend One-Night-Stands oder seinem Psychiater widmet. Mit ihm wiederum wohnt Patricia. «Sie gerät immer an die falschen Männer. Wie es im echten Leben passiert», sagt Darstellerin Melanie Oertig. Nicht nur sie trifft im Film auf den Womanizer Renzo, auch Sophie, gespielt von Stefanie Stämpfli («Lüthi & Blanc», «Grounding»). Sie ist eine alleinerziehende Mutter, die sich in einer Bar Männern anbietet, um sie lediglich auszunehmen.

Gibts im Film keine Tabus, dann auch nicht in der Ansprache. Vor Show-Beginn sorgten die Komiker Guy Landolt und Midi Gottet für ein paar Lacher, als sie die prominenten Gäste begrüssten. Insbesondere die Politiker kamen unter die Räder. «Bastien Girod ist hier. Es ist wohl keiner so grün wie er - ausser vielleicht Hulk», sagt Gottet. Und Kollege Landolt begrüsst: «Die drei Komiker, die heute unter uns sind: Jürg Randegger, Rolf Schmid und Mauro Tuena!»

Doch wie erleben die prominenten Premiere-Besucher das Zürcher-Nachtleben? «Ach bei mir ist der letzte Ausgang bestimmt 15 Jahre her», sagt SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. Und Regisseur Michael Steiner scherzt, dass er sich vor lauter Alkohol nicht mehr daran erinnern kann. «Im Ernst, seit ich zwei Kinder habe, gehe ich nicht mehr so oft aus.» Für Sänger Adrian Stern wars tatsächlich der erste Ausgang, seit seine Tochter Leonie Mina vor einem Monat auf die Welt kam. «Sie ist glücklicherweise wirklich ein sehr ruhiges Baby.»

«Nachtexpress – ein Volksstück» läuft ab dem 17. Mai 2012 im Kino.

Von Aurelia Robles am 16. Mai 2012 - 17:28 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:06 Uhr