Vergangenes Jahr hat Adel Abdel-Latif, 42, die Silbermedaille in einem internationalen Kickbox-Wettkampf geholt. Und auch mit seinem Gesamtsieg an den «Austrian Open» und den «World Martial Arts Games» sorgte er in der Kampfsportwelt für Furore. Jetzt will er noch eine Stufe höher gehen und Weltmeister werden. Der ehemalige schönste Schweizer und Arzt hat in den letzten 25 Jahren über 200 Wettkämpfe gewonnen und sich somit auf die Spitze der Weltrangliste katapultiert. Sein erster Rang erlaubt ihm nun, am «Pro Point Fight»-Kickboxing im Superschwergewicht teilzunehmen und bei Sieg Weltmeister zu werden.
Am 30. November soll der entscheidende Kampf zwischen dem Mister Schweiz 1996 und seinem österreichischen Gegner Bernd Schäfer, 35, in Regendsdorf ZH stattfinden. Den Event organisiert er selbst. Dass Adel mit seinen 42 Jahren noch in den Ring steigt, ist indes nicht selbstverständlich. Das Durchschnittsalter liegt zwischen 25 und 30 Jahren. Deshalb sei es für ihn ein einmaliges Experiment, das er da schaffen möchte.
Bevor es so weit ist, trainiert er fünf Mal wöchentlich und arbeitet auch mit einem Ernährungsberater zusammen. Zeit für die Familie hat der Ehemann und Vater seit Wochen fast keine. Doch seine Frau Alif Simone, auch bekannt als DJ Lady Tom, unterstütze ihn, wo sie nur könne, sagt Adel Abdel-Latif im Gespräch mit SI online. Besonders hart sei es aber seine kleine Tochter, 2, ihn selten sehen zu können. «Sie ist mein Ein und Alles und auch der Grund, warum ich den Titel holen möchte», sagt Adel. «Ich träume davon den WM-Gürtel nach der Kampfnacht an ihr Bettchen zu hängen und sie stolz zu machen. Damit hätte Soraya eine wundervolle Erinnerung fürs Leben an ihren Vater.» Das sei aber nicht seine einzige Motivation: Er möchte zudem für die Schweiz gewinnen. «Unser Land hat schon so viel im Sport erreicht. Jetzt soll auch dieser Titel der Schweiz gehören.»
Den Kickbox-Sport hat Adel Abdel-Latif bereits mit 16 Jahren für sich entdeckt und wurde ein Jahr später zum ersten Mal Schweizer Meister. «Von Anfang an habe ich gewusst, dass Kickboxing mein Sport ist», sagt er. «Ich wurde mit einem Krieger-Gen geboren und liebe Herausforderungen, sei es in beruflichen oder sportlichen Belangen.» Gerade Projekte, die für Aussenstehende in erster Linie unmöglich erschienen, reizten ihn. «Den Weltmeistergürtel zu gewinnen wäre der goldige Höhepunkt meiner langjährigen Sportlerkarriere.»
Tickets für den Kampf gibts hier.