Seine Kindheit war genauso prägend wie gewisse Begegnungen mit Menschen. «Früher habe ich mich zu schnell geöffnet», erzählt Anatole Taubman im Gespräch mit Claudia Lässer. Daher sei er auch oft auf die Nase gefallen. Um ihm heute nahe treten zu können, brauche es daher einen ganzen Moment länger als damals. «Je älter man wird und je mehr man im öffentlichen Leben steht, desto weniger Leute lässt man an sich heran.» Das, obwohl er eigentlich sehr menschenliebend sei, so der 43-Jährige.
Vor vier Jahren, als bei seiner Mutter Alzheimer diagnostiziert wurde, habe er seine Reise zum eigenen Ich angetreten. Zwangsläufig, denn der Schauspieler, der mittlerweile in über 70 Kino- und TV-Filmen mitgewirkt hat, habe sich als einziger Verwandter um sie gekümmert. Dass er sich dann auch noch im vergangenen Oktober nach elf Jahren von seiner Freundin, der deutschen Schauspielerin Claudia Michelsen, 45, getrennt hat, war wohl eine Folge seiner Selbstfindung. «Wenn die Dämonen, der Teufel und das Gepäck so schwer werden, hat man die Möglichkeit zu kapitulieren - oder eben nicht.» Das sei zwar kein einfacher Weg, aber wahre Liebe würde erst dann möglich, wenn man sich selbst gerne mag.
Anatole Taubman, der aktuell an der Seite von Max Simonischek, 31, in «Akte Grüninger» zu sehen ist, weiss, dass in seinem Leben «einiges schief gegangen ist». Aber jetzt könne er es nur besser machen. Zudem habe er so seine Prinzipien, die da lauten: Bleibe dir treu und sei ehrlich zu dir selbst. Um sich das immer wieder vor Augen zu führen, lese er jeden Abend Rudyard Kiplings Gedicht «If». Das könne er jedem - auch Moderatorin Claudia Lässer - wärmstens empfehlen.
Was für Anatole Taubman Heimat bedeutet und wie es dazu kam, dass er 1993 in den Strassen New Yorks als Model entdeckt wurde, erzählt der Wahlberliner am Donnerstag, 20. März, um 20.15 Uhr in Claudia Lässers Talk-Sendung «Persönlich by Claudia Lässer» auf Teleclub Prime.