Andreas Gabalier, was haben Ihre Eltern Ihnen immer gesagt, als Sie ein Kind waren?
«Zieh dir eine Jacke an!» Ich war damals schon immer zu wenig bekleidet. Ich bin sehr hitzig, mir war noch nie in meinem Leben zu kalt.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes verschenkt?
Vergangenen September. Ein alter Motorrad-Freund feierte seinen 60. Geburtstag. Zu solch besonderen Anlässen bekommen gute Freunde einen selbst geschnitzten hölzernen Kleiderbügel von mir, mit Initialen und Jahreszahlen.
Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Matterhorn, Venedig und New York. Das wäre doch spannend.
Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Handydisplay?
Auf dem Homebildschirm ist momentan meine Almhütte und auf dem Sperrbildschirm Arnold Schwarzenegger.
Arnold Schwarzenegger?
Ja. Ich war kürzlich in Los Angeles, und er hat mich im Tonstudio besucht. Danach sind wir etwas essen gegangen. Wir haben einen lustigen Tag zusammen verbracht.
Haben Sie einen Organspendeausweis?
Nein. In Österreich ist das nicht nötig. Es gilt die Widerspruchslösung, die besagt, dass die Organe entnommen werden dürfen, ausser man hat dem schriftlich widersprochen. Ich finde, wenn die Lichter ausgehen und man noch was anfangen kann mit meinen Organen, soll man sich bedienen.
Ihr aktuelles Album heisst «Vergiss mein nicht». Haben Sie Angst, in Vergessenheit zu geraten?
Nein. Ich mag die Blumen, die gibt es auch in meinem Garten. Ich dachte, das wäre ein schöner Titel für ein Album. Es ist mein letztes Vertragsalbum, danach werden wir sehen, wie es weitergeht.
Haben Sie ein Tattoo?
Zwei. Das Volksrock-’n’-Roller-Tattoo an der Wade entstand, als mein guter Freund und grosser Fan Andreas mich schon recht angeheitert anrief und sagte, er gehe das machen. Da dachte ich, ich kann ihn nicht allein ziehen lassen, und ging mit.
Und das andere?
Das ist an einer Stelle, wo es nicht jeder sieht.
Sie haben Schwester, Vater und Grossmutter verloren. Hat das Leben dadurch einen anderen Wert bekommen für Sie?
Man lebt schon bewusster und geniesst die schönen Dinge mehr.
Ihr Lied «Einmal sehn wir uns wieder» ist für sie?
Ich denke, es könnte eines sein, das auch noch in Jahrzehnten an Beerdigungen gespielt wird.
Welche Ihrer Eigenschaften möchten Sie Ihren Kindern vererben?
Grosszügigkeit. Ich sagte mir, wenn ich mal Geld habe, gebe ich etwas davon ab. Und das tue ich. Ich weiss gar nicht, wie viel ich schon verschenkt habe.
Welches Buch hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
«Die unendliche Geschichte» von Michael Ende. Es war das erste Buch, das ich gelesen habe, und es hat mir gezeigt, wie schön und wichtig Fantasie ist.
Falls Ihr Leben verfilmt wird, wer soll die Hauptrolle spielen?
Daniel Radcliffe. Es gibt Fotos, auf denen schaut er aus wie ich. Im Militär haben sie mich immer damit aufgezogen und mir Bilder von ihm an den Spind geklebt.
Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Think big. Setz dir höhere Ziele, als du sie dir zu gegebenem Zeitpunkt vielleicht vorstellen kannst. Kämpfe dafür, sie zu erreichen.
Wer hat Ihnen das geraten?
Arnold Schwarzenegger. Und er hatte recht. Als ich vor drei Jahren erstmals daran dachte, den Schritt von grossen Open-Air-Hallen in Fussballstadien zu machen, dachten alle, jetzt verbrenne ich mir die Finger. Dieses Jahr trete ich in München zum dritten Mal vor 70 000 Leuten auf. Das ist der Lohn für den «Grössenwahn» – und für harte Arbeit!
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Klar. Ich war in der zweiten Klasse und der Erste, der händchenhaltend Richtung Bushaltestelle gewandert ist – und dafür von sämtlichen Klassenkameraden ausgelacht wurde. Sie hiess Marion.
Wer ist Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin?
Ich habe tatsächlich eine beste Freundin. Ich kenne Lisa seit der Grundschule, sie ist verheiratet und betreibt in Wien eine Künstlerakademie. Wir haben mit 13 einmal auf einer Faschingsfeier in der Schule geschmust und am selben Tag noch beschlossen, dass das keine gute Idee war und wir besser Freunde bleiben. Das sind wir bis heute.