Er kann seine Finger einfach nicht von ihr lassen. Und er muss es auch nicht länger. Endlich darf Janosch Nietlispach, 28, zu seiner grossen Liebe stehen. Zehn Wochen lang hatte er in der Kuppel-Show «Der Bachelor» aus 22 Frauen die eine gesucht: Kristina Radovic, 22.
Die rothaarige Sachbearbeiterin aus Wallisellen ZH wirkt schüchtern und spricht nicht gerne über Gefühle. Doch beim Fotoshooting der «Schweizer Illustrierten» stellt sich schnell heraus: Kristina hats faustdick hinter den Ohren. Und eines macht sie klar: «In unserer Beziehung bin ich der Boss!» - «Das wirkt vielleicht so gegen aussen. Aber insgeheim bin ich der Chef», kontert der Kickboxer. «Wenn ich sage, ‹Kristina, sei still!›, dann ist auch Ruhe.» - «Sicher nicht!» Janosch gibt sich geschlagen. «Okay, in einer Beziehung gebe ich die Zügel gerne mal aus der Hand. Aber nicht im Bett!»
Darüber hat sich Kristina bislang nicht beschwert. «Bei uns passt es einfach», sagt er. «Das fängt beim Küssen an und endet bei... Erzähle ich zu viel, Schatz?» - «Nein, mach nur», bestärkt Kristina ihren Freund. Sie küssen sich, sie kratzen sich - die Bilder lassen erahnen, was bei Janosch und Kristina hinter verschlossener Tür abgeht...
Kristina darf nicht eifersüchtig sein - Janosch schon
Der Rosenkavalier ist aber nicht nur ein leidenschaftlicher Mann, sondern auch ein eifersüchtiger. Allerdings misst er bei sich und seiner Freundin mit zweierlei Mass. «Auf einer Eifersuchtsskala von 1 bis 10 bin ich eine 8. Kristina darf aber maximal eine 4 sein.»
Bei solchen Aussagen kann Kristina nur die Augen verdrehen. «Das ist ihre grösste Stärke: Sie ist die Ruhe selbst.» Und was sind seine Stärken? «Er kann gut Liegestütze machen.» - «Hör auf! Sag mal was Nettes!», fordert er. Kristina startet einen neuen Versuch: «Janosch ist sehr grosszügig und hilfsbereit. Manchmal schon fast ein bisschen zu lieb.» Und seine Schwächen? «Er ist so eine Diva!» Janosch widerspricht nicht. «An Kristina nervt mich am meisten, dass sie in Wallisellen wohnt. Irgendwo da hinten im Kanton St. Gallen.» - «Wallisellen gehört nicht zu St. Gallen. Es dauert 30 Minuten mit dem Auto zu dir nach Cham.» - «Auf der Autobahn hat es 14 Schilder, auf denen St. Gallen steht!» - «Auf dem Weg zu dir steht dafür immer Gotthard. Das ist, als ob ich nach Serbien fahre.»
Zusammenziehen ist ein Thema
Trotz der Sticheleien ist Zusammenziehen bereits ein Thema. «Wenn es für längere Zeit passt zwischen uns, wieso nicht?», findet Kristina. «Aber bei mir einziehen kann sie nicht. Hier hat es zu wenig Platz für ihre Kleider. Wir brauchen etwas Grösseres.»
Vorerst wollen die Frischverliebten aber ganz normale Dinge geniessen. «Endlich können wir shoppen oder ins Kino gehen», sagt sie. «Bald gibt es auch mal ein Training für die Madame...» - «Wieso?», fragt Kristina entsetzt. «Crossfit ist Vorbeugung fürs Alter. Und so wie du trainierst, bekommst du irgendwann Probleme.» - «Wie trainiere ich denn?» - «Gar nicht! Oder ein bisschen Zumba.» Janosch nimmt eine Dose, öffnet sie und fragt: «Will jemand gebrannte Mandeln?» Er greift selbst ordentlich zu. Kristina kneift ihn in den Bauch. «Ich weiss nicht so recht, was du in den letzten Wochen trainiert hast.»
Ein heikles Thema für den Kickbox-Weltmeister. «Fünffacher Kickbox-Weltmeister!», korrigiert Janosch. «Aber im Moment bin ich gar nicht in Form. Ich muss wieder mehr machen», jammert er und knabbert weiter Nüsse. Als sich Janosch und Kristina in Unterwäsche auf dem Bett räkeln, ist von den Selbstzweifeln nicht mehr viel zu spüren. «Hör auf, dich ständig im Spiegel anzuschauen!», regt sich Kristina auf. Und wiederholt: «So eine Diva!» Janosch fühlt sich ertappt, entschuldigt sich und knutscht seine Liebste.
Kristina macht sich Sorgen, was wohl ihre Eltern zu den Fotos sagen. Zum Glück mögen sie Janosch. «Ich bin auch ab und zu bei Kristina zu Hause. Dort haben wir einen ganzen Stock für uns. Und ihre Mutter ist super. Die hat sofort gemerkt, dass ich immer Hunger habe. Deshalb kocht sie die ganze Zeit für mich.»
So kurz vor Weihnachten machen sich Janosch und Kristina Gedanken, wo und wie gefeiert wird. «Ich habe meine Mutter zwar noch gar nicht gefragt. Aber du bist am 24. Dezember natürlich bei uns. Wir feiern mit meinen Eltern und meinen Freunden, danach machen wir Party im Ausgang.» «Sollen wir uns eigentlich etwas schenken?», fragt Kristina. «Ich weiss nicht. Du hast ja erst noch Geburtstag. Und du hast ja eh schon alles. Eine teure Jacke von Woodstick und vier Michael-Kor-Uhren!» Kristina rastet aus: «Die Marke heisst Woolrich. Und sag nicht immer Michael Kor, wenn es Kors heisst!» Janosch grinst und sagt: «Seht ihr? Und genau dafür liebe ich sie!»