Sie schmiegt ihren kleinen Neffen ganz nah an sich. «Wir nennen ihn das ‹The Voice Baby›», lacht Bernarda Brunovic. Denn als die 25-Jährige aus Dietikon ZH bei der Castingshow «The Voice of Germany» alle Coaches von sich überzeugte, war Gabriel noch im Bauch seiner Mama Manuela, Bernardas Schwester. Der Wonneproppen kam erst einige Wochen später auf die Welt.
Dass Bernarda von Geburt an blind ist, lässt sie schnell vergessen. Selbstbewusst, fröhlich und klar sitzt sie auf dem Sofa und plaudert über die grösste Zeit ihres Lebens. «Es war unglaublich, ich habe ja erst überhaupt nicht gemerkt, dass sich alle Coaches umgedreht haben. Erst als Smudo von den Fantastischen Vier mich umarmte, merkte ich, dass ich weiter bin.»
«Blind auf eine Bühne zu stehen, braucht viel Vertrauen»
Allein und blind auf einer so grossen Bühne zu stehen, brauche schon sehr viel Vertrauen in die Menschen um sie herum. «Die Verantwortlichen bei ProSieben waren super im Umgang mit mir», versichert Bernarda. Man habe sie speziell gecoacht vor der Show, ihr so viele Informationen wie möglich gegeben. «Auch wenn ich sehr nervös war, fühlte ich mich sehr wohl.»
Nach einem bitteren Kampf zwischen den Coaches Marc Forster, 34, Smudo, 50, und Michi Beck, 50, Yvonne Catterfeld, 38, sowie Michael Patrick Kelly, 40, entschied sich die Studentin dafür, zu letzterem ins Team zu gehen. «Ich habe voll auf mein Bauchgefühl gehört.» Ihr seien so viele Gedanken durch den Kopf geschossen, sagt Bernarda: «Wenn ich mich für einen Coach entscheide, dann kann ich nicht von den Vorteilen der anderen profitieren. Es sind alles so tolle Musiker. Ich war völlig hin- und hergerissen.»
Bernarda vs. Laura: Das Angeber-Battle
Die Entscheidung für den ehemaligen Kopf der Kelly Family hat sie nicht bereut. «Michael Patrick ist ein sehr guter Coach. Sehr entspannt und er hat bei den Proben zum Battle-Song schon gesagt, dass wir sein absolutes Angeber-Battle sind.»
Die beiden Frauen duellierten sich mit dem Song «Rolling in the deep» von der grossen Adele. «Erst war ich nicht so glücklich mit dem Lied», verrät Bernarda. Aber sie habe sich den Song zu eigen gemacht.
Sie kämpfte im Battle gegen die Gospelstimme von Laura Neels, 32. Und sie hat diese grosse Hürde bewältigt. «Es war unglaublich! Ich war natürlich schon sehr nervös, aber ich wusste auch tief in mir drin, dass der Abend für uns beide gut ausgehen wird.»
Und damit behielt die gläubige Sängerin Recht. Nachdem sich Michael Patrick Kelly dafür entschied, mit ihr in die nächste Runde zu gehen, kam auch Battle-Partnerin Laura weiter. Durch den «Steal-Deal». Das heisst, dass ein anderer Coach, in Lauras Fall Mark Forster, das ausgeschiedene Talent in letzter Sekunde in sein Team holen kann.
Dass auch ihre Konkurrentin die nächste Runde hat, freut Brunovic besonders. «Laura und ich haben uns extrem gut verstanden. Von daher war es ein perfekter Tag!»